Anders als früher wird Rugby inzwischen noch lange nicht nur mit Ländern wie Neuseeland, Südafrika oder Australien assoziiert. Die einstige Randsportart entwickelt sich nämlich langsam, aber sicher auch in anderen Ländern zu einem ernstzunehmenden Trend, der kontinuierlich immer mehr Sportbegeisterte in seinen Bann zieht. Bezüglich der neuen Märkte gilt es vor allem die USA zu erwähnen, die – angesichts der langen Sportgeschichte – zweifellos das Potenzial haben, eine wichtige Rolle in der Rugby-Welt zu spielen.
Die Professionalisierung des Sports durch die MLR
Die Geschichte des Rugbys in den Vereinigten Staaten reicht bis in die Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück, als der Sport von europäischen Immigranten mitgebracht wurde. Doch obwohl Rugby bereits seit Jahrzehnten an Universitäten und Colleges gespielt wird, konnte er nie die Popularität von American Football oder Baseball erreichen. Zum ersten großen Wendepunkt kam es im Jahr 1966 – mit der Gründung der National Rugby League (NLB). Über 50 Jahre später wurde ein weiterer großer Schritt zur Professionalisierung des Sports gemacht, und zwar mit der Gründung der Major League Rugby (MLR) in 2017.
Dadurch wurde eine Plattform geschaffen, auf der junge Talente ihre Fähigkeiten auf Profi-Niveau entwickeln können. Mittlerweile zieht die MLR nicht nur US-amerikanische Spieler an, sondern auch internationale Talente aus Ländern wie Australien, Neuseeland oder Argentinien. Auf diese Weise wurde für eine breitere Wahrnehmung des Sports gesorgt, der seitdem sowohl für Spieler als auch für Zuschauer und Medien immer interessanter wird.
Die Medienpräsenz wird zunehmend größer
Einer der Hauptgründe hinter der steigenden Popularität von Rugby in den USA ist zweifellos die zunehmende Medienpräsenz. In den letzten Jahren haben gleich mehrere TV-Sender und Streaming-Dienste mit Rugby-Übertragungen begonnen – und zwar nicht nur aus der MLR, sondern auch aus verschiedenen internationalen Ligen. An Interesse mangelt es definitiv nicht. Den besten Beweis dafür liefern die Zuschauerzahlen der Rugby-WM 2019, an der auch die USA teilgenommen haben. Laut Statistiken von NBC wurde das Turnier nämlich von knapp 700 Tausend US-Amerikanern verfolgt, womit nicht mal die optimistischsten Experten gerechnet haben.
Die höhere Medienpräsenz ist jedoch nicht das Einzige, was das Interesse der US-amerikanischen Sportöffentlichkeit weckt. Hinzu kommt auch die Tatsache, dass Rugby inzwischen beim Großteil der Online-Plattformen für Prognosen zum Standardprogramm gehört. Bei den Wettangeboten beschränkt man sich noch lange nicht nur auf klassische Optionen, wie Sieger- oder Over/Under-Wetten. Zur Verfügung stehen nämlich diverse andere interessante Wettmärkte, die dem Ganzen einen besonderen Touch verleihen.
Größere Investitionen in den Nachwuchs
Ein weiterer wichtiger Faktor für die steigende Popularität von Rugby in den USA sind die größeren Investitionen in den Nachwuchs. In vielen Staaten und Schulen gibt es mittlerweile nämlich Rugby-Programme, die es jungen Spielern ermöglichen, den Sport frühzeitig zu erlernen und ihre Fähigkeiten auszubauen. Zudem werden immer mehr Jugendakademien ins Leben gerufen, die jungen Talenten eine ernsthafte Ausbildung bieten. Auf diese Weise möchte man dafür sorgen, dass das Ganze nicht nur ein vorübergehender Trend, sondern ein wichtiger Teil der US-amerikanischen Sportkultur wird.
Mit Blick auf die WM 2031
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Rugby in den USA ein klarer Aufwärtstrend ist. Durch die professionelle Ligastruktur, die zunehmende Marktpräsenz und die Investitionen in den Nachwuchs hat der Sport das Potenzial, sich zu einem bedeutenden Bestandteil des US-Sports zu entwickeln. Einen großen Einfluss darauf hat auch die Rugby-WM 2031, die in den USA ausgetragen wird. Solch ein historisches Ereignis ist zweifellos die perfekte Möglichkeit, die Massen für den Sport zu begeistern. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Ganze entwickeln wird. Doch eines steht bereits jetzt fest: Die steigende Popularität von Rugby in den USA ist eine Entwicklung, die man einfach nicht ignorieren kann.
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