Samstag auf der Mehrkampfanlage in Hannover - Die deutsche Frauennationalmannschaft jubelt mit ihren Fans
Das deutsche 7er Frauenteam von Nationaltrainerin Susanne Wiedemann hat am Sonntag der Hannover Sevens einen grandiosen vierten Platz bei der Europameisterschaft im Siebenerrugby erspielt.
Obwohl als Gastgeber ohnehin qualifiziert, hatte das Team sich die sportliche Qualifikation zur Teilnahme bereits im vergangenen Jahr gesichert. Ein guter achter Platz beim EM-Turnier 2008 schuf aber gleichzeitig das Ziel für dieses Jahr: Besser sollte es werden! Platz 6 sei das Mindestziel, wie auch Spielerin Alysha Stone im Interview bestätigte.
Aber das verlangte Einsatz. Zur Vorbereitung traf sich der erweiterte Kader in den letzten 12 Monaten alle 4-6 Wochen zu eigenfinanzierten Trainingseinheiten. Das bot Trainerin Susanne Wiedemann die optimale Voraussetzung zur Weiterentwicklung und Sichtung der Spielerinnen. Als internationalen Vergleich bot sich die Amsterdam Sevens an – eines der größten europäischen Rugby-7er-Turniere der Welt. Zwar musste auf dem Turnier durch den parallelen Einsatz der 15er-Mannschaft noch auf einige Spielerinnen verzichtet werden. Dennoch erkämpfte sich das Team Platz vier in der „Generalprobe“ wenige Wochen vor der EM im eigenen Land.
Um bei den Hannover Sevens in Topform zu sein, versammelte sich der erweiterte Kader bereits ein Woche vor der Europameisterschaft in Hannover. Die Zeit wurde genutzt um konzentriert miteinander zu arbeiten und sich als Mannschaft den letzten Feinschliff zu verpassen. Abwechslung von den zahlreichen Rugbyeinheiten boten in der Zeit auch Teambuilding-Maßnahmen wie der Besuch des Hannoveraner Hochseilgartens und ein Drachenbootrennen.
Gut vorbereit und hochmotiviert startete die Mannschaft in das Turnier. Doch das Auftaktspiel in der AWD-Arena gegen die niederländischen Frauen endete nicht wie erhofft: Deutschland musste sich 19:0 geschlagen geben. Aber statt sich hierdurch demotivieren zu lassen, weckte das erst richtig den Kampfgeist der deutschen Frauen. Von jetzt an drehten sie auf. Auf der benachbarten Mehrkampfanlage gewannen sie ihre übrigen Vorrundenspiele gegen Italien (14:0), Russland (12:10) und Moldawien (24:7). Das lautstark unterstützende Publikum war begeistert. Vor allem im Spiel gegen die Russinnen, die in der 12. Minute noch 10:0 führten, hielt es keinen auf den Bänken, als innerhalb kürzester Zeit Jana Eisenbeiß und Marina Apfel zwei Versuche legten. Souverän verwandelte Moa Wejle kurz vor Abpfiff die alles entscheidende Erhöhung.
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Am Sonntag folgte vor gefüllten Tribünen das Halbfinalspiel. Gegner war das seit Turnierbeginn favorisierte englische Team, das – aus deutscher Sicht leider – auch gegen Deutschland eine überragende Leistung zeigte und souverän gewann (44:0). Für das abschließende Spiel um Platz 3 hatte sich neben Deutschland auch ein Vortages- und der Wunschgegner von Nationaltrainerin Susanne Wiedemann nominiert: Die Niederlande. Es bot sich die Möglichkeit einer Revanche für die Niederlage vom Vortag. Die Holländerinnen starteten jedoch stark ins Spiel und konnten immer wieder durchbrechen. Die deutsche Mannschaft fand erst in der zweiten Halbzeit ins Spiel. Doch die zwei Versuche, die sie dann noch legte, reichten leider nicht mehr für einen Sieg.
Aber das Team freut sich über einen verdienten vierten Platz: Mit dem vierten Platz haben sie alle Erwartungen übertroffen! Die deutschen Rugby-Frauen gratulieren dem Team zu seiner mitreißenden Leistung und danken Spielerinnen und Fans für diese großartige Werbung für das deutsche Frauenrugby! Das letzte Wochenende zeigt das Potential, dass das deutsche Frauenrugby hat, wir müssen es nur entsprechend fördern!
Außerdem möchte sich der Frauenausschuss noch ganz besonders bei dem Team von Totalrugby.de bedanken: Ihr habt die gleichberechtigte Berichterstattung von beiden Teams und Austragungsorten großartig auf die Beine gestellt! Und ebensolcher Dank geht an die Helferinnen und den Quotenmann, die mit ihrem Einsatz hinter Rechner, Mikrofon und Kamera die Umsetzung eurer Ideen für die Frauen-EM ermöglicht haben.
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