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TR-Review Rugby-Bundesliga: 1880 schlägt Löwen, RK 03 gewinnt überraschend Berlin-Derby
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 16. September 2024

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Erneut zu stark für den TSV Handschuhsheim: Meister Frankfurt 1880 siegt auch im Lions Park. Foto (c) Kessler

Am zweiten Spieltag der Rugby-Bundesliga gelang dem Meister Frankfurt 1880 der erste wichtige Sieg der neuen Saison. Im Handschuhsheimer Lions Park zeigten die Männer vom Main eine abgeklärte Leistung und gingen als verdienter Sieger vom Platz. Derweil gewann der RK 03 völlig überraschend das Berliner Derby gegen den BRC, während Hannover 78 gegen St. Pauli ein rekordverdächtiges Ergebnis einfuhr.

SÜD/WEST

Heidelberger RK 15-22 München RFC

Das Duell zwischen dem Aufsteiger und dem Playoff-Teilnehmer der Vorsaison war eines auf Augenhöhe. Der Klub wusste zunächst nicht viel aus seinen Feldvorteilen zu machen, so dass der erste Straftritt von Ex-HRK-Jugendspieler Niklas Hohl gleichbedeutend mit der Führung war. Doch der Klub war an diesem Samstag-Nachmittag trotz einiger Ausfälle voll im Spiel.

Der australische Schluss Samuel John Broughton-Rouse schloss nach einer halben Stunde eine sehenswerte Kombination zum ersten Versuch des Tages ab. Doch die 7-3 Führung sollte nicht lange halten, denn mit Flanker Linus Müller war es ein weiterer ehemaliger Klub-Spieler, der den Münchnern die Führung per Versuch zurückholte.

Beim Stand von 7-10 aus Sicht der Gastgeber sollte es auch in die Pause gehen. Den besseren Start in Durchgang zwei erlebten Zebras, denn die aus einem Straftritt direkt nach dem Ankick resultierende Gasse schob der HRK zum Paket an und ins Malfeld. An dessen Ende war der Deutsch-Amerikaner Tyrell Williams, der sich jedoch keine fünf Minuten später eine Gelbe für ein gefährliches Tackle abholte.

Trotzdem konnte der HRK in Unterzahl per Penalty auf 15-10 erhöhen. Es sollten allerdings die letzten Klub-Punkte bleiben, denn in der Folge machten es die bayerischen Gäste deutlich cleverer und erzielten vom Tee gleich vier Straftritte durch Niklas Hohl, während der HRK nach einer unübersichtlichen Situation Gelb sah und ohne Adler-Prop Jörn Schröder in die Schlussphase ging.

Trotzdem hatte der HRK am Ende noch die Chance auf den Ausgleich. Doch gleich mehrere Chancen tief in der 22 scheiterten an HRK-Fehlern und der aufmerksamen Defensive der Münchener, die damit ihren zweiten Sieg zum Saisonstart feiern konnten. Der Klub sammelt zumindest den ersten Bonuspunkt und spielt in zwei Wochen auf der anderen Straßenseite das Harbigweg-Derby gegen die RGH.

 

TSV Handschuhsheim 19-43 SC Frankfurt 1880

Im Topspiel der Bundesliga-Südstaffel empfingen die Handschuhsheimer Löwen den Meister aus der Mainmetropole. Dieser erwischte einen Traumstart als Innen Sebastian Rodwell nach nur zwei Minuten zum ersten Versuch durchbrechen konnte. Die Gäste machten weiter Druck, dominierten bei den Standards und legten mit Schluss Cabrera und Achter Marcel Henn zum 19-0 nach. Da waren gerade einmal 20 Minuten gespielt.

TSV-Trainer Jaco Otto sah sich früh zu Wechseln genötigt und brachte die erfahrenen Props Martel und Bender schon nach rund 23 Minuten, um die Frankfurter Dominanz im Gedränge zu brechen. Tatsächlich waren die Löwen nun besser im Spiel und keine fünf Minuten später erzielte Innen Marcell Coetzee den Anschluss. Der Deutsch-Südafrikaner ging mit viel Dampf durch die Lücke und gab dem Heim-Anhang wieder Hoffnung.

Mit dem Start in die zweite Hälfte brachte Frankfurts Coach Byron Schmidt zahlreiche frische Kräfte von der Bank, das sollte sich auszahlen. Frankfurt-Hakler Chris Howells konnte am Ende eines Pakets direkt zu Beginn des zweiten Durchgangs den alten Abstand wieder herstellen. In Minute fünfzig war es dann der TSV-Sturm, der mit Chandler erneut verkürzen konnte.

Frankfurt hatte am Ende aber den längeren Atem und sorgte mit einem Doppelschlag für die Entscheidung. Der eingewechselte Chris Edene crashte mit viel Wucht über die Line und fünf Minuten später gelang es den Frankfurtern ihren fidschianischen Außen Mandanawa freizuspielen, so dass dieser für die endgültige Entscheidung sorgen konnte. Der späte Versuch von Handschuhsheim-Außen Gando war schlussendlich nur Ergebniskosmetik.

Die Frankfurter wurden damit ihrer Favoritenrolle gerecht und zementierten ihre Tabellenführung. Die Handschuhsheimer, die in dieser Saison den Neuanfang ausgerufen haben, konnten sich achtbar aus der Affäre ziehen und haben mit dem RC Luxemburg in zwei Wochen eine deutlich einfacher Aufgabe.

RSV Köln 17-55 RG Heidelberg

Noch vor zehn Monaten hatte die RGH im Kölner Rugby Park eine Pleite einstecken müssen, in diesem Bundesliga-Duell gab es nie einen Zweifel darüber, wer das Feld als Sieger verlassen würde. Die Orange Hearts machten von der ersten Minute an Druck und kamen durch den bulligen Achter Fau Asafo zum ersten Versuch.

Die Gastgeber machten sich das Leben in der Folge selbst schwer, als Ben Hesse Gelb kassierte und einen Strafversuch verursachte, als er das Leder herausfangen wollte. In Überzahl legten die Heidelberger durch Neuner Meffert sowie einem weiteren Sturm-Versuch durch Levan Lomauri nach.

Köln gelang zwischenzeitlich ein Durchbruch Innen Fahd Laraki. Doch noch bis zur Pause sollte die RGH zwei Mal ins Malfeld einlaufen,  wodurch Meffert und Rieger auf 35-7 zur Pause stellten. Die Partie war mit dem Bonuspunkt für die Gäste bereits gelaufen, doch in der zweiten Hälfte kombinierten beide Teams munter weiter.

Zunächst begann Durchgang zwei mit einem Sturm-Versuch der Kölner durch Rieger. Dann musste die RGH musste nach einer Gelben für Sturm-Tank Großmann zwischenzeitlich in Unterzahl spielen, was die Kölner für einen weiteren Versuch durch Knor nutzten. Doch Spannung kam nie wirklich auf - erneut RGH-Achter Asafo und Finn Dieckmann mit einem späten Doppelpack konnten das Gäste-Punktekonto weiter hochschrauben.

Die Orange Hearts konnten nach ihrem guten Auftritt im Derby gegen den TSV nun den ersten Sieg einfahren und gehen jetzt mit Selbstbewusstsein in das Harbigweg-Derby gegen den Aufsteiger HRK. Für die Kölner dagegen ist die zweite deutliche Pleite besorgniserregend, zumal mit Handschuhsheim ein Ligaschwergewicht nach Köln kommt.

 

RC Luxemburg 23-35 SC Neuenheim

Trotz eines Traumstarts der Heidelberger Gäste, die nach nur drei Zeigerumdrehungen nach einem starken Lauf von Innen Enrich Bülow in Front gingen, gelang es dem Aufsteiger, die Partie zumindest eine Halbzeit lang offen zu gestalten. Die Neuenheimer waren mit der klaren Ambition, fünf Punkte mit nach Hause zu nehmen, in den Luxemburger Vorort Cessange gefahren.

Die Versuche von Leo Becker und Luke Wakefield, mit denen der SCN die Führung früh ausbauen konnte, untermauerten dies nur umso mehr. Doch die Luxemburger waren keineswegs Neuenheimer Kanonenfutter, im Gegenteil. Vor der Pause hatte Himmelblau seine beste Phase. In dieser krachte zunächst Achter Jacob Fawssett über die Linie, bevor sich die Hintermannschaft durch die SCN-Defensive kombinierte, abgeschlossen von Innen Christian Olsen.

Mit 17-23 ging es aus RCL-Sicht zum Pausentee und zu Beginn der zweiten Halbzeit konnten die Luxemburger dank eines Straftritts des Italieners Matteo Franzina auf 20-21 verkürzen. Doch lange sollte es nicht spannend bleiben. Denn zunächst schnürte Luke Wakefield seinen Doppelpack und anschließend bahnte sich Zweite-Reihe-Hüne Henning Brockmann den Weg über die Linie.

Luxemburg läutete die Schlussphase mit einem weiteren Straftritt ein, der den Abstand auf weniger als zwei Versuche verkürzte. Doch mehr sollte dem Team aus dem Großherzogtum nicht mehr gelingen. Beim SCN hat man das selbstgesteckte Ziel damit erreicht, der Auftritt in Luxemburg hätte jedoch souveräner sein können. Team-Manager Axel Moser gegenüber TR: „ Wir sind zufrieden mit den 5 Punkten, aber nicht mit dem Spielverlauf.“

Man habe, so Moser weiter, den Faden zwischenzeitlich verloren und müsse sich im kommenden Spiel beim München RFC besser auftreten. Die Luxemburger treten derweil beim TSV Handschuhsheim an und haben damit zum Saisonauftakt gleich gegen alle drei Top-Teams der Vorsaison gespielt.

 

NORD/OST

Berliner RC 10-19 RK 03 Berlin

Es ist gerade einmal vier Monate her, da trafen die beiden großen Berliner Klubs zuletzt in der Rugby-Bundesliga aufeinander. In der Buschallee, der Heimat des Ostberliner RK, endete die Partie im Mai mit 7-76 aus Sicht der Gastgeber. Es war die fünfte Derbypleite in Serie für die Schwarzgelben seit dem letzten Sieg im Oktober 2021. Das Derby an diesem windigen Samstag-Nachmittag ganz im Berliner Südwesten sollte rein gar nichts mit dem vorherigen gemein haben.

Von der ersten Minute an war die Partie heiß umkämpft und beide Teams packten defensiv beherzt zu. Die Gastgeber mussten sich jeden Meter Raumgewinn hart erkaufen und verloren unter Druck der schnell aufrückenden RK-Defensive häufiger das Spielgerät. Den Gästen, die nach dem Kantersieg vorige Woche mit breiter Brust nach Zehlendorf angereist waren, gelang es mehrfach, sich in der 22 des BRC festzusetzen, ohne jedoch den Weg über die Linie zu schaffen.

Mitte der ersten Halbzeit dann schwächten sich die Gastgeber selbst. In der Mitte des Spielfelds, ohne ersichtlichen vorherigen Anlass, lief BRC-Flanker Marco Joynt auf den über dem Ruck stehenden RK-Flanker Hinkov zu und verpasste diesem eine kräftige Ohrfeige. Da er dies nur wenige Meter und genau im Sichtfeld von Schiri Läufer tat, war dies zugleich auch seine letzte Aktion im Spiel - Joynt flog mit Rot vom Feld.

Der RK übernahm nun noch mehr die Initiative und drückte fortwährend. Der erste echte Durchbruch sollte aber erst kurz vor dem Pausenpfiff erfolgen, als sich die Gäste zum wiederholten Mal in die 22 des BRC vorgearbeitet hatten. Als Neuner Carrera gerade unter dem Ruck lag, bediente die kurze Ecke Dobslaw kurzerhand Außen Rahthmeyer über die kurze Seite zum ersten Versuch bediente, der ohne Erhöhung bleiben sollte.

Nach der Pause verpasste es der RK, der sich zwei Mal bis auf Zentimeter an die Linie des BRC heranarbeitete, für den zweiten Versuch zu sorgen. So gelang es den Gastgebern ab Minute 50 mit Hilfe einiger Verstärkungen das Momentum sukzessive in Unterzahl zu übernehmen. Der BRC spielte nun mit viel Dampf seine Sturmphasen und als dann der eingewechselte RK-Hakler Quentin Krumbach in Minute 62 mit Gelb vom Feld musste, gelang wenig später der Ausgleich.

Nach unzähligen Anläufen wuchtete sich Zweite-Reihe-Stürmer Jan Frerichs zum 5:5 über die Linie. Weiterhin in Überzahl nahm der BRC den Fuß nicht vom Gas und lief weiter mit seinem Sturm an. In Minute 72 dann der nächste Schlag, als Ersatz-Prop Manuel Carrier per Pick and Go über die Linie crashte. Die Gastgeber hatten unter dem Jubel ihrer Anhänger das Derby gedreht und wähnten sich auf der Siegerstraße.

Doch dieses packende Derby hatte noch eine überraschende Wende parat. Wenige Minuten vor Schluss fing RK-Verbinder Maximilian Kaiser an der Mittellinie einen optimistischen Pass des BRC ab und lief mit dem Leder bis an die 22, wo er den mitgelaufenen Innen William Butt bediente, der es über die Linie schaffte. Kaiser selbst traf die bei windigen Bedingungen schwierige Erhöhung, so dass der RK mit acht Minuten auf der Uhr erneut in Führung ging.

Wieder vollzählig gelang es den Gästen die letzten Angriffe des BRC zu entschärfen und mit dem Schlusspunkt fing RK-Routinier Martin Tormann einen weiteren Pass ab und lief unter dem Jubel des mitgereisten Gästeanhangs zum Sieg unter die Stangen ein. RK-Coach Falk Duwe zeigte sich nach der Partie entsprechend euphorisch: „Wir sind natürlich mega glücklich über diesen Sieg, besonders nachdem wir in der vergangen Saison noch viel Lehrgeld bezahlen mussten - als Spieler, aber auch als Trainer!“

Für den RK, der jetzt auf Platz zwei der Nord-Tabelle steht, steht in zwei Wochen die nächste große Herausforderung an. Dann kommt Tabellenführer Hannover 78 in die Hauptstadt - für RK-Coach Duwe eine „David gegen Goliath“ Konstellation. Der BRC wiederum muss bei Germania List antreten.

 

Hamburger RC 17-17 SC Germania List

Die Hanseaten konnten gegen die in der Vorwoche noch bockstarken Germanen die ersten Punkte der Saison holen. Dennoch wird man beim Team von der Trainer Cappurro nicht gänzlich zufrieden sein. Nicht nur hatte man gegen die mit nur 18 Spielern angereisten Hannoveraner bis zwei Minuten vor Ende geführt, schlimmer noch, mit Prop Schalk Jooste kassierte ein absoluter Schlüsselspieler in der Schlussphase noch eine rote Karte für ein gefährliches Tackle, die eine Sperre nach sich ziehen dürfte.

Doch der Reihe nach. Die Gäste starteten früh mit drei Punkten nach einem Straftritt von Leo Köpper, doch anders als in der Vorwoche gelang es den ohne ihre Siebener-Nationalspieler angereisten Germanen trotz Feldvorteilen nicht, sich durch die Defensivreihe der aufmerksam verteidigenden Hanseaten zu verteidigen. So fielen die nächsten Punkte erst mit dem Pausenpfiff, als sich Hamburgs südafrikanischer Prop Schalk Jooste mit viel Power über die Linie kämpfte.

Aus der 7-3 Pausenführung sollte dann ein 10-3 werden, als Hamburgs Neuner Hill per Straftritt erhöhte. Die Germanen hatten Mitte des zweiten Durchgangs dann die passende Antwort parat, als Neuner Jannick Kumm nach mehreren schnellen Phasen die Lücke zum Ausgleich fand. Die letzten zehn hitzigen Minuten sollten es dann in sich haben.

Zunächst besorgte Hamburgs Zweite-Reihe-Stürmer Toni Höllmann nach einer längeren HRC-Angriffssequenz die erneute HRC-Führung. Die Gastgeber wähnten sich lange auf der Siegerstraße, bis zur verhängnisvollen Roten für den Neuzugang aus Offenbach, der Maurice Riege in Wrestling-Manier aushob und gefährlich auf den Kopf fallen ließ.

Die Germanen fackelten nicht lange und spielten den anschließenden Straftritt schnell an und kamen nur eine Minute später durch Hakler Lukas Förster zum Versuch. Die Erhöhung aus schwieriger Position schaffte Kicker Leo Köpper trotz des Drucks zum Ausgleich in allerletzter Minute.

Dieses Remis ist eigentlich für beide Klubs mit ihren Playoff-Ambitionen zu wenig. Für die Hamburger geht es nun in zwei Wochen zum RC Leipzig in einem Duell, das ebenso richtungsweisend werden könnte, wie das Germania-Gastspiel beim BRC am kommenden Spieltag.

 

RC Leipzig 51-14 Berliner SV

Nach der deutlichen Pleite bei Germania List war den Leipzigern bei ihrem ersten Heimspiel früh anzumerken, dass sie vor heimischen Anhang auf Wiedergutmachung aus waren. Keine zwei Minuten waren gespielt, da hatte sich Allzweckwaffe Franz Beck, der gegen den Aufsteiger als Innen auflief, den Weg über die Linie gebahnt. Rund zehn Minuten später machte es ihm Leipzigs südafrikanischer Zehner Deysel nach.

Die Berliner Gäste gaben ihr erstes Lebenszeichen nach 25 Minuten, als Schluss Lukas Yorck durch eine Lücke sprintete und den ersten Bundesliga-Versuch des BSV seit mehr als zwei Jahrzehnten erzielte. Doch Leipzig blieb weiterhin spielbestimmend und dominant und kam zunächst über den Sturm und Flanker Huber und kurz vor der Pause durch Innen Venter zu zwei weiteren Versuchen.

Daran änderte auch eine zwischenzeitliche Leipziger Unterzahl nach Gelb für Alrebdawi nichts, denn auch die ersten Punkte in Durchgang zwei gehörten den Gastgebern. Hakler Jauun de Bruyn, vorige Saison einer der fleißigsten Versuche-Sammler der Leipziger, sicherte sich seinen ersten in der laufenden Saison. Der BSV konnte zwischenzeitlich durch Flanker Dovale verkürzen, doch Leipzig hatte mit Versuchen von de Bruyn, Gelbsünder Alrebdawi und Camargo das letzte Wort.

Leipzig fuhr damit einen unter dem Strich nie gefährdeten Pflichtsieg ein und empfängt in zwei Wochen den Hamburger RC. Der BSV spielt derweil beim FC St. Pauli im Duell der einzigen beiden Teams, die bisher noch keine Punkte erzielen konnten.

 

Hannover 78 131-0 FC St. Pauli

Im Nachgang sprach 78-Veteran Benjamin Simm von einem „geringen Trainingswert“, den dieses Spiel geboten hätte. Die Paulianer waren ohne Bank angereist und mussten schon ab Mitte der ersten Hälfte nach einer Blessur von Außen Zoltan Takacs in Unterzahl spielen. Die Folge war teils absurdes Einbahnstraßenrugby mit Versuchen im Minutentakt.

Nach einer Viertelstunde hatte Hannover 78 den Offensivbonus eingetütet und zur Pause standen bereits über 60 Punkte für die Gastgeber auf der Anzeigetafel. Auch in Durchgang zwei hatten die Hannoveraner keine Gnade mit den Gästen aus Hamburg und kombinierten sich weiter durch die immer größer werdenden Lücken.

So gelang dem eingewechselten Routinier Pascal Fischer ein Doppelpack, während der ebenso von der Bank kommende Alexander Lott gleich vier Mal mit dem Leder ins Malfeld gelang. Für 78 bedeutet dieser Kantersieg die klare Tabellenführung, mit der man zum nun direkten Verfolger RK 03 fahren wird. St. Pauli erlebt derweil nach dem starken Finish vorige Saison mit dem emotionalen Sieg gegen Victoria Linden zum Klassenerhalt einen katastrophalen Saisonstart.

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