Am Samstag trifft sich die U18-Auswahl des Deutschen Rugby-Verbandes (DRV) in Heidelberg, um von dort nach Frankreich zu fahren, wo vom 4. bis 11. April die U18-EM stattfindet. Deutschland spielt in der Gruppe B und strebt Platz eins an, der den Aufstieg in die europäische Spitzenklasse (Gruppe A) bedeuten würde.
„Unser Ziel ist es ganz klar, ins Finale zu kommen und das auch zu gewinnen“, sagt Christian Lill (Berlin), der für das Team zusammen mit Jan Ceselka (Heidelberg) verantwortlich ist und in personeller Hinsicht wohl aus dem Vollen schöpfen kann. „Es gab bei den Spielern bislang zum Glück keine Absagen“, sagt Lill. „Den Betreuerstab konnten wir sogar vergrößern und in Karsten Schröder einen sehr engagierten Teammanager ins Boot holen.“ Dagegen verlief die Vorbereitung nicht ganz nach Plan. „Wir mussten in diesem Jahr leider auf den Lehrgang des Deutsch-Französischen Jugendwerks verzichten, der sonst eigentlich immer der Höhepunkt der Vorbereitung war“, bedauert Lill. Zudem fielen die geplanten Testspiele aus. „Trotz dieser Unannehmlichkeiten hat die Mannschaft das Beste aus der Situation gemacht, so dass wir gut vorbereitet zur EM fahren können.“
Bei dem Turnier in Frankreich trifft die DRV-Auswahl zunächst am 4. April (15.30 Uhr) im Viertelfinale der Gruppe B auf die Niederlande. Nächster Gegner wird dann am 7. April – je nach Ausgang des ersten Spiels – der Gewinner/Verlierer des Duells zwischen Polen und Litauen sein. Mit einer Einschätzung der Gegner hält sich Lill bewusst zurück: „Es ist immer schwer zu sagen, was einen erwartet“, meint der U18-Nationaltrainer. „Man kann die Mannschaften auch schwer vergleichen. Das wird wie immer eine große Überraschung geben, aber das geht ja jeder Mannschaft so.“ Lill beschäftigt sich daher lieber mit den Stärken seines eigenen Teams, das im vergangenen halben Jahr „zu einer gut funktionierenden Mannschaft gewachsen“ sei. Die DRV-U18 ist in dieser Zusammensetzung seit Herbst 2008 zusammen. Cirka drei Viertel der Spieler sind damals neu in die Mannschaft gekommen. Einige kennen sich bereits aus gemeinsamen Zeiten in der U16. Drei Spieler aus dem Kader (Julius Nostadt, Chris Hilsenbeck und Tim Menzel) besuchen derzeit eine deutsche Schule in Frankreich und werden dort – nach Abstimmung mit der Schule – in der Kaderschmiede des Klubs US Colomiers ausgebildet. „Alle drei haben große Fortschritte gemacht und sind eine riesige Verstärkung für unser Team“, sagt Lill.
Deutschland: Phil Szczesny, Nicolas Müller, Dennis Denzin, Mika Tyumenev (alle DSV Hannover 78), Jörn Schröder (TSV Victoria Linden), Fabian Tacke, Kevin Nelson (beide SC Germania List), Sebastian Kößler, Matthias Marin, Konstantin Hoffmann (alle TSV Handschuhsheim), Luis Becker, Nicolas Kurzer, Elmar Heimpel, Bastian Himmer, Rafael Ruck (alle RG Heidelberg), Pascal Drügemöller (SC Neuenheim), Sam Rainger (RK Heusenstamm), Tom Schilling (RK 03 Berlin), Samy Füchsel (Berliner RC), Timo Vollenkemper (Wiedenbrücker TV), Jerome Ruhnau (TuS Düsseldorf), Chris Kleebauer (Gloucester/England), Julius Nostadt, Chris Hilsenbeck, Tim Menzel (alle US Colomiers/Frankreich), Dustin Dubrawsky (Kanada) – Trainer: Christian Lill (Berlin), Jan Ceselka (Heidelberg) – Mannschaftsbetreuer: Steffen Walfort und Karsten Schröder – Physiotherapeut: Guntram Welzig – Delegationsleiter: Peter Ianusevici (Bundestrainer).
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