Die
Für zwei der vier an diesem Wochenende aktiven Teams geht es um nichts mehr, während ihre Gegner um einen Platz in den Play-Offs kämpfen und zwei der nicht im Einsatz befindlichen Teams zu Hause auf die Ergebnisse aus Berlin und Heidelberg warten werden, von welchen ihre weitere Saisonplanung abhängt. Wir wagen auch diesmal einen Ausblick auf das kommende Wochenende:
Berliner RC : SC 1880 Frankfurt
Samstag, 9. Mai 15:00 Uhr
Berlin ist bisher zweifelsohne das Team des Jahres 2009. Mit einem Sieg über den SC 1880 Frankfurt könnte der BRC nicht nur die Spitze der Rückrundentabelle, sondern auch einen Play-Off-Platz ergattern. Frankfurt hingegen hat Tabellenplatz 1 fest in der Tasche und ist in der komfortablen Lage, sich seinen Play-Off Gegner fast selbst aussuchen zu können. Die potentiellen Gegner des SC 1880 werden am Samstag alle gespannt auf Nachrichten aus der Hauptstadt warten, so kommen nach wie vor 3 Mannschaften als potentielle Halbfinalgegner der 80er in Betracht. Gewinnt der Berliner RC die Partie gegen den Meister mit Bonuspunkt, wird der Sportclub Neuenheim (ein Sieg gegen den DRC Hannover vorausgesetzt) zum Halbfinale nach Frankfurt reisen. Holt der Berliner Rugby Club “nur” 2 Punkte gegen den Meister, wird der TSV Handschuheim zum Halbfinale in die Mainmetropole gebeten und bei einer Niederlage des Berliner RC mit nur einem oder keinem Bonuspunkt wird der Vizemeister RG Heidelberg sein Glück in Mainhatten auf die Probe stellen dürfen.
Bei normalen Spielverlauf ist ein Sieg der Berliner, zumindest wenn man den bisherigen Saisonverlauf zu Grunde legt, sehr unwahrscheinlich, allerdings hat der Deutsche Meister einige namhafte Ausfälle zu beklagen. Marcus Seuseu, dessen Kreuzbandriss inzwischen zum Innenbandriss geworden ist – weshalb er in einem möglichen Endspiel unter Umständen wieder mitwirken können würde – fällt weiter aus. Außerdem fehlen Nationalspieler Rolf Wacha, er hat universitäre Verpflichtungen, Gedrängehalb Api Matenga, er laboriert an einem Kieferbruch und Flanker Andrew Porter, er erholt sich von einer Fußverletzung. Daher wird die Reise in die Hauptstadt den jungen Talenten – allen voran 2. Reihe Hüne Daniel Preussner, U21 Nationalspieler Jannis Läpple und Gedrängehalb Dennis Feidelberg – die Chance bieten, sich unter Wettkampfbedingungen auf höchstem Bundesliganiveau zu beweisen.
Genau hier werden die Berliner ihre Chance wittern. Die Zielsetzung ist klar: “Wir wollen nicht verlieren oder 2 Punkte holen, sondern gegen Frankfurt eine Überraschung schaffen und die beste Rückrundenmannschaft werden”, so Grzanna. “Die beste deutsche Rückrundenmannschaft sind wir ja schon und mit einem Sieg wollen wir den direkten Einzug in die Play-Offs schaffen”, so der Spielertrainer der Hauptstädter weiter. Frankfurts talentierter Flanker Karsten Dobs wähnt sein Team in guter Form und gut eingespielt und lässt verlautbaren, dass das ganze Team sich nach der länderspielbedingten Pause auf das Kräftemessen mit den Berlinern freut. Natürlich mit der Hoffnung, am Ende nach 80 Minuten als Sieger vom Platz zu gehen. Doch auch die Berliner plagen Verletzungssorgen, so sind sowohl die beiden Spielertrainer Grzanna und van Look nach wie vor körperlich angeschlagen, als auch der 7s Nationalspieler Franck Moutsinga. Sicher nicht mitwirken können wird der Berliner Spieler der Hinrunde, der aus Bremen zu den Hauptstädtern gestoßene Innendreiviertel Jannis Hegenwald. Im Falle von Grzanna, van Look und Moutsinga ist aber davon auszugehen, dass sie ihr Team in dieser richtungsweisenden Partie nicht im Stich lassen werden und sich mit allem was sie haben dem Deutschen Meister entgegenwerfen. Zusätzlichen Aufschwung könnte der Aktienkurs des Hauptstadclubs auch dadurch erfahren, dass die 80er auf Grund der U21 Europameisterschaft schon geraume Zeit ohne ihren Trainer Lofty Stevenson auskommen mussten und sich daher selbstständig und damit ohne Stevensons taktische Anweisungen auf das Kräftemessen an der Spree vorbereiten müssen.
TotalRugby Prognose: In überzeugender Manier hatten die Berliner “All-Blacks” Vizemeister RG Heidelberg abgefertigt, doch mit den fast unschlagbaren Frankfurtern kommt natürlich ein anderes Kaliber in die Hauptstadt. Doch auch im vergangenen Jahr hatten die Frankfurter am letzten Spieltag ein Wunder ermöglicht, in dem sie den eigentlich schon abgestiegenen Mannen vom DRC Hannover unterlagen und auch diesmal liegt ein “Wunder” in der Luft. Der BRC schafft das “Wunder von der Spree” und gewinnt mit 6 Punkten Vorsprung gegen den Deutschen Meister.
Denkt daran Eure Tipps im Rugby24-TotalRugby Tippspiel abzugeben.
SC Neuenheim : DRC Hannover
Sonntag, 9. Mai 15:00 Uhr
Eine Ära geht zu Ende. 6x Deutscher Meister 1998-2005, außerdem Pokalsieger 2002, 2003 und 2006, sowie Sieger des Nord-West-Europacups 1999 – so ließt es sich in der Vereinschronik des DRC. Am Samstag wird dieser stolze Verein vorerst letztmalig als Erstligist in Heidelberg aufschlagen. Nach einer Saison voller Verletzungsorgen, Spielabsagen und Existenzängste hat sich die Vereinsführung dazu entschlossen, der 1. Liga den Rücken zu kehren. Es könnte ein Abschied auf lange Zeit sein, viel zu spät hatte man an der Beeke erkannt, welchen Wert nachhaltige Nachwuchsarbeit hat und viel zu lange hat man nur von wenigen starken Jahrgängen, gepaart mit guten Ausländern, profitiert. Nachdem in der letzten Saison, welche von einem tragischen Busunfall überschattet wurde, noch in letzter Sekunde der Klassenerhalt gesichert werden konnte, musste man diese Saison anerkennen, dass ein Klassenerhalt, selbst wenn man ihn im Play-Down Spiel womöglich noch hätte erreichen können, keinen Sinn mehr gemacht hätte. Zu oft musste man stark dezimiert antreten, einige Male streifte sogar der Busfahrer seine Rugbyschuhe über, um die Grünen als Außendreiviertel auf dem Spielfeld zu unterstützen. Jetzt wird es Zeit für den Neuaufbau, viele der Meisterspieler werden ihren Teil dazu beitragen, wenn nicht als Aktive, dann zumindest, indem sie ihren Verein in dieser schweren Stunde nicht verlassen, sondern im Hintergrund die Weichen für eine hoffentlich erfolgreiche Zukunft stellen.
Doch am Wochenende ist es noch nicht soweit, am Wochenende müssen die Grünen nochmal auf dem gleichfarbigen Rasen ihren Mann stehen und dort könnten sie einem alten Bekannten die Suppe versalzen. Mark Kuhlmann, der langjährige und erfolgreiche Kapitän der Ricklinger, will mit seinem SC Neuenheim die maximale Punktzahl holen. “Wir haben es selbst in der Hand, die Play-Offs zu erreichen und mit etwas Glück können wir den 3. Tabellenrang und somit das Halbfinale in Heidelberg erreichen”, so der ehemalige Kapitän der Niedersachsen. Nach Startschwierigkeiten ist es Kuhlmann und seinem Trainerkollegen Vigh gelungen, Kontinuität und vor allem Selbstvertrauen in die Mannschaft der Königsblauen zu bringen. Egal wie stark die Personal- und Verletzungssorgen auch waren, der SCN hat stets in die Qualität seiner Spieler vertraut und scheint mit dieser Marschroute gut gefahren zu sein. Ein Blick auf die Tabelle verrät, der SC Neuenheim kann erstmals seit dem 7. Spieltag wieder auf Tabellenplatz 3 vorstoßen und somit eine Punktlandung in Sachen Play-Off-Platzierung hinlegen. Natürlich ist es hierfür ausschlaggebend, wie sich der Berliner Rugby Club gegen Meister Frankfurt schlägt. Einen Sieg der Hauptstädter gegen die Hessen hält der ehemalige Nationaltrainer Kuhlmann für unwahrscheinlich, aber nicht für unmöglich, er konzentriert sich ohnehin lieber auf die Leistung der eigenen Mannschaft, anstatt auf die Ergebnisse anderer Mannschaften zu schielen. Im Sturm wird Marcus Trick – nach der Rückkehr von Bernd Mährlein – in die 2. Sturmreihe, diesmal neben Mike McCarty, der sein 2. Saisonspiel bestreiten wird, wieder seinen angestammten Platz auf der 1. Sturmreihe einnehmen und auf Schluss wird Nachwuchstalent Raphael Goll den angeschlagenen Manasah Sita ersetzen. Aber da vor allem die wichtige Achse 8,9,10 mit den beiden Südamerikanern Cabanas und Vergara, sowie dem tollen zimbabwischen Spielmacher Smit einsatzfähig ist und auch Innendreiviertel Lars Eckert in der Rückrunde zu toller Form gefunden hat, dürfte die Grünen für die motivierten Neuenheimer kein Stolperstein werden, zumal DRC’s Bester, Nationalspieler Benjamin Danso, mit einer Achillissehnenverletzung bis auf Weiteres ausfällt.
TotalRugby Prognose: Der DRC Hannover wird sich mit Sicherheit mit großem Kampf aus der Rugbyhochburg Heidelberg verabschieden wollen, doch der SC Neuenheim ist zu gefestigt, um sich von den Grünen aus dem Tritt bringen zu lassen. Wenn bei den Niedersachsen die Kräfte schwinden, werden sich zahlreiche Einlaufchancen für die starke Neuenheimer Hintermannschaft ergeben, daher gewinnt der SCN mit 38 Punkten Vorsprung.
Ihr möchtet TotalRugby unterstützen und dabei auch noch gut aussehen? Hier geht’s zu unserem Shop
|