Der Berliner RC wird Frankfurts Spielmacher Jason Campell stoppen müssen, um im Frankfurt einen Sieg einzustreichen - (c) Miriam May
Die Mutter aller Derbys, das Duell zwischen dem Tabellenersten aus Neuenheim gegen den Tabellenzweiten aus Handschuhsheim, ist gleichzeitig auch das Topspiel des 7. Spieltages. Doch auch die Neuauflage des Vorjahreshalbfinals zwischen dem SC 1880 Frankfurt und dem Berliner RC verspricht jede Menge Spannung, ebenso wie das Gastspiel des Tabellenachten aus Heusenstamm beim RK 03 Berlin, welcher zur Zeit auf Platz 7 der Tabelle geführt wird. TotalRugby hat auch diese Woche wieder die Horoskope aller Teams überprüft, um die Zukunft möglichst exakt zu deuten.
ASV Köln : RG Heidelberg
Samstag, 17. Oktober 15:00 Uhr
Jetzt hat das Verletzungspech endgültig auch den ASV Köln ereilt, der Engländer Chad Ready ist inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen, kehrt aber zur Reha zurück ins Mutterland des Rugbys und wird den Jecken wohl den Rest der Saison fehlen. Der erst kürzlich genesene Kapitän Sandro Metzler hat sich in der Partie gegen den Heidelberger RK das Schultereckgelenk gesprengt und wird einige Zeit ausfallen, doch damit nicht genug, auch die beiden etatmäßigen Verbinder Tobi Sylvester (Nase) sowie der georgische Neuzugang Ika Peradze (Schulter), drohen auszufallen. Auch Prop Philipp Weibel, der dem Kölner Gedränge mit seiner Erfahrung bisher so viel Stabilität verliehen hat, fällt mit einem Mittelhandbruch aus. Trotzdem wird Trainerfuchs Steve Harris ein bis in die Haarspitzen motiviertes Team in den Kölner Rugbypark schicken, welches versuchen wird, an die guten Leistungen vom letzten Heimspiel gegen den Berliner RC anzuknüpfen.
Die RG Heidelberg hat auch Verletzungssorgen, Kapitän Mustafa Güngör hat sich einer schmerzhaften Weißheitszahnbehandlung unterziehen müssen und droht, gegen den ASV auszufallen, auch Prop Pierre Faber ist noch nicht wieder einsatzfähig. Der kürzlich am Knie operierte 2. Reihe Stürmer Christoph Hug ist noch nicht wieder genesen und auch Veteran Marc Bratschke (Muskelverletzung) und Patrick Schachner (Rippenprellung) werden am Samstag um 15:00 Uhr, wenn der junge Bundesligaschiedsrichter Christian Doering die Partie anpfeift, noch nicht wieder bei 100% sein. Mit der Leistung gegen den Berliner RC, hier in erster Linie mit der aufopferungsvollen Verteidigungsarbeit, zeigte sich RGH-Trainer Rudolf Finsterer zufrieden, möchte aber die Offensivarbeit seines Teams beschleunigen, um die Karnevalshochburg möglichst mit der vollen Punktzahl verlassen zu können.
TotalRugby Prognose: Beide Teams bestritten gegen den Berliner RC Spiele, welche insbesondere der etwas gebeutelten Moral Auftrieb gegeben haben dürften und beide Teams haben momentan ziemlich viele Ausfälle, teilweise auch von Schlüsselspielern, zu beklagen. Allerdings hat der ASV seit der guten Partie gegen den BRC schon wieder eine hohe Niederlage hinnehmen müssen und auch der Kader des Aufsteigers ist nicht so tief, wie der des amtierenden 7er-Meisters. Daher wird die RGH mit 47 Punkten Vorsprung und 5 Punkten im Gepäck vom Rheinland in den Rhein-Neckar-Kreis zurückkehren.
Heidelberger RK : DSV Hannover 78
Samstag, 17. Oktober 15:00 Uhr
Das Boot des HRK hat seinen Takt gefunden und auch wenn man nach dem schlechten Start noch einige Bootslängen zurückliegt, wollen die Ruderer sich dieses Wochenende noch näher an die vor Ihnen liegenden Teams heranschieben. Begründet liegt die Aufholjagd mit Sicherheit darin, dass sich das Lazarett in Heidelberg-Kirchheim langsam lichtet, vielleicht auch, weil die heilenden Hände der neuen Physiotherapeutin Nora Hug – im übrigen die Schwester vom verletzten RGH 2. Reihe Mann Christoph Hug und Cousine von Nationalspieler Alexander Hug (TSV) – den ein oder anderen angeschlagen Spieler wieder fit gemacht haben. Bis auf Routinier Manuel Ballerin (Verdacht auf Fingerbruch) sind alle Mann an Bord und werden im Abschlusstraining am Donnerstagabend um einen Platz in der Startformation kämpfen. Im Training des Tabellensechsten liegt der Fokus weiter auf der Kontaktarbeit und im Fitnessbereich. Vor den Gästen aus Hannover ist man auf der Hut und erwartet eine ähnlich starke Leistung wie gegen den SC Neuenheim. Trotzdem lautet die Zielsetzung Sieg mit Bonuspunkt, schließlich möchte man schnellstmöglich zu den in der Tabelle besser platzierten Mannschaften aufschließen.
Es ist zum Haare raufen. Hannover 78 bekommt von allen Seiten attestiert, das talentierteste Team aller so genannter Abstiegskandidaten zu haben und spielt regelmäßig gegen die vermeintlich Großen völlig unbekümmert auf. Doch just wenn es darauf ankommt, im ersten Spiel, welches der Aufsteiger wirklich gewinnen musste, um nicht bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt bibbern zu müssen, war der Wurm drin. Gründe gab es viele, der starke Regen, welcher dem schwereren Berliner Sturm in die Karten spielte, die mangelnde Erfahrung, die schwachen Nerven der eigenen Treter, doch all dies zählt nicht mehr, wenn am Ende der Saison abgerechnet wird und der Traditionsverein mit all seinem Talent zurück in die zweite Liga geschickt werden sollte. Daher wird es jetzt Zeit, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen und die gegen den RK 03 Berlin fest eingeplanten Punkte andernorts wieder einzuholen.
TotalRugby Prognose: Der Heidelberger RK präsentierte sich in den letzten Spielen wie ein Meisterschaftskandidat und wird versuchen, wie schon in der letzten Woche gegen den ASV Köln so schnell wie möglich den Bonuspunkt einzufahren. Damit dies gelingt, wird man vermutlich, anders als noch in der vergangenen Woche, in erster Linie auf die Überlegenheit der eigenen Stürmer bauen und das Spiel erst dann öffnen und mit mehr Risiko spielen, sobald es gelungen ist, die Gäste vorne niederzukämpfen. Die Gäste rechnen sich beim Verein mit dem stärksten Kader der Liga mit Sicherheit keinen Sieg aus, werden aber voll auf Angriff spielen, um mit der “Heusenstammer-Taktik” zumindest den Offensivbonuspunkt einfahren zu können. Der HRK kommt zu einem weiteren ungefährdeten Sieg, diesmal sind es 51 Punkte Vorsprung und erneut fünf Tabellenpunkte, die das Team Capri-Sonne bei der Mission Aufholjagd einfahren wird.
RK 03 Berlin : RK Heusenstamm
Samstag, . Oktober 15:00 Uhr
Punkte gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten zählen doppelt und daher ist man beim RK 03 Berlin natürlich besonders erleichtert über den wichtigen Auswärtssieg beim Aufsteiger Hannover 78. Vor allem ihrer starken kämpferischen Leistung hatten die Schwarz–Gelben den Sieg zu verdanken, ein Sieg, der das Team ganz besonders zusammenschweißen dürfte. Doch der große Kampf hat auch Spuren hinterlassen, zahlreiche Spieler kamen verletzt und angeschlagen aus Hannover zurück, weshalb zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht feststeht, wer für den RK03 im nächsten direkten Abstiegsduell auflaufen wird. Mit dem RK Heusenstamm wird ein Gegner am Weißensee aufschlagen, gegen welchen die Ostberliner in der letzten Spielzeit zweimal den Kürzeren gezogen haben. Daher sind die Füchse, wenn es nach Berlins Manager Lutz Joachim geht, “erneut der Favorit”. Doch die Gastgeber sind laut ihrem Manager trotzdem darauf aus, “sich weiter Luft im Abstiegskampf zu verschaffen”.
Das Spiel gegen den RK 03 Berlin ist laut Gäste-Coach Jens Steinweg nicht zuletzt deshalb besonders wichtig, weil es den Füchsen endlich zeigen wird, wo sie stehen. Doch natürlich geht es neben der Standortbestimmung auch um überlebenswichtige Kämpfe im Abstiegskampf, weshalb die Gastmannschaft schon Freitagabend in der Hauptstadt aufschlagen wird. Allerdings werden die beiden verletzten zweite Reihe Stürmer Benoit Grob und Martin Förtsch sowie die beruflich verhinderten Sebastian Wagener und Dennis Walger nicht mitwirken können. Im letzten Bundesligaspiel gegen den Sportclub Neuenheim hätte laut Steinweg mehr rausspringen können. Allerdings ist es die Leistungssteigerung im Vergleich zum wenig erbaulichen Auftritt Im Hessenderby, welche die Hoffnung im Lager der Grün-Weißen weckt, dass es endlich mal wieder hinhauen könnte mit den vier Versuchen in einer Begegnung. “Mit vier Versuchen sollten wir die Nase vorne haben und am Samstag gewinnen”, so Steinweg. Damit würde man nicht weniger als fünf Punkte an den Martinsee entführen.
TotalRugby Prognose: 17:20 aus Berliner Sicht endete das letzte Spiel zwischen dem Rugbyklub 03 Berlin und dem Rugbyklub Heusenstamm. Der RK 03 Berlin präsentiert sich jedoch in dieser Saison stärker, als noch in der letzten Spielzeit, wohingegen die Füchse nach wie vor an den zahlreichen hochkarätigen Abgängen zu knabbern haben. Insbesondere der Ausfall von Dennis Walger wird kaum zu kompensieren sein, weshalb der RK Heusenstamm die Hauptstadt ohne Punkte verlassen müssen wird. Der RK 03 siegt mit 9 Punkten Vorsprung.
SC 1880 Frankfurt : Berliner RC
Samstag, 17. Oktober 15:00 Uhr
Letzte Saison empfing der SC 1880 den Berliner RC zum Halbfinale und da Aufeinandertreffen zwischen dem Meister und den Berlinern immer eine sehr ansehnliche Geschichte sind, können sich die Zuschauer an der Feldgerichtstraße wieder auf eine rasante Partie zwischen zwei der spielstärksten Mannschaften der Liga freuen. Gegen die Gäste aus der Hauptstadt möchten die Mainstädter zum Angriff auf die Tabellenplätze eins und zwei blasen, da nur diese Heimrecht in einem möglichen Halbfinale garantieren. Die Spielweise soll schon wie gegen den TSV Handschuhsheim von einer gesunden Harmonie zwischen Sturm und Hintermannschaft geprägt sein und am Ende sollen laut Flanker Karsten Dobs dabei fünf Punkte für den Titelverteidiger herausspringen. Im Kader des Meisters ist Gedrängehalb Dennis Feidelberg wieder einsatzbereit, dafür muss Coach Aaron Satchwell auf U21-Talent Jannis Läpple verzichten, der junge 3. Reihe Stürmer zog sich gegen den TSV Handschuhsheim bei einem Zusammenprall mit einem eigenen Spieler einen Kieferbruch zu und wird mindestens 6-8 Wochen ausfallen. Für ihn könnten Syd Douglas (letzte Woche erkrankt), Karsten Dobs oder der Ross Warrick in die Startformation rutschen. Ross Warrick war erst vor 14 Tagen – eigentlich auf unbestimmte Zeit – nach Neuseeland zurückgekehrt, hat sich aber inzwischen dazu entschieden, früher als geplant von seinem Rückflugticket Richtung Frankfurt Gebrauch zu machen. Ebenfalls fraglich ist der Einsatz von Hakler Jamie Houston, dessen Knie nach der unsanften Behandlung durch Handschuhsheims Sebastien Chaule im Krankenhaus gecheckt werden musste und nach wie vor Probleme bereitet.
Der Berliner RC reist nach Frankfurt um zu gewinnen. Auch, wenn die Bilanz gegen den Meister alles andere als rosig aussieht. Bisher konnten die Spreestädter gegen den Meister erst einmal gewinnen, das allerdings daheim und nicht am Main. Es ist aber häufig gelungen, gut mitzuhalten und da man in Berlin das schnelle und faire Spiel der Rot-Schwarzen schätzt, rechnet man sich bei den Hessen durchaus etwas aus. Allerdings ist die Moral im Team der mit großen Ambitionen in die Saison gestarteten Hauptstädter etwas mitgenommen, die nicht erwartete Niederlage gegen die RG Heidelberg steckt noch in den Knochen und Köpfen des Tabellenfünften. Gästecoach Steve Redfern wird jedoch wissen, wie er sein Team wieder aufbauen kann und hat schon ein Rezept erarbeitet, welches am Ende mindestens vier Punkte aus der Bankenmetropole entführen soll. Ballbesitz durch konzentriertes Phasenspiel heißt die Devise, mit der man dem “ausgewogenen Frankfurter Rugby mit viel Qualität in Sturm und Hintermannschaft” beikommen möchte, verriet Prop Krystian Trochowski im Vorfeld der Partie. Außerdem möchte man an der zuletzt mangelhaften Chancenverwertung arbeiten und das Supportspiel verbessern. Personell kann das Auswärtsteam aus den Vollen schöpfen, da man keine größeren Verletzungen zu beklagen hat.
TotalRugby Prognose: Sowohl Frankfurt als auch Berlin haben einen überragenden Hintermannschaftsspieler, auf Seiten der Berliner ist dies Colin Grzanna und auf Seiten der Heimmannschaft ist dies Jason Campell, die Mannschaft, die in der Lage ist, den gegnerischen Schlüsselspieler besser aus dem Spiel zu nehmen, hat große Chancen, das Spielfeld am Ende als Sieger zu verlassen. Der SC 1880 Frankfurt wird mit Sicherheit ein Übergewicht am angeordneten Gedränge haben, dafür werden die Mannen aus der Bundeshauptstadt vermutlich an den offenen Gedrängen den Takt angeben. Es ist bekannt, dass eine Reise von Berlin nach Frankfurt schwere Beine und müde Köpfe macht, diese darf man sich aber nicht erlauben, wenn man gegen den Titelträger siegreich sein will. Der SC 1880 Frankfurt ist mit Sicherheit favorisiert, doch der Berliner RC ist auf Wiedergutmachung aus. Der BRC gewinnt in einem packenden Bundesligaspiel mit 4 Punkten Vorsprung.
SC Neuenheim : TSV Handschuhsheim
Samstag, 17. Oktober 17:00 Uhr
Das Topspiel des 7. Spieltags steigt auf dem Museumsplatz, wenn der Sportclub Neuenheim den Turn- und Sportverein Handschuhsheim, bzw. die Königsblauen die Löwen oder die Angler die Erdbeerpflücker empfangen. Welche Tradition diese Mutter aller Derbys bietet, lässt sich schon daran festmachen, dass sich die oben aufgeführte Liste fast beliebig lang verlängern lassen würde und dies mit einigen mehr oder auch einigen deutlich weniger schmeichelhaften Bezeichnungen. Über Taktik, Moral und Verletzungen im Neuenheimer Lager lässt sich an dieser Stelle nur spekulieren, da es leider wie fast ausnahmslos jede Woche unmöglich erscheint, vom Sportclub irgendwelche verwertbaren Informationen zu bekommen. Der SCN ist mit dem Sieg über den Deutschen Meister Frankfurt perfekt in die Saison gestartet, hat den Verlust von Matias Vergara seitdem aber noch nicht zu 100% auffangen können. Auffällig ist, dass die Blauen immer dann gut spielen, wenn ein hochkarätiger Gegner ansteht, so konnte man dem Heidelberger RK beispielsweise ein Unentschieden abtrotzen, war aber nach Bekunden sämtlicher Experten die spielbestimmende Mannschaft gewesen. Wohingegen die Neuenheimer sich gegen die Kleinen – mit Ausnahme des ASV Köln – deutlich schwerer taten, zu ihrem Spiel zu finden. Allerdings gelang es trotz kleinerer Konzentrationsmängel stets, gegen die Kleinen die volle Punktzahl einzufahren.
Konzentration ist das Zauberwort hinter dem Handschuhsheimer Höhenflug. Die vom neuen Trainer eingeführte konzentrierte und akribische Vorbereitung auf jeden Gegner macht den TSV zu einem mehr als ernstzunehmenden Titelkandidat. Wer die Neuauflage des Pokalfinals gegen Meister 80 Frankfurt verfolgt hat, hat den Lionspark mit der Gewissheit verlassen, dass die Löwen das Spielfeld ohne den “Ausrutscher” ihres Routiniers Sebastien Chaule niemals als Verlierer verlassen hätten. Mit dieser Gewissheit fällt es natürlich deutlich leichter, die Enttäuschung über das verlorene Spiel bei Seite zu wischen und den Fokus auf das bevorstehende Derby zu richten. Wer den rot-gesperrten Nationalspieler Chaule auf der Innenposition vertreten wird, bleibt abzuwarten, womöglich wird der erst am vergangenen Wochenende vom WRA-Austausch aus Südafrika zurückgekehrte U19-Nationalspieler Tonio Krüger diese Schlüsselposition einnehmen. Schlüsselposition deshalb, weil man als direkter Gegenspieler von Neuenheims “Wunderwaffe” Manasah Sita die undankbare Aufgabe hat, den flinken Zimbabwer an seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Erzielen von Versuchen, zu hindern. Auch auf der Verbinderposition scheint die Entscheidung noch nicht abschließend getroffen, bis auf das Spiel gegen Frankfurt hatte stets Christopher Lorenz den Vorzug vor seinem älteren Bruder Sebastian erhalten. Doch der etwas spielstärkere Sebastian hat seine Aufgabe gegen den Meister sehr ordentlich gemeistert. Diese Personalentscheidung ist eine elementare, lässt sie doch große Rückschlüsse auf die Taktik der “Auswärtsmannschaft” zu. Will man wie in den bisherigen Spielen durch starke Verteidigung Ballgewinne produzieren, welche man dann zu gewinnbringenden Kontern nutzt, dürfte der defensiv stärkere Christopher auflaufen, will man jedoch selbst das Spiel machen und sich nicht nur auf die Fehler der Gegner verlassen, könnte die Wahl auf seinen großen Bruder fallen. Zur Personalsituation äußerte sich Löwen-Manager Mathias Jech folgendermaßen: “Wir haben immer noch ein paar angeschlagene Spieler im Team. Rene Engelhardt, Johannes Laule, Christopher Lorenz, Christoph Heising konnten gegen SC 80 nicht auflaufen. Auch Erin Doyle und Christian Schröder haben auch noch Beschwerden. Wir werden aber trotzdem einen guten Kader gegen den (Tabellen-)Nachbarn haben.” Da Derbys bekanntlich besondere Kräfte freisetzten, ist davon auszugehen, dass sich der Großteil dieser Spieler bis Samstag um 17:00 Uhr einsatzbereit melden wird. Respekt hat man im Lager des Tabellenzweiten vor dem starken Sturm des Bundesligaspitzenreiters und der sehr gefährlichen Hintermannschaft, hier besonders auf den oben angesprochenen brandgefährlichen Manasah Sita. Die Zielsetzung ist trotzdem eindeutig: “Wir wollen die Partie natürlich gewinnen”, so der Handschuhsheimer Manager.
TotalRugby Head to Head: Die überragenden Spieler beider Teams heißen zweifelsohne Manasah Sita (10 Saisonversuche) und Alexander Pipa (9 Saisonversuche). Doch es sind die Schlüsselspieler hinter diesen “Superstars”, die am kommenden Samstag das Derby entscheiden werden. Schließlich werden beide Teams mit Taktiken entwickelt haben, um den jeweils gefährlichsten Spieler des Gegners aus dem Spiel zu nehmen. Marten Strauch , der sich zu Recht immer besser auf der Position des Schluss findet, könnte der Spieler auf Seiten des Sportclubs Neuenheim sein, der aus der zu erwartenden engen Bewachung für Sita das meiste Kapital schlägt. Mit seinen immer besser werdenden Laufwegen hat der kräftige Nationalspieler schon zahlreiche Versuche von Sita in dieser Saison vorbereitet, doch der 23-jährige selbst verfügt über genug Geschwindigkeit und Durchsetzungsvermögen, um, wenn es darauf ankommt, auch mal selbst zu vollstrecken.
Das Trikot mit der Nummer 15 hat sich beim TSV Handschuhsheim Neuzugang Shaun Walker zu eigen gemacht. Der Neuseeländer, der zum Saisonbeginn vom Karlsruher SV gekommen war, welchen er mit 18 Versuchen in 6 Einsätzen nahezu im Alleingang zum Aufstieg beflügelt hat, ist eindeutig das kreative Element im Handschuhsheimer Angriffsspiel. Seine Side-Steps und sein großer Spielwitz vermögen es immer wieder, die gegnerische Verteidigung so zu beschäftigen, dass Freiräume für seine Mitspieler entstehen und seine Sicherheit unter dem hohen Ball und im Tackling, haben dafür gesorgt, dass Routinier Matthias Pipa, der die Position des Schluss’ so viele Jahre innehatte, auf die Außenposition weichen musste. Es wird spannend sein zu beobachten, welcher dieser beiden Spieler besser dazu in der Lage ist, die Zügel in die Hand zunehmen, wenn die eigenen Zugpferde lahmen.
TotalRugby Prognose: Neine gegen Hendesse. Es gibt kein emotionaleres Spiel in der Rugbybundesliga. Die Anhänger der Angler werden sich mit hitzigen Diskussionen auf dem Neuenheimer Marktplätzel auf das heiß ersehnte Derby einstimmen, während die Löwenanhänger schon eifrig damit beschäftigt sein dürften, ihre Kuhglocken zu entstauben. Beide Teams verfügen über sehr homogene Kader, wobei der des Tabellenzweiten in der Breite wohl etwas stärker besetzt sein dürfte. Die Hintermannschaft der Heimmannschaft dürfte einen Tick routinierter und auch spritziger sein als ihre Gegenüber, wohingegen der Löwensturm kräftemäßig gegen den Sportclub die Nase vorn haben dürfte. Es sind am Ende Nuancen, die solch ein Derby entscheiden, diesmal wird es die mannschaftliche Geschlossenheit sein. Hier haben die Löwen die Nase vorn und dieser Vorsprung wird sich auch auf der Punktetafel widerspiegeln, der TSV gewinnt mit 5 Punkten und holt sich die Tabellenführung zurück.
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