Kildunne, du Toit und Dupont räumen bei World Rugby Awards ab
Geschrieben von TotalRugby Team
Dienstag, 26. November 2024
Nach einem perfekten Jahr mit England wurde Schluss Ellie Kildunne zur Weltspielerin gekürt. Foto (c) World Rugby
Zum 24. Mal wurden am Sonntag-Abend die World Rugby Awards gefeiert, wie in den letzten Jahren immer nach dem Ende der November Internationals. Springboks-Ass Pieter-Steph du Toit wurde zum zweiten Mal zum Herren-Weltspieler im Fünfzehner ausgezeichnet. Derweil wurde Englands Shooting Star Ellie Kildunne nach einem starken Jahr und Monate vor der Heim-WM mit dem Titel Weltspielerin bedacht. Antoine Dupont gewann als erster Mann die Ehre als Siebener-Weltspieler, nachdem er zuvor 2021 dieselbe Ehre im Fünfzehner erhalten hatte.
Englands Kildunne wird 15er-Weltspielerin, Boks-Flanker Du Toit zum zweiten Mal bei den Herren
Manche mögen es kritisch sehen, aber schlussendlich fiel die Aussage wohl unter „gesundes Selbstbewusstsein“. Ellie Kildunne kündigte im April an, dass es ihr Ziel sei, als beste Rugbyspielerin der Welt zu gelten. Knapp acht Monate später, nach einem ungeschlagenen Jahr und zehn Siegen mit der englischen Fünfzehner-Nationalmannschaft, sowie einem nicht ganz so erfolgreichen Auftritt bei Olympia in Paris, der mit dem siebten Platz endete, hat sie es nun schwarz auf weiß.
Englands Ellie Kildunne könnte zu dem Gesicht der Heim-WM im Mutterland werden
Denn die 25-jährige Schlussspielerin wurde bei den World Rugby Awards im Jahr vor der Heim-WM zur Weltspielerin des Jahres im Fünfzehner gewählt. Auch ihre brillanten Auftritte bei den Six Nations, die sie mit als beste Try-Scorerin abschloss, dürfte bei der Entscheidung eine Rolle gespielt haben. Beim World Cup kommendes Jahr, der unweit von ihrer nordenglischen Heimat Yorkshire in Sunderland eröffnet wird, dürfte Kildunne so noch mehr zum Gesicht der Spiele werden.
Bei den Herren wurde Pieter-Steph du Toit zum zweiten Mal Weltspieler des Jahres, nachdem ihm im WM-Jahr 2019 nach dem Boks-Titel-Triumph erstmals diese Ehre zu teil wurde. Der Blondschopf aus Kapstadt, dessen Großvater schon in den 50ern und 60ern für Südafrika auflief, gilt trotz seiner zwei Meter und Statur eines Zweite-Reihe-Stürmer als absoluter Modell-Flanker: Hart in der Defensive, stark im Ballvortrag und extrem clever am Breakdown. Nach einem überragenden Jahr mit den Boks, welches diese auf Rang eins der Weltrangliste abschlossen, heimst du Toit die Ehre ein.
Dupont und Levi zu den besten Siebener-Assen gekürt
Im Siebener der Herren war es dagegen Frankreichs Superstar Antoine Dupont, der die Auszeichnung Spieler des Jahres zugesprochen wurde. Dupont hatte es im Frühjahr geschafft seine Verpflichtungen bei Stade Toulousain, mit denen er Meister und Europacupsieger wurde, mit mehreren Auftritten auf der World Series zu jonglieren. Sein Impact auf der Siebener-Szene war beeindruckend, auch angesichts der Tatsache, dass zuvor einige Fünfzehner-Stars an den Anforderungen der schnellen Variante gescheitert waren. Der französische Triumph bei Olympia beruhte auch auf der Star-Power von Dupont, weswegen dieser Award mehr als verdient ist. Dupont ist der erste Mann, der zum Siebener-Spieler des Jahres gewählt wurde, nachdem er bereits im Fünfzehner ausgezeichnet wurde - zuvor war das bei den Damen Portia Woodman gelungen.
Für die Australierin Madison Levi ist die Auszeichung Siebener-Spielerin des Jahres dagegen eher eine Art Trostpreis. Denn die Australierin konnte ihre überragende Saison nicht mit einer Medaille in Paris krönen. Die 22-jährige erzielte in der World-Series-Saison 23/24 insgesamt 69 Versuche und trug maßgeblich zum australischen Gesamtsieg bei. In Paris aber scheiterten die Aussies aber zunächst im Halbfinale überraschend an Kanada und dann auf unfassbar dramatische Art und Weise im Bronze-Match gegen die USA, als sie nach Ballverlust in letzter Sekunde einen 100-Meter-Try kassierten.
Dieser Versuch von Frankreichs Youngster Le Garrec wurde zum Versuch des Jahres gewählt