 Der alte und neue Deutsche 7er Meister: RG Heidelberg Am vergangenen Wochenende fanden zum vierten Mal die Deutschen 7er Meisterschaften im Rugby in Heusenstamm statt. Wie im vergangenen Jahr hatten die Orangenen der Rudergesellschaft Heidelberg die Nase vorne und gewannen ihr Endspiel gegen den gastgebenden RK Heusenstamm mit 31:19. Halbzeit 14:12.
Fotos von der Vorrunde – Tag 1
Fotos von der Endrunde – Tag 2
Waren es in den vergangenen Jahren 16 Teams, die Deutscher 7er Meister werden wollten, ist das Teilnehmerfeld in diesem Jahr aus 20 erweitert worden.
Nahmen im letzten Jahr noch zwei zweite Mannschaften am Turnier teil, um kurzfristigen Absagen zu kompensieren, so starteten dieses Mal drei zweite Garnituren von Erstliga Teams. Die RG Heidelberg, die Nachbarn vom SC Frankfurt 1880 sowie der gastgebende RK Heusenstamm hatten das „Vergnügen“, gegen ihre zweiten Mannschaft in einer Gruppe die Vorrunde zu spielen.
Das Teilnehmerfeld bestand insgesamt aus allen 10 Bundesligisten, dazu kamen fünf Zweitligisten sowie fünf Regionalligisten. Diese Vorrunde bestand aus vier Gruppen mit jeweils fünf Mannschaften.
Die erste Partie brachte gleich die RG Heidelberg und ihr zweites Team zueinander. Die RGH I gewann gegen ihre zweite Garnitur klar. Der örtliche Nachbar aus Heusenstamm, der BSC Offenbach, hat sich mittlerweile mit der 7er Variante angefreundet, hatte aber das Pech, gleich gegen den Topfavoriten SC Frankfurt 1880 zu starten. Sie führten sogar kurzfristig 3:0, aber am Ende stand ein 3:62. Für eine Sensation sorgten die Frankfurter in ihrem nächsten Spiel, als sie gegen die SG 78/08 Hannover mit 12:19 verloren. Die 78er, gerade in die erste Liga aufgestiegen, zeigten eine gute Leistung und galten fortan als Geheimtipp für den Turniersieg.
Die „Underdogs“ des Turnier, der TV Pforzheim, Augsburger RFC, und die SG Heidelberger TV/SCN II hielten in der Gruppenphase gut mit, auch wenn die Endergebnisse meistens nicht zu ihren Gunsten ausfielen. Victoria Linden setzte sich in seiner Gruppe direkt hinter die RG Heidelberg und verdarb dem Berliner RC somit die Chance, in die Endrunde zum Erreichen des Cup Finales zu kommen. Allerdings fehlten dem BRC mit Grzanna, van Lock, Feidt und Siebenhörl erfahrene Stammspieler. Während die Vorrundenergebnisse meistens deutlich für den Favoriten ausfielen, gab es auch einige knappe Ergebnisse zu vermelden. Heusenstamms Markus Walger rettete seinen Heusenstammern mit seinem Versuch gegen den SC Neuenheim das 5:0, die beiden Bundesligisten RK03 Berlin und SG 78/08 Hannover lieferten sich beim 7:12 eine packende Partie. Dass die Partie zwischen dem SC Frankfurt 80 I gegen SC Frankfurt 80 II ausgerechnet mit 80:0 ausging, war vielleicht mehr als nur ein Zufall.
Die Qualifikation unter die letzten Acht und somit verbunden mit der Chance, Turniersieger zu werden hatten die RG Heidelberg, RK Heusenstamm, SG 78/08 Hannover, TSV Handschuhsheim, SC Frankfurt 1880, SC Neuenheim, Victoria Linden und der Heidelberger RK.
Um den PLATE Pokal kämpften der Berliner RC, USV Potsdam, RK03 Berlin , SC Frankfurt 1880 II, München RFC, RFC Augsburg, ASV Köln sowie die Spielgemeinschaft SG Heidelberger TV/SCN II..
Die vier letztplatzierten ihrer Gruppe, die RG Heidelberg II, RK Heusenstamm II, BSC Offenbach sowie der TV Pforzheim spielten einen weiteren Pokal aus.
Die RG Heidelberg schlug gleich den SC Neuenheim knapp mit 17:14 und untermauerte seine Titelambitionen, zumal der letztjährige Endspielteilnehmer SC Frankfurt 1880, ebenfalls mit 17:14, an dem TSV Handschuhsheim scheiterte. Ebenso überraschend das klare Ausscheiden des Heidelberger RKs, was mit 0:19 gegen die SG 78/08 Hannover verlor. Der RK Heusenstamm führte in seinem Viertelfinale schon sicher mit 14:0 gegen Victoria Linden, als sie kurz vor Schluss zwei Spieler mit gelber und roter Karte verloren, jedoch das 14:7 über die Zeit retten konnten.
In den weiteren Platzierungsspielen gab es die erwarteten Spielausgänge, lediglich die Niederlage des Neu Bundesligisten ASV Köln gegen Potsdam (12:29) überraschte.
Die RG Heidelberg II schickte die zweite Garnitur des Gastgebers ins Spiel um Platz 19; der TV Pforzheim unterlag dem BSC Offenbach und stand als Gegner des RK Heusenstamm II in diesem “Endspiel“ fest.
In den weiteren Halbfinales um die Shield/Bowl/und Plate Pokale setzten sich der RFC Augsburg und Münchner RFC gegen SG HRV/SCN II bzw. ASV Köln durch (Shield). Der Berliner RC gewann gegen seinen Stadtrivalen aus dem Osten, RK03, und ermittelte den Bowl Sieger im Wettkampf mit dem USV Potsdam. Interessante Halbfinales mit Teilnehmern, die vielleicht unter den letzten Vier gehandelt wurden gab es in den Partien SC Neuenheim – Heidelberger RK (49:7) sowie SC Frankfurt 1880 – Victoria Linden (40:5). Die RG Heidelberg setzte sich souverän gegen SG 78/08 Hannover mit 33:0 durch, während es beim Spiel des RK Heusenstamm – TSV Handschuhsheim recht spannend wurde. Die Heusenstammer Füchse führten schon 17:0, als sie etwas leichtsinnig wurden und der TSV noch zum 17:17 ausgleichen konnte. Heusenstamms Dennis Walger konnte in der Schlussminute den Ball nicht regelgerecht im „Hendesemer“ Malfeld ablegen, so ging es in die Verlängerung. Die Statuten sehen für diesen Fall vor, das Spiel sofort zu beenden, sobald in der 2×5 Minuten angesetzten Verlängerung eine Entscheidung gefallen ist. Diese fiel recht schnell, Heusenstamms Mark Sztyndera sorgte nach 100 Sekunden in der Nachspielzeit für Heusenstamms Finaleinzug nach 2006. Endstand 22:17 für den RKH.
Die Platzierungsspiele endeten wie folgt:
Spiel um Platz 19: RK Heusenstamm II – TV Pforzheim 12:33
Platz 17: RG Heidelberg II – BSC Offenbach 42:7
Platz 15: SG Heidelberger TV – ASV Köln 5:10
Platz 13: RFC Augsburg – München RFC 12:40
Platz 11: RK03 Berlin – SC Frankfurt II 52:0
Platz 9: Berliner RC – USV Potsdam 14:5
Zu diesem Zeitpunkt, um Punkt 13 Uhr am Sonntag, musste das Turnier aufgrund von starken Regenfällen sowie Gewitter für eine Stunde unterbrochen werden. Seit der RK Heusenstamm dieses Turnier ausrichtet, sind immer witterungsbedingte Unterbrechungen aufgetreten. Diese Wetterkapriolen sind fast schon Bestandteil des Turniers. Insgesamt ergab sich eine Verzögerung von nur 10 Minuten, da man sich bis zum Gewitter zeitlich vor dem Spielplan befand und einige Spiele im Regen durchgeführt wurden.
Spiel um Platz 7: Heidelberger RK – Victoria Linden 10:31
Platz 5: SC Neuenheim – SC Frankfurt 1880 10:29
Platz 3: SG 78/08 Hannover – TSV Handschuhsheim 22:12
Das Endspiel fand bei mittlerweile gutem Wetter statt. Die RGH führte recht schnell, allerdings drehten die Heusenstammer die Führung zum 12:7. Mit einer Führung in die Halbzeitpause gingen allerdings die orangenen Heidelberger, da Fabian Heimpel nach Vorarbeit Mustafa Güngor‘s das 14:12 zugunsten der RGH erzielte.
Im zweiten Abschnitt des zweimal 10 Minuten dauernden Endspiels zeigte die RG Heidelberg eine souveräne und überzeugende Leistung, so dass diese uneinholbar auf 31:12 davon zogen. Mark Sztyndera legte in seinem letzten Spiel für die Rot-Grünen Heusenstammer den letzten Versuch in diesem Turnier zum 31:19.
Der Jubel war sehr groß auf Heidelberger Seite, Teamchef Leander Heimpel gab zu, dass nach dem vorzeitigen Scheitern in der Meisterschaft alle Priorität dem Erfolg bei den Deutschen Siebener Meisterschaften galt.
Heusenstamms erster Vorsitzender Jürgen Zeiger nahm zusammen mit Bürgermeister Peter Jakoby, dem zweiten Kreisbeigeordneten Carsten Müller, dem ersten Stadtrat Uwe-Michael Hajdu sowie dem Sportkreis Vorsitzenden Peter Dinkel und dem Geschäftsführer der Sportartikelfirma Nomis, Clemens Weigand, die Siegerehrung vor. Nach der Ehrung des Turniersiegers RG Heidelberg wurde mit dem Heusenstammer Samuel Rainger der beste Spieler des Turniers geehrt. Rainger wurde bereits im letzten Jahr zum besten Spieler gekürt.
Alles hätte aber nicht stattfinden können, wenn es keine Schieds- und Linienrichter gegeben hätte. Werner Cromm organisierte seine Schiedsrichter- und Schiedsrichterinnen zu den Spielen, die insgesamt 78 Spiele zu leiten hatten. Mit Andrea Kimmel, Katharina Pickert, Dana Teagarden, Matthias Kilian, Daniel Blank, Scott Anderson, Alan Roberts, Florian Forstmeyer, Christian Doering, Ralf Brunner, Benedikt Leibold, Marco Gil, Markus Häfner, Bernd Listmann, Florian Forstmeyer, Jens Reinecke und Peter Keller konnte das Turnier ohne große Probleme stattfinden.
Die medizinische Unterstützung erfolgte durch den Allgemeinen Rettungsverband Heusenstamm (ARV) sowie der DRV Mitarbeiterin Dr. Kerstin Brühl. Für das leibliche Wohl sorgten meist die „Rugbymütter“ des RK Heusenstamm, die Organisation des RK Heusenstamm lief wie gewohnt äußerst zufriedenstellend.
Der nächste Termin für das 7er Turnier steht so gut wie fest: 19./20.06.2010. Ort: Heusenstamm. Der Wettergott ist bereits informiert.
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