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Sharks Austausch - Bericht 5 - Life skills
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Geschrieben von WRA   
Donnerstag, 9. April 2009

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Inzwischen sind 8 Deutsche Talente bei den Sharks

Sharks Academy – Life Skills mit John Plumtree, Johann Muller und Trevor Barnes

Heute möchten wir einmal von Dingen berichten, die wir auch Abseits des Rugbyplatzes in der Sharks Academy lernen.

In regelmäßigen Abständen haben wir die Möglichkeit im Rahmen der “Life Skills” Sessions interessantes über die Welt des Profi Rugbys zu erfahren – das reicht von Berichten aus der medizinischen Abteilung bis hin zu dem Aufbau des Managements oder auch der Planung einer Rugby-Tour im Rahmen der Super 14 Saison.
Heute war jedoch etwas ganz besonderes geplant – Gastredner waren nämlich niemand geringeres als der Coach der Sharks, John Plumtree sowie Johan Muller, aktueller Kapitän der Sharks und mehrmaliger südafrikanischer Nationalspieler. Außerdem stand der Manager der Sharks uns Rede und Antwort. John Plumtree weihte uns gleich zu Beginn in das Geheimnis ein, warum aus seiner Sicht die Sharks diese Saison so unglaublich stark sind. Seiner Meinung nach lebt die Mannschaft vor allem von den Charakteren, die sich in dieser Saison so stark wie nie in den Vordergrund schieben. Spieler wie John Smith, Ryan Kankowski, Johann Muller, Adrian Jacobs – diese Reihe könnte man noch um ein paar Namen erweitern – sind echte Leader (die nach Johann Muller ihn auch allesamt genauso gut, wenn nicht sogar besser, als Kapitän ersetzen könnten), von denen die gesamte Mannschaft ungemeint profitiert. Selbst ein Francois Steyn blühe, seit er die Position des Verbinders von Juan Pienaar übernommen hat, regelrecht auf und übernimmt zusehens mehr Verantwortung – eben genau das, was man von einem guten Verbinder erwartet. Dank dieser Leader präsentieren sich die Sharks diese Saison in bestechender Form – ein Ausfall eines dieser Schlüsselspieler könne man nun sogar kompensieren ohne zu sehr an Stärke zu
verlieren (siehe Ausfall von Pienaar in den letzten 3 Spielen) – und wenn alle Leader sich in guter Form präsentieren ist es seiner Sicht nahezu unmöglich die Sharks zuschlagen. Zum Abschluss gab er uns noch einen Rat für die Zukunft mit auf den Weg: “Es wird Zeiten geben, in denen ihr womöglich einen Konkurrenten habt, der vor euch spielt – dieser wird mehr spielen als ihr, vielleicht wird er seinen Erfolg auch ein wenig ausleben. Und genau dann müsst ihr weiter an euch arbeiten, müsst weiter im Gym schwitzen, müsst vielleicht auch extra Trainings einschieben. Und selbst wenn euer Konkurrent dann immer noch vor euch ist – irgendwann werdet ihr ihm einholen und wieder spielen. Was ich euch damit sagen will ist, dass eure Einstellung entscheidet, wie weit ihr es bringt. Ich habe schon viele Spieler mit Talent gesehn, die auch hart trainiert haben keine Frage ; doch irgendwann haben sie nicht mehr so hart trainiert wie zuvor, vielleicht haben sie auch gedacht sie hätten schon was erreicht und sind dann auf der Strecke geblieben – das darf euch nie passieren” Als nächstes war Johan Muller an der Reihe. Johan unterbracht extra für uns seine Nachmittags Gym Einheit – d.h. er war 20min im Gym, stand uns 20 Minuten Rede und Antwort und ging danach wieder 30 min ins Gym. Er erzählte uns ein wenig über die vergangene Tour nach Neuseeland/Australien. Die vergangenen Jahre waren die Touren der Sharks lange nicht so erfolgreich wie die diesjährige (dieses Jahr nur eine Niederlage gegen die Reds). Aus seiner Sicht war dafür vor allem die gute Stimmung in der Mannschaft verantwortlich. Normalerweise bricht bei jeder Tour irgendwann mal der berühmte Lagerkoller aus, doch dieses Jahr war es dank der guten Mischung im Team und der vielen Freizeitmöglichkeiten, die sich ihnen boten, nicht der Fall. Natürlich habe er seine Familie daheim vermisst, aber die Sharks sind für ihn inzwischen wie eine 2te Familie geworden, in der es zur Zeit einfach passt . Es gibt die lustigen Kerle, bei denen man schon lachen muss wenn man sie nur anschaut und die immer
einen dummen Spruch parat haben (wie Deon Karstens) – aber natürlich muss es auch die ernsteren geben (Paradebeispiel von früher unser Trainer Deon Kayser, was uns Johan Muller schmunzelnd unter schallendem Gelächter der Academy Spieler berichtete, denn Deon war auch anwesend). Und es gibt die Spieler, denen alles auf gut Deutsch scheißegal ist – zu denen gehört, wie könnte es auch anders sein, Francois Steyn (“What happens, happens”). Zu guter letzt wollten wir von ihm noch wissen, wo er denn lieber spielt – Australien oder Neuseeland? Seine Antwort war ganz klar Neuseeland, denn dort sind die Menschen freundlicher und einfach rugbyverrückter, so wie eben in Südafrika! Den Abschluss dieser Reihe bildete dann der Manager der Sharks – oder besser gesagt das Mädchen für alles, Trevor Barnes! Zunächst berichtet er uns, wie er die Tour nach Ozeanien dieses Jahr geplant hat. Im Gegensatz zu den anderen Super 14 Teams haben die Sharks einen viel kleineren Betreuerstab und er ist quasi das All-in-One Paket. Im Mittelpunkt der Planungen standen vor allem die Lage und die Freizeitmöglichkeiten, die die Hotels bieten sollten, um den bereits erwähnten Lagerkoller zu vermeiden. Großer Beliebheit erfreuen sich bei den Spielern vor allem Golfplätze oder Hotels in Strandnähe, um einfach mal eine Runde surfen zu gehn. Erfreulich zu hören war für uns, dass selbst bei den Profis nicht immer alles rund läuft – Stichwort vergessene Reisepässe. (Vor allem bei Beast soll es bei den Kontrollen nicht immer so schnell wie bei den anderen laufen – meist ist er es, der in eine extra Kabine gebeten wird und sich dann einer extra Leibesvisitation unterziehen darf ). Und auch die passende Trikot- und Hosen- größe bereitet dem Manager oftmals Kopfzerbrechen (das Problem existiert also offensichtlich nicht nur bei uns) . Bereits ab Mittwoch beginnt er mit dem rausrichten der passenden Trikots, Hosen und Stutzen. Allein damit ist er 3h beschäftigt – und um am Matchday die Kabine mit Trikots, Hosen, Protein- und Energydrinks usw. herzurichten vergehen auch gut und gerne 2-3h! Also auch selbst bei so einem Top Team wie den Sharks läuft ohne die Personen im Hintergrund nichts zusammen!
Das wars soweit erstmal aus Durban, wir hoffen wir konnten euch einen kleinen Einblick in die Welt der Sharks geben!

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