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Drei Fragen vor dem Abschluss der Rugby Championship
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Mittwoch, 25. September 2024

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Eben Etzebeth wird am Samstag Rekord-Nationalspieler Südafrikas und überholt Victor Matfield. Foto (c) Perlich

Die Rugby Championship geht an diesem Wochenende in die sechste und letzte Runde. In Nelspruit entscheidet sich zwischen den südafrikanischen Gastgebern und den Argentiniern, wer am Ende den Titel holt. Doch nach dem Argentinien-Triumph voriges Wochenende ist der Aufwärtstrend der Pumas schon jetzt unverkennbar, während Weltmeister Südafrika den Generationenwechsel forciert. Derweil hat Neuseeland mit völlig ungewohnten Problemen zu kämpfen und könnte das Turnier erstmals nur auf Platz drei abschließen.

Ist Argentinien reif für den Titel?

2023 war bereits ein historisches Jahr für los Pumas. Die Argentinier zogen zum dritten Mal in ihrer Geschichte in das Halbfinale einer WM ein, was selbst dem derzeit Weltranglisten-Ersten Irland noch nie gelungen ist. Doch die Entwicklung der Südamerikaner endet nicht dort, obwohl die Situation mit dem Ende der Jaguares während der Pandemie zu einer noch größeren Herausforderung geworden ist.

Am Wochenende konnten die Pumas Weltmeister Südafrika schlagen, nachdem man zuvor bereits Siege gegen Australien und Neuseeland geholt hatte. Das war Argentinien noch nie in einem Jahr gelungen und die Art und Weise war umso beeindruckender. Denn die Südafrikaner lagen nach nur einer Viertelstunde bereits mit 17-0 vorne.

Doch die Pumas schafften wie schon gegen Australien ein großartiges Comeback und gewannen am Ende mit 29-28. Dabei gelang es dem Team von Trainer Felipe Contepomi mehrfach die so gelobte Südafrika-Blitze-Defensive auszuhebeln und zu umspielen. Der einstige Pumas-Innen und Verbinder hat die traditionell sturmstarken Pumas auch in der Hintermannschaft gefährlich gemacht.

Los Pumas sind unter Coach Contepomi spielstärker denn je

Die Zuschauer in Santiago goutierten den Pumas-Auftritt mit stürmischen Anfeuerungsrufen. Am Samstag müssen die Pumas in Nelspruit, im heißen Lowfeld von Nordwest-Südafrika ohne diese auskommen. Denn theoretisch kann Argentinien am letzten Spieltag der Rugby Championship noch den Titel holen - es wäre der erste für Argentinien überhaupt.

Dazu müssten die Pumas aber erneut gegen Südafrika gewinnen und entweder den Offensiv-Bonus holen, oder dafür sorgen, dass die Boks nicht einen einzigen Zähler holen. Aber auch wenn es für los Pumas an diesem Samstag noch nicht für den Titel reichen sollte. Die Argentinier scheinen derzeit stärker denn je.

Gelingt den Boks der Umbruch?

Der Umbruch war überfällig. Nur ein einziger Spieler der Springboks-Mannschaft, die 2023 den WM-Titel geholt hat, ist beim nächsten Rugby World Cup noch unter 30. Schlimmer noch, mehr als die Hälfte des letzten WM-Kaders wird bei der nächsten Ausgabe weit über 35 sein. Die Südafrikaner unter Coach Erasmus mussten also die Verjüngungskur antreten.

Seit der Weltmeisterschaft hat sich Trainer Rassie Erasmus dazu entschieden, zahlreichen jüngeren Spielern eine Chance zu geben und dabei hat der Weltmeister-Trainer auch zwischen den Spielen immer wieder rotiert. Das und ein grandios aufspielendes Pumas-Team wurde jetzt in Argentinien zum Bumerang, denn die Springboks erlitten ihre erst vierte Niederlage gegen Argentinien, die erste seit 2018.

Viele der absoluten Leistungsträger sind in die Jahre gekommen. Einer davon ist Eben Etzebeth, der aber auch mit 31 nicht aus dem Boks-Team wegzudenken ist. Er wird an diesem Samstag in Nelspruit den Rekord als Springbok mit den meisten Länderspielen knacken, denn das Duell um die Krone in der Rugby Championship wird sein 128. Auftritt im Grün der Regenbogennation sein.

Wie sehr die Südafrikaner ihre Abhängigkeit von den alternden Stars der letzten beiden Weltmeisterschaften reduzieren können - wie Lukhanyo Am (35), Makazole Mapimpi (34), Frans Malherbe (33), Trevor Nyakane (34) und nicht zuletzt Kapitän Siya Kolisi (32) - dürfte darüber entscheiden, ob der erste Titel-Hattrick zur Realität werden könnte.

Spätestens dann dürfte sich kaum einer mehr an die Pleite in Santiago de Estero erinnern, oder daran, dass die Boks Platz eins in der Weltrangliste zwischenzeitlich an Irland verloren haben.

Ist den All Blacks ist der Punch verloren gegangen?

Am Ende war es der erwartete Sieg über die Wallabies. Doch beim 31-28 Sieg in Sydney hatten die All Blacks deutlich mehr Mühe, als man das gegen schwache Australier erwartet hätte. Doch der Sieg in der Rugby Championship ist für den Rekordsieger bereits außer Reichweite. Noch besorgniserregender aus Sicht der einst so dominanten All Blacks: Bereits zum fünften Mal in Serie gelang es den Neuseeländern nicht, einen einzigen Punkt in den letzten 20 Minuten zu erzielen.

Dabei war genau dies einst die Stärke der All Blacks. Mit der besseren Fitness und den besseren Skills sowie einem kühlen Kopf enge Spiele für sich zu entscheiden. Doch dem neuen Coach Scott Robertson, der nach seinen Erfolgen mit den Crusaders mit viel Vorschusslorbeeren in die Amtszeit gestartet war, fehlt derzeit noch das Rezept. Die All Blacks lassen ihre Klasse immer wieder aufblitzen, zeigen sie jedoch nicht über 80 Minuten, wie man das gewöhnt ist.

Zum Abschluss der Rugby Championship geht es nur noch um Schadensbegrenzung. Platz zwei können die Neuseeländer noch holen, dazu ist ein Sieg gegen die Australier in Wellington nötig, die ihrerseits in jedem Fall letzter werden.

Die letzte Runde der Rugby Championship

Neuseeland - Australien (9:05 Ankick deutscher Zeit)

Südafrika - Argentinien (17:00 Ankick deutscher Zeit)

Leider sind die Spiele in Deutschland nur über den kostenpflichtigen Stream (Link) des neuseeländischen Verbands legal zu sehen.

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