Die Stollenschuhe sind eingefettet, die Trikots frisch gewaschen, die Stimmen geölt und die Butterbrote schon geschmiert. Morgen Abend werden nun endlich die Berliner Studenten der drei großen Universitäten FU, TU und HU den Flieger nach Bristol besteigen und gegen die Großen des universitären Rugbysports antreten.
Da dieses hochkarätige Event in diesem Jahr in der englischen Grafschaft Gloucestershire stattfindet, haben sich auch sogleich vier britische Mannschaften angemeldet, welche natürlich den Titel des europäischen Hochschulmeisters für sich beanspruchen wollen, vor Allem da man ja auf heimischen Boden spielt. Desweiteren reihen sich auch andere „große“ Nationen ein, sowie Frankreich, Portugal und Italien, aber auch Russland und Serbien nehmen erstmalig an einer europäischen Hochschulmeisterschaft teil.
Dieses Teilnehmerfeld veranlasste die Berliner Studenten zu einer intensiven Vorbereitung mit mehreren Testspielen. Ging es letztes Wochenende zu diesem Zweck nach Hamburg zu den Exiles Sevens, war man im heimischen Berlin auf Gegner wie den USV Potsdam angewiesen, der uns mit Tatkraft unterstützte und gleich zweimal innerhalb einer Woche in die Buschallee beim RK 03 Berlin für einige Spiele anreiste. Bei diesen Spielen konnten die Berliner einige Abstimmungsfehler bereinigen und so manche Taktik auf ihre Wirksamkeit prüfen. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an die unermüdlich kämpfenden Potsdamer, die mit dieser Vorbereitung sicherlich ein Wörtchen bei den deutschen 7-er Meisterschaften in Heusenstamm mitzureden haben.
Heute Abend gibt es eine allerletzte Trainingseinheit, bei der alles sitzen muss, will man doch in Bristol den fünften Platz vom Vorjahr verteidigen und nicht sang- und klanglos untergehen. Eines steht auf jeden Fall schon im Vorfeld fest: die Berliner Sängerknaben werden mit Sicherheit nicht nur durch das Vortragen deutschen Liedguts auf sich aufmerksam machen, sondern sich auch auf dem Platz den Respekt der Gegner erarbeiten.
Das Team der Berliner besteht größtenteils aus den alten Hasen vom letzten Jahr, somit ist man bereits eingespielt und kann auf gemeinsame Erfahrungen aufbauen. Lediglich das „Küken“ Konstantin Schildknecht ist nicht nur im Team neu, sondern auch im Rugbysport. Der 21-jährige Mathematikstudent der HU Berlin kam durch das RK 03 Studentenprojekt zum ovalen Leder und konnte sich problemlos sowohl in der Mannschaft als auch auf dem Platz einfinden. Das Fragezeichen hinter Kapitän Marc Lowdon konnte seit Samstag nun auch entfernt werden, der Verdacht eines Sehnenabrisses in der Hüfte hat sich glücklicherweise nicht bestätigt.
Es treten folgende Spieler für das Berliner Hochschulteam an: Bert Burtzlaff, Christian Lill, Jan Sydow, Frederic Gibard, Lars Hinrich, Konstantin Schildknecht, Maik Lenzner, Benjamin Thiering, Christof Hannemann (alle RK 03 Berlin), Taisir Ighnaimat (Berliner Rugby Club), Marc Lowdon (DRC Hannover), Johannes Schneidemesser (USV Potsdam). Als Betreuer reisen an: Stephan Rauchut (Manager), Claudia Serien (Physio) und Matthias Neumann (Assistenzmanager).
Gegner der deutschen Delegation sind: University of Bristol, University of Wales Institute Cardiff, University of Loughborough, University of Exeter (alle Großbritannien), Université de Limoges, Université de Bordeaux 2 (beide Frankreich), Universitario Milano, Universitario Padova (beide Italien), Kuban State University (Russland), Singidunum University (Serbien), University of Coimbra, University of Lisbon (beide Portugal).
Wie immer sollen an dieser Stelle auch unsere Unterstützer erwähnt werden: ein großes Dankeschön gebührt dem Berliner Hochschulsport (allen voran Heinz- Michael Sendzik), dem adH, dem Deutschen Rugby Verband und dem Berliner Rugby Verband. Selbstverständlich sollen auch unsere Ausstatter dein-rugby-shirt.de nicht unerwähnt bleiben.
Für weitere Informationen rund um die europäische Hochschulmeisterschaft in Bristol: www.eucbristol.com. Natürlich werden wir versuchen, uns direkt vom Turnier mit einigen Zwischenberichten zu melden.
Wünscht uns viel Erfolg und drückt uns für die Finalspiele am kommenden Freitag alle Daumen die ihr habt. Wir werden unser Bestes geben und den weißen Fleck, den Deutschland auf der Rugby-Weltkarte leider immer noch darstellt, tilgen.
Bis dahin…
Christof Hannemann
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