Englandlegionär Tim Kasten war einer der auffälligsten Spieler im DRV Team - (c) M.May
England hat die Emirate Airline London Sevens 2009 gewonnen. Vor ca. 35.000 Zuschauern gewannen sie im Finale nach Verlängerung gegen Neuseeland mit 31-26. Das deutsche Team schied im Shield-Halbfinale aus, zeigte dort aber eine gute Leistung.
Nachdem England bereits 00-19 hinten gelegen hat gegen ein sehr schnell spielendes neuseeländisches Team, kamen sie in der 2. Halbzeit zurück und erzwangen die Verlängerung. Dort war es dann Gedrängehalb Micky Young, der den entscheidenden Versuch legte – und die Massen im ehrwürdigen Twickenham-Stadion tobten!
Da Südafrika im Halbfinale gegen Neuseeland verlor, hat England noch theoretische Chancen auf den Gesamtsieg. Die Springboks brauchen allerdings nur noch einen Punkt, um ihren ersten World Series Sieg beim letzten Turnier in Edinburgh nächste Woche zu feiern.
Das deutsche Team spielte am Finaltag nach drei heftigen Niederlagen in der Gruppenphase im Plate-Viertelfinale gegen den haushohen Favoriten Samoa. Man behauptete sich hier aber besser als am Vortag und konnte durch Timur Tekkal den Ehrenversuch nach einem tollen Angriff der gesamten Mannschaft legen. Leider stand die Verteidigung noch nicht sicher, sodass man am Ende deutlich mit 42-07 verlor.
Im anschließenden Shield-Halbfinale zeigte das Team von Trainer Rainer Kumm seine beste Turnierleistung und spielte auf Augenhöhe mit Kanada. Auch wenn die Kanadier immer wieder in Führung gingen, kam das deutsche Team ein ums andere Mal zurück und legte vier Versuche durch Pipa (2x), Moutsinga und Kasten. Besonders der angeschlagene Alexander Pipa war in diesem Spiel eine Wucht und konnte kaum von den Kanadiern gestoppt werden.
Leider waren zu diesem Zeitpunkt die wichtigen Spieler Clemens von Grumbkow und Mustafa Güngör wegen Verletzungen außer Gefecht. Vielleicht wäre sonst mehr drin gewesen, als das 24-26, welches Kanada den Einzug ins Shield-Finale brachte, wo sie gegen ihren großen Nachbarn, die USA, groß aufspielten und mit 27-07 die Shield-Trophäe gewinnen.
Das Bowl-Finale war hart umkämpft zwischen Weltmeister Wales und Kenia. Am Ende waren die Afrikaner einen Tick cleverer und gewannen 12-07. 7er-Europameister Portugal spielte ein super Turnier und schaffte es bis ins Plate-Finale. Dort schwanden aber die Kräfte und man war dem Starteam aus Fiji 24-10 unterlegen. Dennoch ein tolles Ergebnis für das Team von Trainer Tomaz Morais, die sich wieder Hoffnungen auf einen Stammplatz in der Series machen können.
Am kommenden Wochenende findet das letzte Turnier dieser Serie in Edinburgh statt. Dort wird Deutschland von Spanien ersetzt, die restlichen Teams bleiben gleich. Dennoch war es ein tolles Erlebnis für das deutsche Team: “Wir nehmen nur Positives aus diesem Turnier mit. Gegen vier der besten Mannschaften der Welt zu spielen (Südafrika, Wales, Australien, Samoa), ist eine große Ehre für ein kleines Rugbyland wie Deutschland”, sagte Kumm.
“Wir haben eine harte Lektion am ersten Tag gelernt und unsere Verteidigung war heute besser. Gegen Kanada haben wir dann allen Leuten hier gezeigt, dass wir auch gutes Rugby spielen können.”
Quelle: www.hannover-sevens.de
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