Am vergangenen Wochenende war es endlich soweit. Die Hochschulmannschaft der Berliner Universitäten konnten sich zum ersten Mal unter Wettkampfbedingungen und mit unbekannten Gegnern bei den Hamburg Exiles Sevens einspielen und so die ein oder andere Schwachstelle im eigenen Spiel erkennen und ausmerzen.
Nachdem in den letzten Tagen hart an der Fitness gearbeitet wurde, wollte man nun die Spieltaktiken ausprobieren und allmählich einstudieren und somit ein optimales Zusammenspiel kreieren. Leider musste man auf die erfahrenen Spieler Jan Sydow und Taisir Ighnaimat verzichten, welche aus arbeitstechnischen absagen mussten.
Die Berliner Akademiker reisten bereits am Freitagabend nach Hamburg um den berühmten Pfingstverkehr auf den deutschen Autobahnen zu entgehen und waren somit am Samstagmorgen fit und munter als eine der ersten Teams am Sportpark an der Saarlandstraße. Jedoch hat man hier die Rechnung ohne die Turnierorganisation gemacht, welche überraschend das erste Spiel angesetzt hat, das da hieß: Fusiliers R.F.C. versus Uni Berlin um 10 Uhr. Nach dem ersten Blick auf die Uhr (9:45 Uhr!) schlüpfte man schnellstmöglich in seine Rugby Kluft und ging, noch mit einem Croissant vom Frühstück im Mund, zur Erwärmung über. Nebenbei bemerkte man dann den Fusiliers R.F.C., der sich schon seit geraumer Zeit warm machte und aus lauter Fidschianern in Topform bestand. Der erste Schock wurde überwunden und das Spiel wurde nahezu zeitgleich angepfiffen. Die Fusiliers, eine Auswahlmannschaft der Royal Army, deren Spieler teilweise auf dem halben Globus verteilt sind, begannen mit der typischen polynesischen Spielweise, bei der der erste Hit, sowohl im Tackling als auch im Scrum, ausschlaggebend ist und folglich „as hard as possible“ ausgeführt wurde. Die Berliner Jungs gingen in den ersten Minuten mit einem Versuch in den Rückstand, wollten das Spiel aber dennoch nicht verlieren und sich somit den Einzug in die Finalrunden verbauen. So versuchten sie die eingespielten Fidschianer an den Kontaktsituationen aus deren Spielfluss zu bringen und eventuell den einen oder anderen Turnover zu erzielen. In der zweiten Halbzeit hatte man nun endlich die Chance, auf 10 : 10 auszugleichen als man an der gegnerischen Mallinie mit einem eher 15-Rugby ähnlichen Maul den Ball ins Malfeld schieben wollte, jedoch hatte man die typische Cleverness der Polynesier nicht in diesen Plan mit einbezogen und folglich konnten die „Fusiliers“ den Ball aus unerklärlichen Gründen erobern und durch deren Spielwitz sogleich einen Konterversuch erzielen. Ab hier hatten die Fidschianer ihren Spaß am Spiel gefunden und liefen trotz größter Anstrengung der Berliner Verteidigung noch ein weiteres Mal zum Punktelegen ein.
Endstand aus diesem Spiel war somit 24 : 5 und die Berliner mussten sich in den folgenden Spielen gegen Jesteburg und Duisburg beweisen um noch den Finaleinzug für den Platecup zu erreichen, was auch dementsprechend geling. Leider mussten aufgrund der knappen Zeitspanne und der räumlichen Enge (16 Teams auf einem Rugbyplatz) die Plate- und Bowlfinals abgesagt werden und man ging sofort zu den Finalspielen um den Cup über, den die walisische Mannschaft vom Ynysybwl R.F.C. (mit einem Spieler der Cardiff Blues – Heineken Cup Halbfinalist – mit an Bord) in einem packenden Finale gegen die bereits bekannten „Fusiliers“ mit nach Hause nehmen konnte.
Bei der Siegerehrung gaben sich die Berliner mit den anderen Mannschaften dem gewohnten Philosophieren mit den einen oder anderem Kaltgetränk hin und man stellte abschließend fest, dass es noch ein wenig Feinschliff im Zusammenspiel bedarf, bevor es nächste Woche Dienstag zu den europäischen Hochschulmeisterschaften nach Bristol geht, bei dem einige Hochkaräter auf die Jungs von der Spree warten.
Zudem möchten wir noch unseren Unterstützern herzlich danken, welche uns diese Tour ermöglichen und uns mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dabei sind der Berliner Hochschulsport, der adH, der DRV, der Berliner Rugby Verband zu erwähnen und natürlich www.kiwisport.de und www.dein-rugby-shirt.de als Ausstatter.
Bis dahin…
Christof Hannemann
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