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Rugby ist ein Sport für harte Männer. Ursprünglich aus England, hat das Spiel vor zehn Jahren auch in Ingolstadt Einzug gehalten. Im Irish Pub gegründet, 2002 als Abteilung beim TV 1861 Ingolstadt angemeldet, zählen nun 30 aktive Spieler zum Kader der Ingolstadt Baboons.
Als sich der damals 17-jährige Michael Bodenloher im Irish Pub mit einem knapp zwei Meter großen Iren unterhielt, ahnte er noch nicht, wo das Gespräch hinführen würde. “Es kam heraus, dass er ein Irischer Nationalspieler ist. Was er erzählt hat, war so interessant, dass wir uns überlegt haben, den Sport selbst einmal auszuprobieren. Als wir uns dann das erste Mal getroffen haben, waren wir gerade einmal zu viert”, erinnert sich Bodenloher noch ganz genau. 2002 meldete der heute 27-Jährige mit Gründungsmitglied Torsten Fiedler, einem deutschen Nationalspieler, eine Abteilung beim TV 1861 an, um in den Ligabetrieb einzusteigen. Heute können die Baboons bei Wettkämpfen bis zu 30 Spieler auf die Beine stellen und haben neben den normalen Punktspielen schon an internationalen Turnieren teilgenommen.
Im Finale
Den größten Erfolg feierte das Teams 2007, als die Schanzer beim Alpencup in Mailand als deutscher Vertreter den dritten Platz einfuhren. In diesem Jahr haben es die Ingolstädter im bayerischen Rugbypokal bis ins Finale geschafft und treten Ende August gegen den MRFC München an.
Am vergangenen Wochenende organisierten die Baboons auf der Anlage des TV 1861 ein Jubiläumsturnier zum zehnjährigen Bestehen und belegten dabei den dritten Platz von acht angetretenen Teams. “Wir sind mit unserer Platzierung und dem Verlauf des Turniers sehr zufrieden. Es war ein Wochenende mit vielen schönen Spielen, super Stimmung, viel Party und vielen neuen Freundschaften”, gab sich Abteilungsleiter Bodenloher nach der Siegerehrung glücklich. Der dritte Platz ist für die Schanzer deshalb hoch einzuschätzen, da am Ende nur Zweitligist FC St. Pauli und Regionalligist RC Aachen vor den Baboons standen. Die Ingolstädter sind ja erst in der abgelaufenen Saison als Meister der Verbandsliga in die Bayern-Regionalliga aufgestiegen.
Zehn Varianten
Der Rugbysport hat seinen Ursprung in England und ist der Legende nach bei einem Fußballspiel im Jahre 1823 entstanden, als ein Feldspieler den Ball mit den Händen hinter die Torauslinie legte. Durch die Gründung von Verbänden, die die Fußballregeln vereinheitlichten, sonderte sich schließlich das Rugby ab. Heute gibt es gut zehn verschiedene Varianten des Spiels, die Populärste, die vor allem in den ehemaligen britischen Kolonien weit verbreitet ist, nennt man Rugby Union und wird mit 15 Feldspielern gespielt. Ziel ist es, den eiförmigen Ball im gegnerischen Malfeld abzulegen oder über die “H”-förmige Stange zu schießen, um dadurch mehr Punkte als die andere Mannschaft zu erzielen.
Die Mannschaft der Baboons-Trainer Felix Martin und Miguel Burgaleta ist sehr international aufgestellt. Die Spieler kommen vor allem aus den englischsprachigen Ländern wie Irland oder Neuseeland, aber auch aus Frankreich oder Spanien, wie Trainer Burgaleta. Zum Jubiläumsturnier ist sogar der Ire Dermot Mc Coy eingeflogen, der von 2002 bis 2008 für die Ingolstädter auflief, bis er nach Australien ausgewandert ist.
“Die Altersspanne im Team ist von 17 bis 42 Jahren. Wir planen eine Jugendabteilung und wenn genug Interesse besteht auch eine Damenmannschaft. Mit den Herren wollen wir in unserem ersten Jahr erst einmal die Regionalliga halten, um dann langfristig vielleicht nochmal den Aufstieg anzupacken”, gibt Abteilungsleiter Bodenloher einen Ausblick.
Schnuppertag am Samstag
Für alle Rugbyinteressierten veranstalten die Ingolstädter Baboons am Samstag von 14 bis 18 Uhr einen Schnuppertag auf der Anlage des TV 1861. Sowohl Männer, als auch Frauen aus allen Altersstufen sind dazu eingeladen. Sportkleidung und feste Schuhe, falls vorhanden Fußballschuhe, sollen mitgebracht werden. Ansonsten trainieren die Schanzer jeden Montag und Mittwoch ab 18.45 Uhr.
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