Die deutsche Nationalmannschaft im Spiel gegen Spanien in Stockholm © Bärbel Glass
Mit einem ernüchternden 74:0 endete das Spiel Spanien gegen Deutschland. Doch das deutsche Team hat keine Zeit für Niedergeschlagenheit: Bereits Mittwoch geht es weiter mit dem Spiel gegen die Italienerinnen.
Die Zahlen sprechen sicherlich nicht für die deutsche Mannschaft nach diesem Spiel gegen Spanien: Endstand 74:0 für Spanien; Halbzeitstand 34:0, deutscher Ballbesitz nur in ca. 10 bis 15 Prozent der Spielzeit. Das Resultat eines Spieles, in dem die spanische Mannschaft physisch und technisch überlegen war. Schon nach eineinhalb Minuten erzielt sie die ersten Punkte durch einen Straftritt, ein erster spanischer Versuch folgt wenige Minuten später. Trotz guter Verteidigungsarbeit der deutschen Frauen gelingt den Spanierinnen zehn Minuten später erneut der Durchbruch. Im weiteren Verlauf des Spiels zeigt sich deutlich die spanische Überlegenheit. Der Tabellensechste der letzten EM konzentriert sich auf seine Stärken und gelangt ein ums andere Mal ins deutsche Malfeld. Die deutschen Frauen bekommen wenige Chancen; die wenigen, die es gibt können sie nicht in Punkte umsetzen.
Doch es gibt auch Positives zu vermelden: Die über längere Strecken gute Verteidigungsarbeit des deutschen Teams zeigt das Potential, das in der Mannschaft liegt. Und vor allem beeindruckte der Team- und Kampfgeist unserer Frauen – auch gegenüber einem Gegner, der nach dem ersten Spieltag klarer Favorit für das WM-Ticket im deutschen Pool ist.
Jetzt gilt es für die Mannschaft die Niederlage vom Sonntag schnellstmöglich zu verarbeiten. Die Videoanalyse des Spanien-Spiels und die möglichst genaue Vorbereitung auf die kommenden Gegner sollen hierbei helfen. Es gilt sich bis Mittwoch erneut für ein Spiel gegen ein starkes, klar favorisiertes Team zu motivieren:
Gegner Italien verpasste als Sechstplatzierter der Six Nations 2009 mit teilweise sehr knappen Ergebnissen die direkte Qualifikation zur Weltmeisterschaft. Deshalb muss es in Schweden „nachsitzen“, wo es sich über einen ersten Platz im Pool doch noch die WM-Qualifikation sichern kann. Durch eine – überraschende – Niederlage gegen Gastgeber Schweden im ersten EM-Spiel stehen die Italienerinnen allerdings unter Zugzwang. Um sich in der Tabelle vor das spanische Team zu setzen reicht es für Italien nicht nur gegen Deutschland zu gewinnen, sondern es muss sich am kommenden Mittwoch (Ankick 16:00 Uhr) auch jeden möglichen Punkt sichern. Und angesichts der Spielergebnisse der deutschen-italienischen Begegnungen im Frauenrugby in den vergangenen Jahren wird die Übermacht-Stellung der Italienerinnen umso deutlicher: Alle fünf Spiele hat Deutschland verloren; zuletzt mit einem 0:52 im Halbfinale des EM-Turniers 2005. Die Mails aus Schweden zeigen jedoch, dass die deutschen Frauen sich trotz dieser schlechten Prognose kämpferisch zeigen. Sie wollen spielen, zusammen spielen und ihr Bestes geben!
Im Spiel gegen Spanien spielten: Mittelstädt, Lorenz, Wagner, Otto, Augner (65. Köhler), Ripperger, Straub (41. Becker) Neubert (65. Stamos), Beckenbach, Kropp, Stone, Hess, Völker, Apfel, Durst (Captain)
Als Reserve waren dabei: Stamos, Cole, Köhler, Becker, Müllenbroich, Cless, Stolz, Schwinn, Vollenkemper
|