Erstmals wurde in Dubai die 7s Weltmeisterschaft der Frauen und Männer parallel ausgetragen
Zum Auftakt unserer Interview-Reihe mit Akteurinnen der Frauen-EM sprach Nina Corda mit der Vorsitzenden der Deutschen Rugby Frauen, Olga Schneidewind.
Beschreibe doch für diejenigen, die dich noch nicht kennen, kurz deine Rolle bei den DRF und den Hannover 7s…
Schneidewind: Im Deutschen Rugby Verband bin ich seit knapp zwei Jahren Vorsitzende des Frauenausschusses (DRF). Das bedeutet, dass ich einerseits zuständig bin für die Koordination und Steuerung der verschiedenen Aufgaben im DRF, andererseits natürlich maßgeblich dazu beitragen soll, dass sich das deutsche Frauenrugby in allen Bereichen weiterentwickelt, angefangen bei den Regionalligen bis zu den Nationalteams.
Zusätzlich arbeite ich seit Herbst letzten Jahres im „European Women’s Rugby Development Committee“ der Fira zusammen mit einer kleinen Gruppe von 7 Frauen aus verschiedenen Rugbynationen (England, Wales, Italien, Österreich, Finnland) an der Weiterentwicklung des europäischen Frauenrugby.
Bei den Hannover 7s werde ich als sogenannte Turnierdirektorin fungieren und mit all meinem Potential den Veranstaltern der Hannover 7s auch bei der Organisation im Vorfelde unterstützend zur Seite stehen. Die genauen Aufgabengebiete werden sich in den nächsten Wochen genauer herauskristallisieren.
In 2009 findet die 7er Frauen-EM erstmals in Deutschland statt, was bedeutet das fürs deutsche Frauenrugby und für dich persönlich?
Schneidewind: Für mich persönlich ist dieses Event natürlich das Highlight in meiner bisher kurzen Karriere im DRF. Für uns ist es die ideale Plattform um das deutsche Frauenrugby national aber auch international zu präsentieren. Neben einem sportlich aussichtsreichen Team haben wir die Möglichkeit auch organisatorisch zu glänzen.
Deutschland hatte sich auch um die Ausrichtung der 15er WM im Jahr 2010 beworben; sind die Hannover 7s ein Trostpflaster, oder eine Empfehlung für zukünftige Bewerbungen?
Schneidewind: Die Fira hat hier den bestmöglichen Ausrichter für diese Veranstaltung gesucht und gefunden. Werden die diesjährigen Turniere nur halb so gut wie im letzten Jahr, wird der IRB nicht mehr lange um den DRV als Ausrichter für noch größere Events herumkommen.
In Hannover finden die Herren- und Damen EM parallel statt, auch in Dubai waren bei der WM erstmals die Frauen dabei – wird das der neue Trend und welche Auswirkungen wird das für die Frauen haben?
Schneidewind: Die Großveranstaltungen der Frauen und Herren zusammenzulegen, hat ein entscheidendes Ziel: Rugby soll olympisch werden!
Gerade das 7er Rugby hat gute Chancen als Sportart aufgenommen zu werden, eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass Frauen und Herren gleichermaßen die Sportart ausüben.
Da das IOC im Oktober 2009 über eine Aufnahme entscheiden wird, möchte die Fira und der IRB noch auf der Zielgeraden alle Möglichkeiten nutzen um unsere Sportart so attraktiv wie möglich darzustellen. Dazu gehört neben den Dubai 7s natürlich auch die Europameisterschaften so professionell wie möglich zu organisieren und ein möglichst attraktives Teilnehmerfeld zu präsentieren.
Wie schätzt du die deutschen Chancen ein?
Schneidewind: Im letzten Jahr haben wir mit einer sehr kurzen Vorbereitungszeit einen sehr guten 8. Platz erreicht. In diesem Jahr arbeiten Susanne Wiedemann und Regina Schuster unter Hochdruck um die Mannschaft optimal auf das Turnier vorzubereiten und somit unser Ziel, eine Verbesserung um zwei Plätze, zu erreichen.
Danke Olga!
Eine englische und französische Version des Interviews und viele weitere Infos rund um die Hannover Sevens findet ihr auf www.hannover-sevens.de
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