Das Spiel von Deutschland A gegen die Schweiz war ein großer Kampf - © Robert Varadi
Zu einem harten Kampf von der ersten bis zur 80. Minute entwickelte sich das Länderspiel der Herren, in das die beiden Trainer Rudolf Finsterer (Mannheim) und Peter Ianusevici (Berlin) eine Fünfzehn schickten, in der nur Kapitän Kehoma Brenner schon Erfahrungen in der Europameisterschaft gesammelt hatte.
Die offizielle Bezeichnung für dieses Team ist – um die Spekulationen zu beenden – “Deutschland A”, und das Spiel erfüllte seinen Zweck, weitere Akteure für die schweren Aufgaben im Sechs-Nationen-Turnier zu sichten, sehr gut. Brenner, Anjo Buckman, Patrick Schliwa, Christopher Liebig und Alexander Metz dürfen in nächster Zeit mit weiteren Berufungen rechnen, weitere Spieler sind in das Blickfeld Finsterers gerückt. Gegen den massiven Sturm der Eidgenossen, die alles daran setzten, den 2008 in Basel erstmals gewonnenen Alpencup zu behalten, hatte die im Schnitt 22,2 Jahre alte deutsche Mannschaft anfangs Schwierigkeiten im Gedränge (sieben Ballverluste bei neun eigenen Einwürfen während der ersten Halbzeit) und in der Verteidigung bei Paketen der geschlossen nach vorne drückenden Schweizer. So gingen die Gäste durch zwei Versuche des Innendreiviertels Andy Huber (8. Minute) mit 0:5 und des Flankers Ludovic Keller (36.), den Huber zum 5:12 erhöhte, zweimal in Führung.
Doch die deutsche Mannschaft ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und kämpfte unverdrossen. An der Gasse eroberten Alexander Metz und Bernd Mährlein so gut wie alle Bälle. Mehrere glänzend initiierte Angriffe führten nicht zum Erfolg, weil in der finalen Phase zu kompliziert kombiniert wurde, oder ein schnöder Vorwurf die Chancen zunichte machte. Doch zwei toll herausgespielte Versuche gelangen: In der 21. Minute durch Alexander Metz nach glänzender Vorarbeit von Marcus Bender und Anjo Buckman zum 5:5, und in der 39. Minute durch Patrick Schliwa, nachdem Christopher Liebig mit einem Supersprint die gesamte Dreiviertelreihe der Eidgenossen gefoppt hatte. Diesen Versuch erhöhte Raphael Pyrasch sicher zum 12:12. Die Entscheidung fiel in der 77. Minute. Liebig hatte die Schweizer erneut überlaufen, war vom letzten Mann aber unfair gebremst worden. Jacob Scheurich verwandelte den Straftritt vor dem Goal zum 15:12-Sieg.
Deutschland: Christoffer Neureuther (Heidelberger RK, 61. Robin Knüpfer/RK 03 Berlin) – Florian Wehrspann (TSV Victoria Linden), Falk Duwe (RK 03 Berlin, 44. Yassin Ayachi/TSV Handschuhsheim), Anjo Buckman (Heidelberger RK), Christopher Liebig (Heidelberger RK) – Christopher Lorenz (TSV Handschuhsheim, 22. – 28. Robin Knüpfer/RK 03 Berlin, 67. Jacob Scheurich/SC Neuenheim), Raphael Pyrasch (Ampthill RFC) – Gregor Hartmann (TSV Handschuhsheim, 54. Alec Schulze/RK 03 Berlin), Alexander Metz (TSV Handschuhsheim), Kehoma Brenner (RG Heidelberg) – Lukas Rosenthal (RK 03 Berlin), Bernd Mährlein (SC Neuenheim, 60. Niklas von Reischach/RG Heidelberg) – Patrick Schliwa (Heidelberger RK, 67. Hendrik Mugele/RK 03 Berlin), Arthur Zeiler (Heidelberger RK), Marcus Bender (TSV Handschuhsheim, 44. Benjamin Polheim/RK Heusenstamm).
Schiedsrichterin: Dana Teagarden (USA); Seitenrichter: Jonas Viehöver und Benjamin Koch (beide TSG Heilbronn).
|