DRV 7s Trainer Rainer Kumm bei der Pressekonferenz - (c) Marco Schmidt
Sie hatten sich viel vorgenommen. Doch am Ende mussten sich die deutschen Nationalspieler bei der Siebener-EM im eigenen Land mit dem neunten, also dem vorletzten Platz begnügen. Nationaltrainer Rainer Kumm nahm nach den „Hannover Sevens“ im Kurzinterview Stellung.
Rainer Kumm, wie fällt Ihr Fazit nach der EM in Hannover aus?
Unser Ziel war es, ins Halbfinale zu kommen. Das haben wir verfehlt. Wir haben es am ersten Tag nicht geschafft, in unseren Rhythmus rein zu kommen und in unser System. Der erste Tag war nicht gut für uns.
Am Ende haben zwei Teams aus der deutschen Gruppe das Finale bestritten. Darunter Russland, gegen das Ihre Mannschaft nur mit fünf Punkten verloren hatte. Ist das ein gewisser Trost? War die deutsche Gruppe eventuell die schwerere?
Das zeigt, dass in diesem Turnier jeder gegen jeden gewinnen kann. Man sieht das am Spiel Moldawien gegen Portugal, das Moldawien gewonnen hat. Und man sieht das auch daran, dass Titelverteidiger Portugal nur um Platz sieben und acht gespielt hat.
Bei RugbyTube.de gibt es das Interview von Rainer Kumm auch als Video.
Es wurde zwischenzeitlich darüber spekuliert, dass die deutsche Mannschaft eventuell vor eigenem Publikum verkrampft hat. Lassen Sie das als Argument gelten?
Ich glaube nicht, dass die Jungs nervös gewesen sind. Es lag eher daran, dass die Jungs zu viel wollten. Sie hatten das nötige Selbstvertrauen und wussten, dass sie in diesem Turnier weit vorne hätten landen können. Nach jedem kleinen Fehler haben sie versucht noch härter zu arbeiten und dadurch noch mehr Fehler gemacht. Wir haben einfach nicht die Ruhe und unser System bewahrt, sondern wollten unbedingt die Punkte machen.
Inwiefern hat sich das Fehlen von Mathieu Franke bemerkbar gemacht, der vergangenes Jahr zu den besten deutschen Spielern zählte? Und wie hart hat die Mannschaft das frühe Aus von Tim Kasten getroffen?
Wir brauchen uns nicht darüber zu unterhalten, welche Spieler nicht dabei gewesen sind. Die zehn, die in Hannover waren, waren die besten, die wir hatten. Mit Tim sind wir ein Risiko eingegangen. Er war im letzten Jahr der beste Spieler bei diesem Turnier. So einen braucht man halt. Es hat nicht lange gehalten, aber wir haben es probiert. So können wir zumindest sagen, dass wir es wenigstens versucht haben. Hätten wir ihn draußen gelassen, wäre eventuell die Frage gestellt worden, warum wir es nicht probiert haben.
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