Die RG Heidelberg (hier Constantine Dinah) wird alles versuchen, um die DRC Verteidiger auf dem falschen Fuß zu erwischen - (c) Wolfgang Schweden
Der 13. Spieltag der Rugbybundesliga verspricht ein packender zu werden. Wird der RK 03 Berlin seinen Aufwärtstrend gegen die schwächelnden Neuenheimer bestätigen und beim Gastspiel in der Rugbymetropole gar ein paar Punkte entführen können? Gelingt dem Berliner RC gegen den TSV Handschuhsheim der 2. Husarenstreich binnen einer Woche? Kann der Tabellenzweite Heidelberger RK dem Primus aus Frankfurt ein Bein stellen? Wird der DRC Hannover diese Woche genug Mann am Bord haben, um wieder ins Spielgeschehen einzugreifen? TotalRugby wagt auch dieses Wochenende wieder eine Prognose:
SC Neuenheim : RK 03 Berlin
Samstag, 21. März 15:00 Uhr
27:5 verloren die Berliner das Hinspiel gegen den SC Neuenheim, doch seitdem wurde an der Spree emsig gearbeitet und die Lücke zu den etablierten Teams allem Anschein nach deutlich verkleinert.
Der SCN möchte aber mit Sicherheit nicht die erste Spitzenmannschaft sein, die der gestiegenen Leistungskurve des Aufsteigers zum Opfer fällt. Die Niederlage beim Berliner RC war ein Dämpfer im Kampf um die Play-Offs und laut Rhein-Neckar Zeitung: “Möglicherweise die eine Niederlage zuviel”. Doch die findigen Rechner beim Tabellenvierten wissen genau was es Bedarf, um eben diesen Tabellenplatz auch nach dem 18. Spieltag noch zu behaupten. Das in diesem Modell eintretende Endspiel gegen den TSV Handschuhsheim kann jedoch nur erreicht werden, wenn keine weiteren Punkte mehr leichtfertig am Wegesrand liegen gelassen werden. An eine 2. Niederlage gegen eine Berliner Mannschaft innerhalb von einer Woche verschwendet der Trainerstab der Königsblauen daher mit Sicherheit keinen einzigen Gedanken. Auf die leichte Schulter werden die Gastgeber “die jungen Wilden aus dem Osten der Republik” aber sicher nicht nehmen. Das Sturmspiel des mitgliederstärksten Vereins Deutschlands war am vergangenen Wochenende alles andere als berauschend, vor allem auf der 2. Reihe hat der Sportclub momentan eine ganz dünne Personaldecke, zwar ist Armon Trick wieder zurück im Kader des Heidelberger Stadteilvereins, doch nach langer Verletzungspause ist er noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Bernd Mährlein, dessen Platz der Hüne aus Rottweil erneut einnehmen wird, wird mit seinem Handbruch noch längere Zeit fehlen und auch die angeschlagenen Stürmerkollegen Marcus Trick und Michael Wiegandt halten die medizinische Abteilung des Sportclubs auf Trab, hinter ihrem Einsatz steht zum jetzigen Zeitpunkt noch ein ganz dickes Fragezeichen. Mitten in dieser Personalmisere haben Mark Kuhlmann und Ladislaus Vigh die undankbare Aufgabe, ihren Stürmern wieder mehr Kraft und Durchschlagskraft zu verleihen, Hoffnungen setzten sie dabei sicher auch auf Shalva Didebashvili, der vermutlich auf der angestammten Flankerposition ins Team zurückkehrt. Gelingt es, die Probleme an Gasse und Gedränge zu beseitigen, werden die Neuenheimer mit ihrer erfahrenen Hintermannschaft mit Sicherheit den ein oder anderen ansehnlichen Passangriff zustande bekommen. Vor einer ganz besonderen Partie steht der Kapitän der Gastgeber Lars Eckert, er machte seine ersten Schritte im Team der Ostdeutschen und kennt viele Leistungsträger der Berliner noch aus gemeinsamen Tagen in den Schülermannschaften der großen Talentschmiede.
Den Status von großen Talenten möchte das Team von Spielertrainer Christian Lill möglichst schnell vergessen werden lassen. Punkte sind das Einzige was zählt, auch wenn die Anzahl der Schulterklopfer in den letzten beiden Wochen mit Sicherheit zugenommen haben dürfte. Den Klassenerhalt muss man auf dem Grünen Rasen richten, den kriegt man trotz des gestiegenen Respekts der Gegner keineswegs geschenkt. Selbstbewusst formuliert Lutz Joachim, der Pressesprecher der Berliner, das Ziel für den zweiten Auftritt in Heidelberg innerhalb von nur 7 Tagen: “ Das Team ist bereit für den zweiten Saisonsieg und heiß darauf”. Die Devise ist also klar, es sollen erstmals Punkte vom Neckar an die Spree entführt werden. Mut schöpfen die Berliner aus dem Spiel gegen den Deutschen Vizemeister RG Heidelberg, hier stand es nach 80 Minuten nach Versuchen unentschieden. Verloren wurde nur, weil die RG Heidelberg zu 12 Punkten durch Straftritte kam. War es lediglich der mangelnden Disziplin der Berliner geschuldet, dass dieses Spiel verloren wurde? Oder war der Druck der RG Heidelberg phasenweise so groß, dass man sich nur mit kleinen technischen Fouls zu helfen wusste? Die Antwort auf diese Frage wird Trainer Christian Lill mit Sicherheit in seiner Analyse gefunden haben. Fest steht, dass das Team der Berliner über eine enorm fitte Mannschaft mit einer sehr schnellen und spielfreudigen Hintermannschaft verfügt, in welcher Verbinder Fredric Gibard gekonnt die Fäden zieht. Etwas abgeklärter muss der Rugbyklub agieren und versuchen den Hausherren an den Standardsituationen, welche aus diesem Grund unter der Woche verstärkt trainiert worden sind, Paroli zu bieten, dann können sich die Anhänger vom Team aus dem Berliner Stadtteil Weißensee auf eine weiterhin gute Leistung ihrer Mannen freuen. Die medizinische Abteilung der Gelb-Schwarzen bleibt weiter nahezu beschäftigungslos, alle Mann sind verletzungsfrei und einsatzbereit.
TotalRugby Prognose: Dieses Spiel wird enger, als es sich die Neuenheimer Anhänger wünschen werden. Der RK 03 reist mit breiter Brust an den Neckar, während die Gastgeber vergangene Woche mit hängenden Köpfen aus der Hauptstadt heimgekehrt sind. Für die Neuenheimer geht es in den kommenden Partien um alles und aus eben diesem Grund werden sie nicht gegen die aufstrebenden Berliner verlieren. Der SCN findet in der 2. Halbzeit zurück zu seiner Form aus den ersten beiden Begegnungen dieses Jahres und siegt daher mit 19 Punkten Vorsprung.
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Berliner RC : TSV Handschuhsheim
Samstag, 21. März 15:00 Uhr
Mit 53:21 konnte der TSV Handschuhsheim stark ersatzgeschwächte Berliner in der Hinrunde abfertigen. Damals mussten die unglücklichen Gäste bis zur 2. Halbzeit warten, um überhaupt zu Punkten.
Aber die enttäuschende Hinrunde liegt hinter den Spreestädtern, im neuen Jahr präsentiert sich ein anderer Berliner RC. Die Winterpause wurde konsequent genutzt, um an den Schwächen zu feilen. Der 2008 ab und an wacklige Sturm präsentierte sich deutlich stabilisiert und den disziplinarischen Problemen wurde mit einem strengen Kodex beigekommen. Dieser sieht vor, dass jeder Spieler, der eine Gelbe Karte erhält, sofort ausgewechselt wird. Entschieden wird diese Partie mit Sicherheit im Sturm. Denn wenn es den “Ickes” gelingt, den famosen Löwensturm zu bändigen, sollte ihre Hintermannschaft auch gegen die Dreiviertelreihe des Tabellenfünften in der Lage sein, einiges anzurichten. Personell bahnt sich Entspannung an, der Einsatz von Gedrängehalb Jeannot Moutsinga und Verbinder Bruno Hernandez ist zwar noch fraglich, aber nicht unmöglich. Zudem steht der pfeilschnelle Außen- und Innendreiviertel Hendrik van Look nach überstandener Rotsperre vor einer Rückkehr ins Team der Hauptstädter, es bleibt aus Berliner Sicht zu hoffen, dass es ihm gelingen wird, sein aufbrausendes Temperament in die richtigen Bahnen zu lenken und sich auf das zu konzentrieren, was er zweifelsohne hervorragend beherrscht, gutes und hartes Rugby spielen. Ob Igor Huerta, der gegen den SC Neuenheim frühzeitig mit muskulären Problemen passen musste, mitwirken können wird, bleibt noch abzuwarten. Die Berliner brennen darauf, den Heimsieg der letzten Woche zu wiederholen und hoffen auf ein großes Publikum im Stadion der Herta Amateure, zu diesem Zweck genießen alle Damen, die dem Spiel des 6. Platzierten beiwohnen wollen, am Samstag freien Eintritt.
Um die weiblichen Anhänger der Gastgeber werden sich die Gäste aus dem 600 km entfernten Heidelberg mit Sicherheit nicht kümmern können. Die Partie gegen die Hauptstädter wird ihnen alles abverlangen. Da wird es den Löwen-Coach Günther Sträßer sicher freuen, dass Nationalspieler Thorsten Wiedemann am Freitag aus seinem mehrwöchigen New York Aufenthalt, welchen er für die 3 Länderspiele im Februar unterbrochen hatte, zurückkehren wird. Letzte Woche hatten die Löwen spielfrei, die Zeit wurde genutzt, den erfreulichen Pokalsieg gegen den Stadtrivalen aus Heidelberg gründlich zu analysieren. Die mangelnde Chancenverwertung wurde als einer der Punkte ausgemacht, an welchen es zu feilen gilt. Hierbei soll der wieselflinke Gedrängehalb Christoph Heising mithelfen, der momentan noch grippekrank das Bett hütet, dessen Rückkehr bis Samstag aber wahrscheinlich scheint. Auch für das Spiel der Löwen wird die Leistung der Stürmer entscheidend sein und zwar nicht, um wie so oft in der Vergangenheit das Spiel quasi im Alleingang zu entscheiden, sondern, um die seit der Winterpause enorm verstärkte Hintermannschaft mit Bällen zu versorgen. Dank dem eben angesprochenen Christoph Heising, dem kampfstarken Australienrückkehrer und Ex-Nationalspieler Sebastien Chaule, dem spielstarken Verbinder der Ländermannschaft Thorsten Wiedemann und vor allem Dank dem genialen Spielmacher Julien Brisse verfügen die Löwen über eine Hintermannschaft mit jeder Menge Vorwärtsdrang und Spielwitz und sie werden darauf brennen, dies unter Beweis zu stellen. Besonderes Augenmerk sollten die Zuschauer auf U21-Nationalspieler und 3. Reihe Stürmer Gregor Hartmann legen, dieser hat jüngst seinen Stammplatz im Team der Handschuhsheimer verloren, wird aber dennoch mit den “Wild Titans” nach Hong Kong reisen um dort an den Hong Kong 10’s teilzunehmen. Der 21-jährige steht nun unter dem Druck, dieses besondere Privileg zu rechtfertigen, es wird interessant sein mit anzusehen, wie der junge Mann mit dieser gestiegenen Erwartungshaltung umgehen können wird.
TotalRugby Prognose: Dieses Duell wird ein ganz hitziges. Der Berliner RC will seinen Aufwärtstrend unbedingt fortsetzen und ist bereit, dem nächsten Play-Off Kandidaten die Suppe zu versalzen. Die Löwen wollen eben dies verhindern und Berlin als Sieger verlassen. Doch diesmal wird ihnen das nicht gelingen, bei den Gastgebern sitzt der Stachel der deftigen Hinspiel-Niederlage noch viel zu tief und auch die Reisestrapazen werden bei den Gästen ihre Spuren hinterlassen. Ganz ohne Punkte muss der TSV jedoch nicht nach Hause, bei der Niederlage mit 6 Punkten springt zumindest ein Defensivbonuspunkt raus.
SC 1880 Frankfurt : Heidelberger RK
Samstag, 21. März 15:00 Uhr
Zweimal trafen diese beiden Teams in dieser Saison schon Aufeinander und beide Male hatten die 80er die Nase vorne. Im Hinspiel der Bundesliga stand es am Ende 13:23 für die Gäste vom Main, zugleich auch die 1. Heimniederlage des Heidelberger RK. Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams in der 1. Runde des DRV Pokals gab es für die Heidelberger in der Mainmetropole nichts zu holen, 53:7 stand es nach 80 Minuten für den Deutschen Meister.
Ausgeruht wie selten gehen die Akteure des SC 1880 Frankfurt in die Partie gegen den Tabellenzweiten vom Neckar. Am Grünen Tisch wurde die Partie gegen die “Grünen” aus Hannover gewonnen. Über die genauen Gründe des Rückzugs vom DRC Hannover kann nur spekuliert werden, spielte doch die 2. Garde des letzten niedersächsischen Teams in Liga 1 am gleichen Wochenende in Hannover. Fest steht jedoch, dass die Partie am Ende 50:0 und mit 4 Punkten für die Hessen gewertet wurde. Wahrscheinlich hätte der Meister gegen den Tabellenletzten höher gewonnen und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch einen Bonuspunkt eingestrichen, diesen jedoch gab es am “Grünen Tisch” nicht zu gewinnen, im Fall des souveränen Tabellenführers ist dies noch zu verschmerzen, sollte allerdings eines der Teams, die sich um die Plätze 2-4 balgen, in solch eine unglückliche Situation kommen, kann man hier mit Sicherheit von Wettbewerbsverzerrung sprechen. Ein Gutes hat die lange Spielpause aus Sicht der Mainstädter trotzdem, fast alle Spieler sind wieder einsatzfähig. Lediglich der TotalRugby Spieler der Hinrunde Markus Seuseu laboriert noch an seiner Knieverletzung. Dafür ist Außendreiviertel Jojo Naivalu wieder an Bord. Das 2. Team der Frankfurter, in welchem die Frankfurter Amateure spielen, nutzte die Zeit, in der die Profis die Füße hochlegen konnten und besiegte u.a. den ASV Köln mit 48:7, seines Zeichens immerhin Tabellenführer der 2. Liga Süd. Laut Ulrich Byszio, dem Mäzen und Manager des Deutschen Meisters, wächst durch die gute Leistung der Amateure der Druck auf die Profis, v.a. auf diejenigen, deren Verträge am Saisonende auslaufen.
Die Profis des Heidelberger RK konnten sich vergangenes Wochenende fast allesamt für neue Verträge empfehlen. Waren sie es doch, die mit ihren guten Leistungen in der 1. Halbzeit den Klub gegen den RK Heusenstamm auf die Siegerstraße brachten. Vor allem die südafrikanische Fraktion bei den Importen der Neckarstädter konnte dem Spiel den Stempel aufdrücken. Der kräftige Schlussspieler Braam Pretorius glänzte mit hervorragendem Stellungsspiel und gewohnt herausragendem Kickspiel und sein Landsmann Pieter Jordaan, der diesmal auf der ungewohnten Position des 2. Innen auflief, war der Chef im Angriffsspiel des “Team Capri-Sonne”. Aber auch die Deutschen im Team des Clubs wussten größtenteils zu gefallen, allen voran Dritte Reihe Stürmer Manuel Ballerin, der sich wieder einmal ohne Rücksicht auf Freund und Feind ins Getümmel stürzte und für seinen unermüdlichen Einsatz mit einem Versuch entlohnt wurde. Fraglich ist, ob der Klub gegen den SC 1880 alles auf eine Karte setzen wird und auf Sieg spielt, der 1. Tabellenplatz ist den Frankfurtern ohnehin kaum noch zu nehmen und Coach Murray Archibald reist am Sonntag mit allen seinen ausländischen “Stars” unter der Flagge der Wild Rugby Academy nach Hong Kong, um mit den Wild Titans an den renommierten Hong Kong 10’s teilzunehmen. Will man auf diesem Turnier überzeugen, wäre es nicht ratsam, sich beim Gastspiel in “Mainhatten” über Gebühr zu verausgaben, könnte man doch entspannt zurücklehnen und ein paar der Spielzüge des möglichen Endspielgegners unter Wettkampfbedingungen “ausspähen”. Für das Spiel des Klubs wird es entscheidend sein, ob es den jungen Talenten – die gegen den RK Heusenstamm allesamt ziemlich blass geblieben sind, wie zum Beispiel die beiden U21 Nationalspieler Jürgen Missal und Alexander Biskupek, sowie Jungnationalspieler Christopher Liebig – gelingt, aus dem Schatten ihrer übermächtigen Mentoren aus Übersee zu treten.
TotalRugby Prognose: Der SC 1880 muss noch etwas Rost loswerden, daher werden die Gäste die Partie lange offen gestalten können. Doch entscheidend wird der ausgeglichenere Kader der Gastgeber sein, welcher dem SC 80 zu einem Sieg mit 23 Punkten Vorsprung verhelfen wird.
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RG Heidelberg : DRC Hannover
Sonntag, 22. März 15:00 Uhr
Beim 6:18 im Hinspiel zeigte der DRC Hannover vermutlich seine stärkste Saisonleistung. Damals war der Bonuspunkt bis kurz vor Schluss zum Greifen nah und die Gäste aus Heidelberg taten sich das gesamte Spiel über schwer, das Malfeld der wacker verteidigenden Hannoveraner einzunehmen.
Ein ähnliches Ergebnis kann nicht das Ziel der RG Heidelberg sein, will man sich im Kampf um die Play-Off Plätze gut positionieren wird es Zeit, dass das Team endlich den Sand aus dem Getriebe bläst und zur Form vergangener Tage findet. Leicht wird diese Aufgabe nicht für das Team von Thomas Kurzer und der orangenen Legende George “Schorsch” Werle, zu den ohnehin zahlreichen Verletzten (Jeff Tigere, Christoph Ueberle, Christopher Müller, Marc Bratschke, Patrick Schachner und Tim Reinhard) gesellen sich nach wie vor die studien- und arbeitstechnischen Ausfälle (Constantin Hocke, Armin Ergert, Miguel Bleickert). Kapitän Mustafa Güngör, der in der Partie gegen den RK 03 Berlin noch alle Punkte erzielte, wird zum Zeitpunkt des Spiels mit den “Wild Titans” im Flieger nach Hong Kong sitzen und sein designierter Vertreter als Spielführer, Hakler Tim Coly, muss auf Grund seiner Roten Karte aus dem Pokal-Viertelfinale noch eine weitere Partie zuschauen. Doch damit nicht genug, Pierre Faber, der sonst so unverwüstliche 1. Reihe Stürmer der DRV XV, wird auf Grund einer Adduktorenverletzung ebenfalls ausfallen. Kein gutes Zeichen für die “Orange Hearts”, mussten sie doch bisher in der Bundesliga lediglich die beiden Partien verloren geben, in denen der kräftige Deutsch-Franzose nicht mitwirken konnte. Zurück im Team für das Spiel gegen Deutschen Rugby Club ist der junge Verbinder Fabian Heimpel, nach überstandener Virusinfektion, sowie 2. Reihe Hüne Florian von Reischach, der in der letzten Begegnung aus disziplinarischen Gründen vom Trainerstab eine kleine Verschnaufpause verordnet bekam. Nationalspieler Manuel Wilhelm wird die Mannschaft auf Grund der Abwesenheit von Güngör und Coly als Kapitän aufs Feld führen. Bei seiner Analyse des Matches gegen Aufsteiger Berlin vom vergangenen Wochenende kam Cheftrainer Thomas Kurzer zu dem Ergebnis, dass man nach der ersten Viertelstunde, in welcher es gelang, mit dem Sturm zu dominieren und schnelle Bälle zu produzieren, phasenweise die Gefährlichkeit bei der Attacke der Räume hat aufblitzen lassen. Im weiteren Spielverlauf ging aber der Faden verloren und es gelang in der Folge weder in den Offenen noch in den Standardsituationen, schnelle und saubere Bälle für die Hintermannschaft zu produzieren, so Kurzer. Zielsetzung für die Gastgeber wird es also sein, zu einem ausgewogeneren Angriffsspiel mit Sturm und Dreiviertelreihe zu finden, dafür muss laut Kurzer vor allem das “Decision Making” an den “Broken Play” Situationen verbessert werden. Das soll heißen: Es gilt, die bessere Entscheidung zu treffen und die soll lauter Kurzer tunlichst nicht immer zu Gunsten des langsameren Stürmerballs fallen, sondern zügige Fortführung des Spiels vorzugsweise im Spiel mit der Hand, soll die Devise lauten.
Ganz anders werden die Pläne des gebeutelten Tabellenletzten aus Hannover aussehen. Das Primärziel wird es sein, überhaupt 15 einsatzfähige Kräfte an Bord des Busses von Niedersachsen nach Baden-Württemberg zu bringen. Schwebt doch die Gefahr der Verbannung in die Regionalliga bei einem erneuten Nichtantritt wie ein Damokles-Schwert über den Hannoveranern. Daher wird die Nachricht, dass die beiden Ex-Nationalspieler René Wendland und Alexander Luft wieder einsatzfähig sein werden, Balsam auf den geschundenen Seelen der treuen DRC Anhänger sein. Dafür wird Nationalspieler und DRC-Leitwolf Benjamin Danso nicht mit nach Heidelberg fahren, er wird zum Zeitpunkt des Ankicks vermutlich gemeinsam mit RGH Kapitän Mustafa Güngör einen Tomatensaft über den Wolken im Flieger nach Hong Kong genießen. Auch kein Ticket für den Bus nach Heidelberg werden Dritte Reihe Stürmer Mike Llewellyn, auf Grund einer Fußverletzung, und Innendreiviertel Stevie Lee – er laboriert an einem Handbruch – lösen können. Auch die Spieler der 2. Mannschaft werden ihr Team nicht unterstützen können, da die SG Schwalbe/DRC II zeitgleich den Berliner SV im Abstiegskampf der 2. Liga Nord empfängt. Bei all diesen Sorgen blieb dem Trainerstab der Gäste wenig Zeit, sich in der vergangenen Woche mit Spieltaktiken zu beschäftigen, der DRC wird aber folglich darauf hoffen müssen, dass die Rudergesellschaft sich ähnlich von der Rolle präsentiert, wie in den vergangenen Begegnungen und es ihnen gelingen wird, bei den verunsicherten Gastgebern jeglichen Spielfluss zu unterbinden. Umso länger es die Grünen schaffen, die Partie auf diese Weise eng zu gestalten, umso größer wird ihre Chance sein, den Fritz-Grunebaum Sportpark mit etwas zählbarem zu verlassen.
TotalRugby Prognose: Die Orangenen sind zwar (noch) auf Halbfinalkurs, die Anhänger des Vizemeisters wünschen sich aber mal wieder einen überzeugenden Sieg ihrer Mannschaft. Da der DRC Hannover momentan hauptsächlich damit beschäftigt ist, überhaupt eine spielfähige Mannschaft in den Südwesten zu entsenden, wird es den Gastgebern trotz des Fehlens ihrer beiden Leader Güngör und Coly möglich sein, einen Sieg mit Bonuspunkt einzustreichen,die RGH hat bei Abpfiff mit 28 Punkten die Nase vorne.
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