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Wales kassiert Rekordniederlage: Schafft Gatland den Turnaround?
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 18. November 2024

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Angus Bell und die Wallabies fügten den Walisern die elfte Pleite in Serie zu, was ein Negativ-Rekord der Waliser ist. Foto (c) World Rugby

Gegen Australien setzte es die nächste Niederlage, die mittlerweile elfte in Serie. Der personelle Umbruch nach der WM hat sich für Wales zum Fiasko entwickelt und Coach Warren Gatland (61), der bisher als sakrosant galt, gerät zunehmend in die Kritik. Nach dem Drama um einen möglichen Streik Anfang des Jahres, den finanziellen Turbulenzen bei der WRU erreicht nun die sportliche Talfahrt eine dramatische Dynamik.


Es ist nur rund 13 Monate her, da war Wales in Marseille haarscharf daran gescheitert, zum dritten Mal in seiner Geschichte ins Halbfinale einer WM zu kommen. Damals war es ein Intercept von Pumas-Verbinder Nico Sanchez in der 80. Minute, der den walisischen WM-Traum an der Cote d’Azur auf dramatische Art und Weise beendete. Stattdessen erlebte das Rugby-verrückte Land seitdem einen Albtraum sondergleichen.

Seitdem konnte das Team unter Trainer-Legende Warren Gatland keinen einzigen Sieg einfahren. Der vorläufige Tiefpunkt folgte am Samstag gegen die Wallabies, die man bei der WM letztes Jahr noch überzeugend hatte schlagen können. Nach einer ermunternden ersten Hälfte, in der die Waliser eine frühe Drei-Versuche-Führung der Wallabies auf 13-19 zur Pause verkürzten konnte, kassierten die Gäste direkt nach Wiederanpfiff einen Platzverweis.

„schlechteste Wales-Team der professionellen Ära“

Hilflose Waliser kassieren drei Gegenversuche in Überzahl

Mit dem Momentum der Minuten vor der Pause und nun 20 Minuten in Überzahl - viele im Cardiffer Rugby-Tempel hätten jetzt auf ein Comeback ihres Teams gesetzt. Doch die Hoffnungen der Wales-Fans wurden bitter enttäuscht. Die junge walisische Mannschaft die seit der WM unter anderem Dan Biggar, Leigh Halfpenny, Josh Navidi, Liam Williams, Gareth Davies und den zum Football abgewanderten Louis Rees-Zammit verloren hat, brach förmlich zusammen.

In Überzahl kassierte Wales 21 Zähler und verlor jegliche Initiative gegen ein Wallabies-Team, das noch in der Rugby Championship enttäuschte und Letzter wurde. Am Ende stand ein 20-52 daheim auf der riesigen Anzeigetafel im Millennium Stadium. Warren Gatland, der nach dreijähriger Abstinenz im Jahr 2022 wieder Wales-Trainer wurde und als Heilsbringer gefeiert wurde, gerät zunehmend in die Kritik.

Ex-Spieler kritisieren Entwicklung unter Gatland

Denn die mittlerweile elfte Niederlage in Folge, sowie die Art und Weise wie sich das Team dem Schicksal ergeben hat, lassen selbst die größten Gatland-Befürworter zweifeln. Wales-Legende Jamie Roberts, der selbst im Vorstand des Verbands sitzt, sieht im Team das „schlechteste seit der Professionalisierung von Rugby“ vor 30 Jahren. Man habe zuletzt keinerlei Fortschritte gemacht.

Eine andere Wales-Legende äußerte sich dieser Tage noch deutlicher. Ex-Wales-Neuner Mike Phillips schrieb auf Twitter nach der vorigen Niederlage: „Du verdienst 600.000 Pfund im Jahr und musst nicht mal gewinnen - wie die WRU diesen Typen zurückholen konnte ist mir völlig schleierhaft, der lacht sich auf dem Weg zur Bank tot.“

Nun kommen die Boks nach Cardiff - es droht die zwölfte Pleite und ein Jahr ohne einen einzigen Sieg

Die Kritik dürfte in den kommenden Tagen keineswegs weniger werden, zumal sich das nächste Fiasko schon abzeichnet. Kommendes Wochenende kommt der Weltmeister nach Cardiff und angesichts der derzeitigen Form der Springboks dürfte die Rekord-Niederlagenserie ausgebaut werden.

Warren Gatland selbst bot indirekt seinen Rücktritt an. Er betonte, dass er nur das Beste für das walisische Rugby wolle und wenn das eine neuer Trainer sei, würde er diesen Schritt unterstützen. Er habe sich schon öfter gefragt, ob er das Richtige tue, gleichwohl habe er noch den Willen und die Leidenschaft als Wales-Trainer weiterzuarbeiten.

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