 Sowohl die Damen des Stuttgarter RC als auch die Frauen von SC Germania List wollen im direkten Aufeinandertreffen den ersten Saisonsieg klarmachen Am dritten Spieltag der 1. Frauenbundesliga dürfen wir zwei spannende Spiele erwarten. Die beiden noch sieglosen Teams SC Germania List und Stuttgarter RC treffen im Kellerduell in Hannover aufeinander und in Heidelberg steht der ewig junge Klassiker zwischen dem SC Neuenheim und dem FC St. Pauli auf dem Programm. Der vielversprechend in die Saison gestartete Heidelberger RK darf am Wochenende vom vielen Versuche legen verschnaufen und ist spielfrei.
Wir wagen wie immer einen Ausblick auf den Spieltag:
SC Germania List : Stuttgarter RC
Samstag, 10. Oktober 2009 um 15:00 Uhr
Der dritte Spieltag startet mit dem Kellerduell zwischen dem SC Germania List und dem Stuttgarter RC. Beide Teams sind wie im letzten Jahr bei ihrem Hinspiel bisher noch ohne Erfolgserlebnis, es deutet viel auf eine Neuauflage der letzten Saison hin, als diese beiden Teams in zwei ganz engen Spielen den letzten Tabellenplatz ausspielen mussten. Der Stuttgarter RC hatte jeweils die Nase um eine Erhöhung voraus und konnte beide Vergleiche (17:5 in Stuttgart / 7:5 in Hannover) für sich entscheiden.
Die Germania ist zwar mit zwei sehr hohen Niederlagen in die Saison gestartet, darf aber aus dem schweren Auftaktprogramm gegen die Finalteilnehmer der letzten Saison zumindest einen erkennbaren Aufwärtstrend mitnehmen. Zwar war man gegen die Topteams der Liga jeweils klar unterlegen, aber zumindest die zweite Halbzeit gegen den deutschen Meister SC Neuenheim konnte recht versöhnlich gestaltet werden. Die Trainer Trainer Günter Neumann und Alexander Schumacher scheinen mehrere Dinge richtig gemacht zu haben. Vor allem agierte die Mannschaft im Vergleich zum Auftaktsspiel gegen den HRK wesentlich geschlossener und agressiver, was zum einen sicher auch der Rückkehr routinierter Spielerinnen in Team zu verdanken ist, aber eben auch zeigt, dass die Moral der Mannschaft um Spielführerin Susan Radant weitgehend intakt ist. Taktisch war vor allem die Umstellung von Steffi Werner von der Schluss- auf die Innenposition offensichtlich richtig, diese erfahrene Spielerin hat die Verteidigung merklich stabilisiert. Wenn darauf aufgebaut werden kann, darf man sich gegen die Stuttgarterinnen durchaus etwas ausrechnen. Immerhin dürfte es der Germania auch im zweiten Heimspiel gelingen, die erfahrenen Kräfte zu mobilisieren.
Der ambitioniert gestartete Stuttgarter RC hingegen hat sich vor zwei Wochen mit der 0:73-Niederlage in Heidelberg eher blamiert und vom Heidelberger RK einen mächtigen Dämpfer erhalten – von Aufwärtstrend ganz sicher keine Spur. Der Sturm hat dabei nicht die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt und die Hintermannschaft war gegen die schnelleren und wendigeren HRKlerinnen heillos überfordert. Da ist man in Stuttgart sicher froh, dass jetzt mit der Germania ein vermeintlich leichterer und vor allem langsamerer Gegner wartet. Zumindest verfügen die Hannoveranerinnen nicht über den Speed der HRK-Hintermannschaft, aber trotzdem müssen die Gäste sich auf einen harten Gang gefasst machen. Im Sturm werden die Gastgeberinnen wohl ein ebenbürtiger Gegner sein und Hintermannschaftstrainer Karlheinz Stille wird einige Aufbauarbeit bei seiner gebeutelten Stuttgarter Hintermannschaft leisten müssen, damit diese psychisch auf der Höhe sein wird. Gelingt dies, darf man sich hier allein durch die starke Nationalspielerin Marina Apfel leicht im Vorteil sehen.
TotalRugby Prognose: Der SC Germania List ist ein gefährlicher Gegner für den Stuttgarter RC. Beide Mannschaften verfügen über einen ähnlich robusten Sturm und die beiden Hintermannschaften werden sich ebenfalls nahezu auf Augenhöhe begegnen. Es darf ein absolut offenes Spiel erwartet werden, viele Versuche dagegen eher nicht. Am Ende setzt sich die Hintermannschaft aus Stuttgart um Marina Apfel durch und kann das Spiel entscheiden. Der SRC müht sich um einen ersten Erfolg und kann ein knappes Spiel mit fünf Punkten Vorsprung für sich entscheiden. Die Germania ist nah dran und erobert einen Defensivbonuspunkt.
SC Neuenheim : FC St. Pauli
Samstag, 10. Oktober 2009 um 16:00 Uhr
Die Begegnung zwischen dem SC Neuenheim und dem FC St. Pauli ist der Klassiker im deutschen Frauenrugby schlechthin. Die beiden Teams haben sich über viele Jahre in ungezählten Bundesligapartien und zehn DM-Endspielen bei wechselnden Ergebnissen miteinander gemessen. In der vergangenen Saison hat der SCN nach vielen Jahren wieder die Verhältnisse unter den beiden alten Rivalen geändert und beide Begegnungen (15:5 in Hamburg / 18:15 in Heidelberg) für sich entscheiden. An diesem Spieltag geht es für die beiden erfolgreich in die Saison gestarteten Teams darum, wer zum spielfreien Tabellenführer HRK aufschliessen kann.
Der SC Neuenheim hat zum Auftakt zwar die Germania in Hannover sicher und deutlich bezwungen, zufrieden war man beim Titelverteidiger allerdings mit der eigenen Leistung nicht. Abgesehen von einer druckvollen Viertelstunde zu Beginn des Spieles liess man den Gegnerinnen zu viel Platz, agierte zu hektisch und ungeordnet und das ansonsten so starke SCN-Gedränge präsentierte sich schwach. Einzig die Gasse funktionierte sehr gut, hier haben die großen Stürmerinnen Julia Rettig und Steffi Horn die Lufthoheit übernommen. Wenn jetzt das Gedränge noch funktioniert und von den Standardsituationen weg taktisch klug gespielt wird, haben die Blauen eigentlich eine optimale Plattform um ihr Spiel aufzuziehen.
Der SCN muss im Sturm auf die Stürmerinnen Teresa Hirth, Maresa Rüdel und Stefanie Straub verzichten, während sich die Hintermannschaft angesichts einiger Ausfälle fast von selbst aufstellen dürfte. Immerhin darf der Sportclub für das Spiel gegen Pauli wieder mit Franziska Straub und Pascale Croissier rechnen.
Der FC St. Pauli hat ebenfalls einen Auftaktsieg auf der Habenseite. Der erfreulich sichere Erfolg gegen den vor der Saison recht hoch gehandelten Stuttgarter RC hat allerdings nach dem zweiten Spieltag und der hohen Stuttgarter Niederlage beim Heidelberger RK etwas an Glanz verloren. Außerdem plagen den Piratenklub große Personal- und Verletzungssorgen und vor allem der drohende Ausfall der Spielmacherin Freia Michau würde schwer wiegen. Spannend ist auch die Frage ob und unter welchen Umständen die eigentlich zurückgetretene Ninja Duri wieder für den FC St. Pauli aufläuft.
Im Sturm sind die Hamburgerinnen recht stark einzuschätzen und hier werden sie versuchen ihr Spiel zu machen um dann über den Sturm oder mit der Hintermannschaft um die schnelle Sonya Schumacher zu punkten.
TotalRugby Prognose: Der SC Neuenheim geht favorisiert in sein erstes Heimspiel und hat trotzdem gegen Pauli seine liebe Not. Vor allem im Sturm ist der FC St. Pauli ein starker Gegner, im offenen Schlagabtausch fallen Versuche auf beiden Seiten, weil sich der SCN wie zuletzt in der Verteidigung nicht immer sattelfest ist, aber letztlich setzt sich der Heimvorteil durch. Der SCN gewinnt knapp, der FC St. Pauli erobert aber beide Bonuspunkte.
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