Das 7er-Team bei den Amsterdam Sevens © Regina Schuster
Bei ihrem ersten internationalen Einsatz in diesem Jahr haben die deutschen 7er-Frauen am letzten Wochenende gezeigt was in ihnen steckt. Mit einem vierten Platz bei den Amsterdam Sevens, einem der größten Siebenerrugby-Turniere der Welt, haben sie sich beeindruckend präsentiert.
Und dabei begann das Wochenende für die deutschen 7er-Frauen wie für die meisten anderen Deutschen auch: Mit Regen. Der machte zunächst sogar den Übungsplatz für das letzte gemeinsame Training vor dem Turnier unbespielbar, so dass die Mannschaft kurzerhand in den nächstgelegenen Park weiterzog um sich gemeinsam für das Wochenende einzuspielen.
Am Samstag Morgen war es dann soweit: Das erste Spiel des Nationalteams in diesem Jahr vor internationaler Kulisse. Das Turnier war bewusst gewählt – die Frauen suchten die Gelegenheit sich starken Gegnern zu stellen. Einerseits um Erfahrung zu sammeln – andererseits um einige Wochen vor den Hannover Sevens zu zeigen, was sie bisher schon gelernt hatten. Und genau damit begannen sie im ersten Spiel. Gegen die Gastgeberinnen, die Frauen von AAC Amsterdam, zeigte sich das deutsche Team stark und wurde mit einem 45:0 Sieg belohnt.
Das nächste Spiel war sicher das unglücklichste Spiel des Tages. Nach einem verhaltenen Start, gelang es der Mannschaft sich gegenüber den „Corsolettes“, einem internationalen Einladungsteam, in Führung zu spielen. Doch Moa Wejle und Agnes Korsakas verletzten sich und da bereits alle Auswechslungen ausgeschöpft waren, musste die Mannschaft in Unterzahl das Spiel beenden und verlor unglücklich 26:33.
Neuen Auftrieb gaben das dritte und vierte Spiel: Vor allem die konsequente Verteidigungsarbeit unserer Frauen, mit der sie die italienischen Ballträgerinnen immer wieder in die Zange nahmen, führte zu einem 47:0-Sieg. Und obwohl die Kraft langsam nachließ, konnte die deutsche Siebener auch im vierten der fünf Samstagsspiele gewinnen (35:0).
Im letzten Spiel des Tages ging es gegen die „Wooden Spoon Women“, die Zweitplatzierten des Vorjahres und ein Team mit englischen National- und Exnationalspielerinnen, auf den Platz. Die Wooden Spoon lieferten den deutschen Frauen einen Anhaltspunkt dafür, an was für Gegner es sich heranzuarbeiten gilt. Doch obwohl unsere Mannschaft mit 47:7 unterlag, war dies ihr wohl stärkstes Spiel. Trotz Erschöpfung spielten sie gut „sortiert“ und es gelang den Frauen als einziges Team des Tages gegen die Wooden Spoon Women zu punkten: Kapitänin Jana Eisenbeiß krönte einen gelungenen 35 Meter-Sprint mit einem Versuch.
Die insgesamt guten Samstagsergebnisse brachten dem deutschen Team die Möglichkeit sich auch am Sonntag weiter nach oben zu spielen. Im Viertelfinale nutzten sie die Gelegenheit: Das Team startete konzentriert gegen „Susis Valkyries“, eine gelbe Karte wegen mehrfachen Blockierens hielt die deutschen Frauen nicht davon ab in Unterzahl ihren ersten Versuch zu legen. Mit guter Organisation und weit herausgespielten Bällen gelang es ihnen sich mit einem 24:0 Endstand für das Halfinale zu qualifizieren.
Dort traf die Mannschaft erneut auf die „Wooden Spoon Ladies“, die Mannschaft gegen die sie sich – wie am Vortag – nicht durchsetzen konnte. Mit einem eindeutigen 59:0 endete das Spiel. Nicht nur dass die deutschen Frauen durch vier Verletzungen mit insgesamt geschwächtem Kader das Turnier beendete. Insgesamt zeigte sich hier trotz Einsatzfreude und passender Einstellung erneut die fehlende gemeinsame und internationale Spielerfahrung.
Dies sieht auch Trainerin Susanne Wiedemann „Es ist klar, dass es noch weitere Meilensteine zu erreichen gibt. Der Weg dorthin führt für dieses Team über Spielerfahrung, die Mannschaft muss die Gelegenheit bekommen noch weiter zu wachsen.” Doch auch wenn sie als Trainerin immer auch das Verbesserungspotential sieht, ist Susanne Wiedemann mit der Leistung der Mannschaft am vergangenen Wochenende mehr als zufrieden „Die Mannschaft hat sich in sehr kurzer Zeit ausgezeichnet entwickelt. Vor allem die hohe Flexibilität, Konzentration und Anpassungsfähigkeit der Mannschaft stimmte während des gesamten Wochenendes und hat mich immer wieder überzeugt.“
Es spielten (Foto v.l.n.r. beginnend mit den stehenden Spielerinnen):
Agnes Korsakas (SC Neuenheim), Friederike Kempter (Heidelberger RK), Kirsten Schwekendiek (FT Adler Kiel), Hanna Roeloffs (FT Adler Kiel), Sonja Schumacher (FC St. Pauli), Moa Wejle (Stockholm), Brenda Weinel (ASV Köln), Ninja Duri (FC St. Pauli), Jana Eisenbeiß (Heidelberger RK), Manuela Wiedemann (FC St. Pauli), Anna Bretenfeld (FC St. Pauli), Jenny Naruhn (RU Marburg)
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