Wer kennt es nicht? Die Aufregung eines Schülers vor einer Prüfung, die unweigerlich aufkommende Nervosität eines Stundenten vor einem richtungsweisenden Examen, das Kribbeln im Magen vor einem wichtigen Ereignis…
Auch routinierte Rugbyspieler und Profis kennen diese Momente. Dabei gibt es viele Wege und Strategien solche Ereignisse vorzubereiten. Wie sich Spieler der deutschen Nationalmannschaft zielgerichtet für solche Highlights wie das kommende Länderspiel gegen die Ukraine am Samstag (12.April in Hannover) wappnen…TotalRugby schaut hinter die Kulissen.
Heute im Fokus: Benjamin Danso (2.Reihe und Multitalent des DRC Hannover)
TotalRugby: Benjamin, morgen steht für dich und deine Mannschaft einiges auf dem Spiel. Das Erreichen der A-Gruppe muss keine Zukunftsmusik bleiben. Wie stark glaubst du an den Aufstieg?
Benjamin: Ich denke, dass wir nach der Niederlage gegen Belgien unsere Köpfe haben hängen lassen und der Glaube an den Aufstieg in weite Ferne gerückt war. Nun, nach dem darauffolgenden Pflichtsieg gegen die Republik Moldau in Heidelberg, haben wir meiner Meinung nach ein Zeichen gesetzt und die Weichen auf Sieg gestellt. Ich und die Mannschaft insgesamt haben den absoluten Willen aufzusteigen und das lassen wir uns auch von der Ukraine nicht nehmen.
TotalRugby: Benjamin, mit über 2 Metern Körpermaße zählst du zu den größten Spielern im deutschen Aufgebot. Das verschafft dir nicht nur an der Gasse Vorteile. Wo siehst du deine Stärken für morgen?
Benjamin: Meine Aufgabe für morgen definiere ich mir sehr deutlich. Ich möchte nicht um jeden Preis im Spiel glänzen und mein Photo nach dem Spiel in der Zeitung zu sehen ist mir auch nicht wichtig. Was mich interessiert ist es Arbeit zu machen, um jeden Ball so hart wie möglich für mein Team zu kämpfen, an der Gasse viele Bälle zu gewinnen, meinen Kopf dahin zu halten, wo es weh tut und wenn ich durch ein oder zwei Läufe mein Team nach vorne bringen kann, dann werde ich das tun.
TotalRugby: Mit dem Spiel gegen die Ukraine steht ein wahrer „Kracher“ auf dem Plan. Die Ukraine ist bekannt für ihren körperlich robusten Spielstil. Wie bereitest Du dich physisch und motivational auf dieses Spiel vor? Hast du einen bestimmten „Trick“ um die Aufregung zu bekämpfen?
Benjamin: Natürlich ist mir das Hinspiel in der Ukraine noch gut im Gedächtnis. Ich habe die körperliche Konstitution unserer Gegner noch vor Augen. In der Vorbereitung habe ich natürlich besonderen Wert auf Krafttraining gelegt. Eigentlich bin vor jedem Spiel sehr motiviert. Diesmal aber bin ich fast noch motivierter, denn ich werde nicht nur vor heimischer Kulisse Spielen, sondern vor den Augen meiner Familie und Freunden. Denen durch mein Spiel Freude zu bereiten ist mein Wunsch.
TotalRugby: Unsere Recherchen haben ergeben, dass du bereits als Basketballer für Deutschland aktiv warst. Gibt es bei dir gefühlsmäßige Unterschiede zu deinen damaligen Auftritten auf internationalen Parkett im Basketball?
Benjamin: Es ist immer eine Ehre sein Land vertreten zu dürfen. Sei es nun im Basketball oder im Rugby. Alles was ein Land vorantreibt ist positiv und Teil dessen zu sein, eine Auszeichnung. Um deine Frage zu beantworten … es gibt dennoch Unterschiede. Im Basketball war jeder Spieler sehr darum bemüht der Beste und Coolste zu sein, während wir im Rugby eine große Familie sind, in der alle gleichberechtigt zusammen auf ein Ziel hin arbeiten. Niemand gibt den anderen zu verstehen er sei besser als der andere.
Totalrugby Statement: Benjamin, du bist Cool!
|