Als ich, begleitet von meinem guten Freund Timbo (Tim Coly), am frühen Sonntagabend am Clubhaus der I Cavalieri Prato eintraf, hatte ich noch keinen blassen Schimmer, was mich erwarten sollte. Beim Abendessen erfuhr ich, dass es am nächsten Morgen um 09:00 Uhr für 10 Tage zum Trainingslager in die Berge gehen sollte.
Nachdem mich Tim am nächsten Morgen am Treffpunkt abgesetzt hatte und sich auf die lange Rückfahrt nach Heidelberg begab, stand für mich und natürlich alle anderen erstmal ein Fitness-Test auf dem Programm. Nach dem gemeinsamen Mittagessen traten wir unsere 40-minütige Reise in die Berge an. In dem auf etwa 1000 m Höhe liegendem Montepiano kamen wir in einem alten Kloster unter. Das Camp war in zwei 5-Tage-Camps aufgeteilt, mit einem freien Tag zwischen den beiden Sets.
In den ersten Tagen standen weitere Fitness-Tests auf dem Programm und wir bekamen kaum ein Rugbyei zu Gesicht. Der Tagesablauf war geprägt von Training und Schlafen – zwischen durch hielt der eigens mitgebrachte Koch noch etwas Nahrhaftes für uns bereit.
Als wir dann schließlich zum Rugby kamen, beschäftigten sich die Stürmer damit, ihre Gasse zu entwickeln bzw. zu erarbeiten, und wir arbeiteten an unseren Spielzügen.
Am Ende der ersten 5 Tage trafen dann auch unsere drei Spieler ein, die bis dahin noch im Camp mit der italienischen Nationalmannschaft gewesen waren, somit war unser Kader für die zweiten 5 Tage fast komplett. Der Kader der Cavalieri ist mit 28 Profis relativ klein, wenn man bedenkt, dass Benetton Treviso (am 12.September unser erster Gegner!) knapp 45 Profis unter Vertrag hat.
Nach einem wohlverdienten Tag Pause trafen wir uns am Sonntag Morgen um 11 Uhr wieder auf dem Trainingsplatz und wieder einmal stand Fitness auf dem Programm! Schon nach dem ersten Training fingen die Jungs an zu rechnen: “nur noch 8 Trainings bis zum Ende des Camps”. Am Dienstag Morgen war es dann soweit: alle waren so kaputt, dass das Nachmittagstraining durch BBQ und Pool ersetzt wurde.
In der zweiten Woche stand neben der Fitness die Verteidigung im Mittelpunkt des Geschehens. Ein Hauptaugenmerk wurde hierbei auf die neue Regel am Ruck gelegt. Als dann am Donnerstag Morgen der lang ersehnte Schlusspfiff des Trainers ertönte, fielen sich einige Spieler vor Freude in die Arme, denn das hieß: Wochenende, drei Tage Erholung!
Viel Grüße aus Italien,
Clemi
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