Das Derby zwischen dem Sportclub Neuenheim und dem TSV Handschuhsheim verspricht ein großer Kampf zu werden - (c) Klaus Schwabenland
Eins kann man bereits zum jetzigen Zeitpunkt festhalten, die Wiedereinführung der Play-Offs war ein guter Schachzug. Das Kämpfen um die 4 „goldenen“ Plätze macht die Liga spannend wie selten zu vor. Vor dem 15. Spieltag, an dem ausschließlich Tabellennachbarn aufeinandertreffen, haben 5 der 6 an diesem nächsten Wochenende aktiven Teams noch alle Chancen im Kampf um die Play-Off Plätze.
Die beiden Derbys zwischen dem SC Neuenheim und dem TSV Handschuhsheim und zwischen den Zaunnachbarn RG Heidelberg und dem Heidelberger RK versprechen besonders große Spannung und Brisanz. TotalRugby wagt natürlich auch diese Woche wieder eine Prognose:
SC Neuenheim : TSV Handschuhsheim
Samstag, 4. April 15:00 Uhr
Auf dem Papier empfängt der SC Neuenheim den TSV Handschuhsheim diesmal auf dem Museumsplatz. Doch im ewigen Derby zwischen „Angler“ und „Erdbeerpflücker“ gibt es keine Heim- oder Auswärtsspiele und selten war ein Derby so brisant wie diesmal. Sicher finden findige Rechner 1000 verschiedene Varianten, unter welchen Umständen die beiden Traditionsteams auch noch nach einer Niederlage ein Ticket für die Play-Offs werden lösen können. Doch für die Anhänger der beiden Clubs ist eine Sache glasklar, der Sieger kommt in die Play-Offs und der Verlierer schaut zu. Die Gastgeber boten am vergangenen Wochenende gegen Meister Frankfurt ein unterhaltsames Spiel und konnten das große Potential ihrer Hintermannschaft phasenweise aufblitzen lassen. So sah es auch der Trainer der Neuenheimer Ladislaus Vigh, welcher jedoch die teils haarsträubenden Fehler seiner Mannschaft beklagt. Diese machte Vigh speziell in der 1. Halbzeit aus, hier wurden nach seinem Dafürhalten die Weichen in Richtung Niederlage gestellt. In den Trainingseinheiten galt der Fokus diese Woche dem sorgfältigen Aufbau der Spielerseelen, schließlich gilt es am Samstag gegen den Lokalrivalen ab der 1. Minute, und nicht erst in der 2. Halbzeit wie gegen Frankfurt, die laut Vigh „Mut machte“, voll da zu sein. In dieser 2. Hälfte zeigten die Königsblauen, was sie zu leisten im Stande sind, minutenlang setzte man sich in der Hälfte der Gäste aus Frankfurt fest, es gelang aber nicht, sich für diese Bemühungen entsprechend zu entlohnen. Ähnlich nüchtern fällt auch das Fazit von Vigh, der für die Hintermannschaft des Sportclub verantwortlich ist, aus: „Verloren ist verloren und nun kommt es für uns zum Showdown um den 4. Tabellenplatz, wir gehen vollen Mutes in diese Partie und wollen uns durch einen Sieg über Handschuhsheim den Play-Off Platz sichern.“ Aus der Aufstellung der „Hausherren“ machen die beiden Trainer (Vigh und Kuhlmann) kein großes Geheimnis, taktiert wird ohnehin nicht mehr. Es soll in der gleichen Aufstellung wie am vergangenen Wochenende angefangen werden. Fraglich ist nur, ob die medizinische Abteilung des SCN den angeschlagenen südafrikanischen Außendreiviertel Willem Smit und Hakler Björn Strauch bis zum Anpfiff wird wiederherstellen können. Gegen den Lokalrivalen wird man das große Potential der eigenen Hintermannschaft jedoch nicht wieder nur andeuteten dürfen, gegen die defensivstarken Löwen dürfen nicht so viele Chancen wie gegen den Deutschen Meister ausgelassen werden, da man gegen den TSV meist nur sehr wenig Gelegenheit zum Punkten geboten bekommt. Daher gilt es, die Fehlerquellen aufzuspüren und zu beseitigen – zu hoffen, dass im Sturm keine weiteren Verletzten hinzu kommen und da weiterzumachen, wo man gegen den Deutschen Meister aufgehört hat.
Aus dem Umfeld der Handschuhsheimer war wenig zu vernehmen im Vorfeld des Derbys. Die Ruhe vor dem Sturm wird jedoch spätestens dann zu Ende sein, wenn der unerfahrene Bundesligaschiedsrichter Forstmeyer am Samstag um 15 Uhr in seine Pfeife bläst. Dann werden 15 hungrige Löwen sich auf die Gastgeber stürzen, schließlich ist das Ziel – die Play-Offs – nur einige „Tatzenhiebe“ entfernt. Eine Auswärtspartie wird das Spiel für die „Gäste“ an der Tiergartenstraße auf Grund der zahlreich erwarteten Anhänger des Tabellenfünften mit Sicherheit nicht sein. Jedoch hat das in letzter Zeit immer wieder etwas fragwürdige Verhalten der lautstarken Löwenfans den Vorstand der „Nord-Heidelberger“ dazu bewogen, seine Anhänger vor der Partie zu etwas mehr Fairness im Umgang mit Gegnern und Schiedsrichten aufzurufen. Schließlich möchte man den guten Ruf, welchen man sich in den letzten Spielzeiten auf dem grünen Rasen erworben hat, nicht abseits des selbigen wieder aufs Spiel setzen. Ob die fanatischen Anhänger des TSV ihre Emotionen im Zaum halten können werden, hängt in erster Linie von der Leistung ihrer Spieler auf dem Spielfeld ab und deren Aufgabe ist klar umrissen: 4 Punkte müssen her und zwar zum einen in der Tabelle und zum anderen als Mindestabstand auf der Punktetafel, damit man die schmerzhafte 16:20 Niederlage aus dem Hinspiel vergessen machen kann und nicht Gefahr läuft, am Saisonende bei Punktgleichheit mit den Tabellen- und Platznachbarn auf Grund des direkten Vergleichs den Kürzeren zu ziehen. Trümpfe hat der findige „Gäste“-Coach einige in seinem Blatt, zum einen ist da der bärenstarke Sturm, dahinter operieren mit dem Gedrängehalb Christoph Heising und dem kickstarken Verbinder Thorsten Wiedemann zwei absolute Könner ihres Fachs. Australien Heimkehrer Sebastien Chaule und der erfahrene Matthias Pipa bildeten gegen den RK 03 Berlin ein unerschütterliches Innenpaar und der wieselflinke Franzose Julien Brisse macht nicht nur auf Halb sondern auch als Schluss einen herausragenden Job. Außerdem ist da ja noch Nummer 8 Alex Pipa, dem gegen den RK 03 5 Versuche gelangen, womit er sein Punktekonto auf sage und schreibe 19 Versuche in lediglich 9 Partien schraubt, demnach findet der sympathische Bankangestellte im Schnitt 2,1x pro Spiel den Weg ins gegnerische Malfeld. Dabei ist es ihm gleich, ob er über oder um seine Gegner läuft, ob er sich am Ende des vorwärtsgehenden Pakets versteckt oder als Steuermann des nach vorne schiebenden Gedränges einfach nur noch „Handauf“ legt, Pipa punktet auf alle erdenklichen Arten und entschädigt seine Teamkameraden auf diese Weise ausreichend für seine oft etwas arbeitsscheue und eigennützige Spielweise. Das Blatt von Günter Sträßer ist also mit Assen gespickt und es ist zu erwarten, dass der ehrgeizige Ex-Neuenheimer einen Plan geschmiedet hat, wie er möglichst viele ins Spiel bringen wird. Gelingt ihm dies, könnten die Löwen den Museumsplatz durchaus mit reicher Beute verlassen.
TotalRugby Prognose: Ein ganz schwerer Tipp, für beide Mannschaften steht die gesamte Saison auf dem Spiel. Beide Teams verfügen über kompakte Sturmreihen, spielstarke Hintermannschaften, ehrgeizige Trainer und lautstarke Anhänger. In solchen Partien entscheidet häufig nicht allein die technische oder taktische Fähigkeit der beiden Teams, sondern der unbedingte Siegeswille. Man muss sich quälen und laufen, soweit einen die Beine tragen. Am Samstag will es der TSV das kleine Quäntchen mehr und wird daher den Museumsplatz mit 5 Punkten Vorsprung verlassen.
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Berliner RC : RK Heusenstamm
Samstag, 4. April 15:00 Uhr
Mit dem RK Heusenstamm kommt ein Team in die Hauptstadt, welches den Gastgebern von der Spielanlage sehr ähnelt. Beide Mannschaften sind jung und talentiert, beide verfügen über technisch versierte und spurtstarke Hintermannschaften. Beim Berliner RC ist Colin Grzanna der Leitwolf der Hintermannschaft, beim RK Heusenstamm ist es sein langjähriger Nationalmannschaftskamerad Markus Walger, die beiden spielten schon in den Juniorenauswahlen des DRV Seite an Seite. Die Sturmreihen der beiden Vereine zeichnen sich weniger durch große Stärke in den statischen Situationen aus, als vielmehr durch ihre große Laufkraft und Einsatzfreude. Bei den Gastgebern gibt Nationalspieler und Nummer 8 Gerrit van Look den Takt im Sturm an, bei den Gästen ist Bart Karlaus, der ebenfalls die 8 auf dem Rücken trägt, Leib und Seele des Sturmspiels. Auch ein Blick in die Statistiken verrät große Gemeinsamkeit zwischen den beiden Clubs. Beide Teams erlebten ihre höchste Heimniederlage gegen den Heidelberger RK und konnten gegen den DRC Hannover ihren höchsten Auswärtssieg verbuchen. Das Hinspiel konnten die Spreestädter denkbar knapp, mit nur 5 Punkten Vorsprung, zu ihren Gunsten entscheiden. Doch das war in der aus Berliner Sicht verkorksten Hinrunde, nachdem Blitzstart ins neue Rugbyjahr ist der BRC wieder ganz nah dran an den Play-Off Plätzen und der Höhenflug soll natürlich auch gegen den RK Heusenstamm kein abruptes Ende finden. Doch Spielertrainer Colin Grzanna weiß um die schwere Aufgabe, welche sein Team auf dem Berliner Olympiagelände am Samstag erwarten wird. Aus diesem Grund wurde im Vorfeld der Begegnung eine sorgfältige Analyse der abgelaufenen Begegnung und des kommenden Gegners betrieben. Laut 2. und 3. Reihe Stürmer Elenio Mattera hat man sich bei den Berlinern auf Grund dieser Erkenntnisse auf folgende Marschroute geeinigt: Möglichst viel Druck auf den Sturm des Gegners machen, vor allem an den angeordneten Gedrängen, wo man sich etwas stärker wähnt, um dort möglichst viele Bälle des Gegners schlecht zu machen oder gar zu gewinnen, um so das erklärte Ziel, nämlich 5 Punkte, zu erreichen. Helfen sollen dabei die neuen schwarzen Trikots, die zu Ehren des verstorbenen Vorstands Fritz Feyerherm angeschafft wurden und gegen den RKH erstmals dem heimischen Publikum präsentiert werden.
Doch da haben die „Bären“ die Rechnung womöglich ohne die Füchse gemacht, der RK Heusenstamm geriet zwar gegen den starken Sturm der Rudergesellschaft mächtig in Bedrängnis, doch die Stürmer hielten stand und sicherten den Grün-Weiß-Roten mit ihrem aufopferungsvollen Kampf den Sensationssieg gegen den Vizemeister. Gerade das Gedränge, welches der Berliner RC als Schwachstelle der Heusenstammer ausgemacht haben möchte, präsentierte sich äußerst sattelfest. Dem Sturm, allen voran der 1. Reihe um Otterbein, Ashworth und Krapscha gelang es gegen die RGH sogar, einige Einwürfe des Gegners zu erobern. Aber mit einem haben die Berliner sicher Recht, die wahre Stärke des RK Heusenstamm liegt nicht im Sturm. Die Hintermannschaft ist das Prunkstück, und die kreativen Walger Brüder sowie der pfeilschnelle Bevan Gray sind das Sahnehäubchen. Wenn dieses Trio sich in der Hauptstadt ähnlich abgebrüht wie am vergangenen Spieltag präsentiert, werden die Gastgeber beim Versuch, ihr eigenes Malfeld sauber zu halten, in der Verteidigung alle Hände voll zu tun haben. Fast jeder der wenigen Bälle, welche der Sturm am vergangenen Wochenende gewinnen konnte, wurde ins Malfeld des Gegners getragen und obwohl Bevan Gray mit seinem weißen Helm auf der Außenbahn eher wie ein Zeitfahrer beim olympischen Radrennen aussieht, stellte er wieder mal eindrucksvoll unter Beweis, dass man auch ohne Rennrad erstaunliche Geschwindigkeiten erreichen kann und dass er, wenn man ihm etwas zu viel Platz lässt, jederzeit dazu in der Lage ist, die gegnerische Verteidigung furchtbar alt aussehen zu lassen. Die Aufgabe von Trainer Steinweg wird in der vergangen Woche sicher nicht darin bestanden haben, seine Jungs besonders zu motivieren. Schließlich geht es in dieser Spielzeit nur noch darum, weitere Erfahrung zu sammeln und die tolle Saison mit dem ein oder anderen weiteren Überraschungserfolg zu krönen. Daher wird das Team vom Martinsee mit breit geschwellter Brust und voller Vorfreude an die Spree reisen, in der Hoffnung dem nächsten hohen Favorit die Suppe versalzen zu können.
TotalRugby Prognose: Viel Euphorie wird die Heusenstammer in die Hauptstadt begleiten. Druck spüren die Hessen momentan keinen, außer vielleicht den zu beweisen, dass der Erfolg gegen die RGH keine Eintagsfliege war. Doch ein Auswärtsspiel gegen den Berliner RC ist mit Sicherheit ein ganz anderes Kaliber, zumal die Hauptstädter nicht mehr verlieren dürfen, wenn man im Rennen um einen Play-Off Platz nicht vorzeitig die Segel streichen möchte. Außerdem ist die Hintermannschaft der Gastgeber deutlich stärker einzuschätzen, als die schlecht organisierte Reihe der Heidelberger. Daher wird am Ende der BRC recht deutlich mit 15 Punkten Vorsprung gewinnen.
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RG Heidelberg : Heidelberger RK
Sonntag, 5. April 15:00 Uhr
Die RG Heidelberg steht zwar in der Tabelle noch ganz gut da, doch wer einen Blick auf die kommenden Begegnungen der Rudergesellschaft wirft weiß, das kann sich ganz schnell ändern. Das hammerharte Restprogramm (Heidelberger RK, SC 1880 Frankfurt, TSV Handschuhsheim und Berliner RC) und die momentane Verfassung des Vizemeisters machen im Hinblick auf die Play-Offs nur wenig Mut. Jetzt gilt es, die Kräfte zu bündeln um mindestens Platz 4 noch ins Ziel zu retten. Da die Spielstärke der Gastgeber nach den Begegnungen gegen den RK 03 Berlin, den DRC Hannover und dem RK Heusenstamm, wenn man nach den Ergebnissen geht und auch die auf dem Platz gezeigten Leistungen zu Grunde legt, nicht deutlich über der Stärke der 3 Schlusslichter der Bundesligatabelle liegt, wird dieses Unterfangen gegen den Klub mit Sicherheit kein einfaches. Vor allem die Hintermannschaft, einst das Prunkstück des Ex-Meisters, präsentierte sich in absolut desolatem Zustand. Weder im Angriff noch in der Verteidigung wusste man zu überzeugen. Personell sieht es noch nicht viel besser aus, Neuzugang Alex Ndangana laboriert weiter an einer hartnäckigen Knieverletzung, Patrick Schachner ist inzwischen von seinem New York Trip zurück, doch da die malade Schulter nach wie vor zwickt, wird auch er gegen Straßennachbarn nicht mitwirken können, Routinier Marc Bratschke nähert sich erst langsam wieder dem Wettkampfsport und 3. Reihe Jeff Tigere wird ab nächster Woche im Training zurück erwartet. Wieder mit von der Partie ist nach absolvierten Universitätsprüfungen Außendreiviertel Constantin Hocke. RGH-Trainer Thomas Kurzer hat zudem die Hoffnung, dass Ex-Nationalspieler Steffen Thier als Außendreiviertel ebenso sein Comeback feiern wird, wie Meisterhakler Christian Schroth. Christopher Weselek, der diese Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, wird frühestens gegen Meister Frankfurt wieder mitwirken können. Nationalmannschaftsprop Pierre Faber fällt mit einer Adduktorenzerrung weiterhin aus. Am Harbigweg wird man sich sicherlich einige Gedanken gemacht haben, wie die Orangenen zukünftig zu Punkten kommen können, vor allem, wenn der Sturm nicht so dominiert, wie es eben in den letzten Partien der Fall war (7 der letzten 8 Versuche gingen auf das Konto der RGH-Stürmer), ein Schlüssel dazu könnte sicher Mustafa Güngör sein, welcher sich nach gut überstandenem Hong Kong Trip mit einer Hülle an Erfahrungen über die beeindruckend großen Fähigkeiten der HRK-Importe zurückmeldet. Der Einfluss des eifrigsten Try-Scorers der Heidelberger und die große Stärke des RGH-Sturms, mit den zuletzt stark aufspielenden Säulen Tim Coly, Kehoma Brenner, Costa Dinah und Manuel Wilhelm, geben ein klein wenig Anlass zur Hoffnung. Doch eins ist klar, die RGH ist und bleibt beim Heimspiel gegen den Klub der krasse Underdog, wer hätte das noch vor einem halben Jahr jemals für möglich gehalten?
Der Klub ist selbstbewusst und weiß um seine Favoritenrolle. Körperlich ist das Team topfit und auch Verletzte gibt es wenige zu beklagen. Einzig 3. Reihe Stürmer Jaco Erasmus laboriert noch an einer Bänderverletzung von den Hong Kong 10’s, über sein Mitwirken wird erst im abschließenden Training am Samstag entschieden werden. U19-Nationaltrainer und WRA-Head-Coach Murray Archibald warnt sein Team zwar vor dem starken Sturm und der pfeilschnellen Hintermannschaft der Zaunnachbarn, doch er wird mit Sicherheit wissen, dass es um die Schnelligkeit der Hintermannschaft des 7s-Meisters momentan nicht allzu gut bestellt ist. Die Back-Three der „Orange-Hearts“ erweisen sich schon die gesamte Saison als Achillesferse und auch wenn Nationalmannschaftshalb Mustafa Güngör vermutlich wieder auf Schluss auflaufen wird, waren mindestens 2 von 3 Spielern mit den Rückennummern 11,14,15 auf Seiten der Gastgeber ein großer Unsicherheitsfaktor. Hieraus werden die „Zebras“ versuchen, Kapital zu schlagen. Mit Braam Pretorius und Pieter Jordaan verfügen sie über zwei Spieler, die mit dem Fuß in der Lage sind, ein Spiel zu kontrollieren und ihre Hochkicks werden die wacklige Verteidigung des Tabellendritten mit Sicherheit ganz schön ins rotieren bringen können. Wenn man die mögliche Aufstellung des Zweitplatzierten mit der Aufstellung der RGH vergleicht muss man sagen, der 1. Anzug des Klubs passt wie angegossen. Aber was passiert auf Seiten der Kluberer, wenn 1-2 der Führungsspieler ausfallen? In der Hinrunde hatte man vor allem im Sturm noch deutlich mehr Tiefe, doch nach dem Weggang der beiden Australier McGregor und Burridge und bei einem möglichen Ausfall von Erasmus könnte es hier schnell zu kleinern Unzulänglichkeiten kommen. Auch in der Hintermannschaft sind die Positionen, anders als bei Meister Frankfurt, nicht doppelt besetzt. Ein Ausfall von Armstrong, Pretorius oder Jordaan wäre kaum zu kompensieren, vor allem seit dem Steffen Liebig mit der Wild Rugby Academy bei den südafrikanischen Sharks weilt. Wenn der Klub aber mit seinem 1. Anzug so lange bestehen kann, bis die Kräfte der Tabellennachbarn schwinden, sollte man in der Lage sein, die Punkte relativ ungefährdet ins eigene Klubhaus zu entführen.
TotalRugby Prognose: Die RG Heidelberg muss mindestens eine der verbleibenden 4 Partien gewinnen um die Chance auf die Play-Offs zu wahren. Nach den zuletzt gezeigten Leistungen kann man aber nicht davon ausgehen, dass sie damit gegen das stark kombinierende Team des Heidelberger Ruderklub beginnen werden. Jeder weiß um die unbändige Kampfkraft des RGH-Sturms, die alle ihrem unermüdlichen Sturmführer Tim Coly folgen, doch am Ende wird Wille allein nicht reichen um den Zweitplatzierten zu schlagen. Der HRK gewinnt mit 14 Punkten Vorsprung.
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