Tagebucheintrag von Colin Grzanna
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Geschrieben von Manuel Wilhelm
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Freitag, 18. April 2008 |
Wir eröffnen heute unsere neue Serie, Tagebücher der Deutschen Nationalspieler. Den Anfang macht Colin Grzanna vom Berliner Rugby Club, der morgen unsere Nationalmannschaft als Kapitän aufs Feld führen wird.
Donnerstag morgen: Heute geht es nach Hannover zur Nationalmannschaft. Seit dem Spiel gegen 1880 und dem erfreulichen Ergebnis der Moldauer gegen die Belgier freu ich mich auf dieses Spiel gegen die Ukraine. Wir haben es wieder in der Hand aus eigenen Kräften in die A-Gruppe aufzusteigen. Die ganze Woche schon bin ich einerseits aufgeregt und angespannt, gleichzeitig fieber ich dem Spiel aber auch positiv entgegen.
Nach einer entspannten Zugfahrt mit meinen beiden Mannschaftskameraden Gerrit (a.d.R van Look) und Franck (a.d.R.Moutsinga) vom BRC und meinem alten Freund Bodo Sieber kommen wir in Hannover an und werden wie immer herzlich von der „Familie“ begrüsst. Jedes Mal ist es wieder schön, die alten Bekannten wiederzutreffen, jedes Mal herrscht sofort eine ausgelassene, freundschaftliche Stimmung, die diese Mannschaft so einmalig macht.
Ich teile mein Zimmer mit Benni Krause. Also die Höchststrafe für einen Hintermannschaftsspieler: Ich hab einen Stürmer auf meinem Zimmer und zu allem Überfluß auch noch ein erste Reihe. Also werden meine Gummibärchen schnell weg sein, kuscheln muß ich auch noch mit ihm und wer weiß, was dem Benni noch so alles einfallen wird… Der vermisst doch seine Freundin immer so schrecklich, wenn er bei uns ist und wird immer sehr anhänglich. Wenigstens schnarcht er nicht!
Kaum angekommen, geht´s nach einer kurzen Besprechung gleich los zum Training. Das erste gemeinsame Training steht auf dem Plan und nach einigen Startschwierigkeiten entwickelt sich ein gutes Training und die Kombinationen und Laufwege beginnen zu funktionieren. Nach bisschen weniger als 90 Minuten ist das Training aber auch schon wieder vorbei. Für ein erstes Training zusammen war es schon sehr zufriedenstellend, und ich sehe in allen Gesichtern die Zuversicht und den absoluten Willen, diesen Sieg gegen die Ukraine einzufahren.
Nach dem Training gibt´s endlich auch Essen… die kulinarischen Rahmenbedingungen sind perfekt. Langsam macht sich allgemeine Müdigkeit breit und bei einer schnellen Tasse Tee lassen wir den Tag ausklingen. Ein guter erster Tag geht zu Ende. Lange können wir nicht schlafen, morgen um 8.00 ist gleich wieder Frühstück.
Gute Nacht und bis morgen…
Foto von Miriam May
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Letzte Aktualisierung ( Freitag, 18. April 2008 )
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