Nationalspieler Alex Hug vom TSV Handschuhsheim steht erstmals in dieser Saison auch im DRV 7s Kader - (c) A+M Bruno
An diesem Wochenende kommt die europäische 7er-Serie in ihre entscheidende Phase. Gleich zwei Qualifikationsturniere finden parallel statt. Zum einen im tschechischen Ostrava, nördlich von Moravia, zum anderen in der ukrainischen Hafenstadt Odessa.
Ostrava nutzt Turnier für nationale Titelkämpfe
In Ostrava kommen die Zuschauer garantiert auf ihre Kosten, denn neben dem europäischen 7er-Turnier finden auch die Finals der nationalen U15- und U19-Wettbewerbe statt, sowie ein Frauenspiel zwischen den Teams von Bohemia und Moravia. Als Favoriten zählen hier natürlich vor allem die 7er-Europameister Portugal, die bei fast allen Turnieren der diesjährigen IRB Sevens World Series mitgespielt haben und dabei sogar einmal das Cup-Viertelfinale erreichten. Außerdem werden ihre iberischen Nachbarn Spanien mit um den Titel spielen und auch das deutsche Team sollte man nicht unterschätzen.
Das Team von Rainer Kumm und Lofty Stevenson nutzt auch die Ostrava Sevens als Vorbereitung für die Hannover Sevens, nachdem man sich eine Woche zuvor bereits im kroatischen Split unter anderem mit den Rugby-Giganten Frankreich und Italien gemessen hat. Dabei haben sie lösbare Aufgaben in der Vorrunde zu erwarten, denn gegen Azerbaidjan, Kroatien und Litauen in Gruppe B sollte man sich durchsetzen können. Interessant wird es im Spiel gegen Spanien am Samstag, denn dann wird es um den Gruppensieg gehen.
In der anderen Vorrundengruppe wird Portugal wohl keine Probleme haben. Sie treffen auf Belgien, die Niederlande, Tschechien und Monaco.
Die Zuschauer sollten indes nicht sehr viel vom Gastgeber selber erwarten. Experten würden ein Abschneiden im Mittelfeld der Turnierwertung bereits als Erfolg werten. Dafür wird 7er-Rugby leider als zu unwichtig im Land des deutschen Nachbarn erachtet.
Das deutsche Team für Ostrava (UPDATE): Falk Duwe (RK 03 Berlin), Anton Ewald (SC 1880 Frankfurt), Alexander Pipa, Alexander Hug (beide TSV Handschuhsheim), Kehoma Brenner (RG Heidelberg), Mike Härtel, Florian Wehrspann, Timur Tekkal (alle TSV Victoria Linden), Marvin Dieckmann (SG DSV 1878/08 Ricklingen)
Auf Abruf: Christopher Weselek(RG Heidelberg), Clemens von Grumbkow (RC Orléans/Frankreich), Rafael Pyrasch, Benjamin Simm (beide DSV 78/08 Ricklingen), Franck Moutsinga (Berliner RC)
Ukraine verfolgt anspruchsvolle Ziele im 7er-Rugby
In Odessa wird im “Spartak”-Stadion gespielt, welches eine Kapazität von 5.000 Zuschauern hat. Man erwartet ungefähr 2.000 Zuschauer beim Turnier. Das Stadion hat aber vor seinem Umbau im Jahr 2000 beim 15er-Spiel der Ukraine gegen Deutschland sogar 9.000 Zuschauer ertragen. Das Turnier wird in Zusammenfassungen im nationalen ukrainischen Fernsehen übertragen und es gibt auch eine Turnier-Website: www.eurorugby.com.ua.
Als Favoriten zählen vor allem osteuropäische Staaten, allen voran Russland, aber auch Gastgeber Ukraine und Rumänien. Georgien wird aufgrund seines jungen und unerfahrenen Teams eher weniger zugetraut, die Lelos waren aber bei zwei IRB Sevens World Series Turnieren, in London und Edinburgh im Einsatz, und dürften sich einiges an Erfahrung dort geholt haben. Den direkten Vergleich wird man schon am Samstag haben, denn Georgien trifft in Gruppe A auf Georgien und Polen, sowie Griechenland und die Schweiz.
Russland unterdessen dürfte sehr eingespielt sein, denn es sind nur Spieler aus zwei Mannschaften nominiert, darunter auch drei Spieler, die im Mai in Hannover gegen Deutschland aufgelaufen sind, nämlich Mikhail Babaev, Sergey Trishin und Evgeny Matveev. Alle drei sind vom VVA-Podmoskovje. Die Russen treffen in der Gruppe B auf Moldawien, Schweden, Bulgarien und Gastgeber Ukraine. Eine schwer einzuschätzende Gruppe und auch die Schweden haben einiges vor, haben sie doch ein starkes Team nominiert.
Die Gastgeber haben sich intensiv auf die europäische 7er-Serie in diesem Jahr vorbereitet, unter anderem bei den Amsterdam Sevens und den Benidorm Sevens in Spanien, welchem ein einwöchiges Trainingslager vorausgegangen war. Dort spielten noch 90% des stärksten ukrainischen Teams, doch hier in Odessa kann man davon ausgehen, dass die besten Spieler auflaufen werden. Bei den Hannover Sevens rechnet sich das ukrainische Team sogar einen Platz unter den ersten drei aus, ein heeres Ziel.
“Die Hannover Sevens waren ein fantastisches Turnier letztes Jahr, nochmals ein persönlicher Dank an Achim Behring-Scheil für die tolle Organisation. Das ist einfach eine deutsche Spezialtität”, sagte Bogdan Zhulavskiy, 7er-Nationalspieler vom ausrichtenden Verein Kredo-63 Odessa. “Hannover ist eine tolle Stadt und ich werde niemals das Spiel gegen Wales vergessen, welches wir nach einer 17-14 Führung noch knapp mit 17-21 verloren haben.”
hannover-sevens.de wird wieder ausführlich von beiden Turnieren berichten!
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