Tagebucheintrag von Jens Schmidt
|
|
Geschrieben von Manuel Wilhelm
|
Samstag, 19. April 2008 |
Das richtungsweisende Spiel der Nationalmannschaft gegen die Ukraine ist nun in greifbarer Nähe. Wie fühlen sich die Spieler, so kurz davor? Heute in unserer neuen Reihe: der Tagebucheintrag von Jens Schmidt, Zweite Reihe Stürmer vom TSV Handschuhsheim.
Schönen Guten Morgen
Die Nacht war etwas unruhig. Konnte nicht besonders gut schlafen. Das Spiel heute macht mir keine Sorgen, aber irgendwie fühle ich mich komisch. Als der Wecker klingelt bin ich noch etwas KO und Bodo macht erst mal zum Wachwerden ein bißchen die Glotze an. Dann geht’s los zum Frühstück. Alle wirken ruhig und konzentriert. Die nächsten beiden Wochenenden sind einfach zu wichtig. Aber wir wissen alle, worum es geht. Ich esse einen Fruchtsalat und etwas Rührei. Nur nicht zu viel, denn um 11 Uhr 30 gibt’s schon wieder Essen. Bei einem Kaffe plaudere ich mit Tim Coly und ein paar anderen Spielern über vergangene Spiele. Solche Erinnerungen sind immer ganz schön, weil sie einem wieder vor Augen führen, warum man das hier alles macht. Ist schon ein toller Haufen hier und ich bin Stolz, mit den Typen hier spielen zu können. Anschließend geht es auf eine kleine Runde um den Block, die Beine vertreten. Einige erzählen, andere laufen in sich gekehrt alleine. So hat jeder Spieler seinen Weg, sich aufs Spiel einzustimmen. Kieron und ich plaudern ein wenig über Urlaubserlebnisse und dann über das letzte Spiel in der Ukraine. Werden sie wohl mit einer ähnlich starken Mannschaft auflaufen? Wo sind sie stark? Wie können wir deren Pakete schnellstmöglich stoppen? Wie ist deren Innen wohl so drauf heute? So wird gequatscht bis wir wieder am Hotel angelangt sind. Jetzt schreib ich noch schnell meinen Eltern ne sms, das ist fast schon ein kleines Ritual geworden. Bis zum Mittagessen steigt jetzt langsam die Spannung und spätestens bei der Trikotausgabe haben dann alle Spieler diesen komischen Blick. Ein Blick, der vieles in sich trägt: Stolz, Angespanntheit, Vertrauen, Freundschaft, Kampfwille und vieles mehr. Jetzt geht’s wieder los….. Gänsehaut bis zum Spiel, wenn die Nationalhymne ertönt dürfen wir dann endlich zeigen, was wir können. Ich bin mir sicher, das wird schon heute…
Jens Schmidt
|
Letzte Aktualisierung ( Sonntag, 20. April 2008 )
|