Robert Lehmann vom SCN will sich nach langer Verletzung erneut bei den Adlern empfehlen. Foto (c) Kessler
In sechs Monaten startet die WM-Quali für unsere schwarzen Adler. Australien 2027 scheint kein utopisches Ziel mehr. Drei Testspiele stehen in den nächsten beiden Monaten an, das erste davon bereits kommende Woche. In Heidelberg treffen unsere Adler auf die Bohemian Warriors, ein Team aus dem Rugby Europe Super Cup. Für den Testlauf beschränkt sich Coach Mark Kuhlmann auf Spieler aus der Rugby-Bundesliga.
Einen guten Monat nach dem Testspiel im kanadischen Vancouver gegen die Highlanders spielen die deutschen Adler kommende Woche erneut. Dieses Mal daheim gegen die Bohemian Warriors, ein Team aus dem Rugby Europe Super Cup, der beispielsweise auch den Niederländern und Belgiern als REC-Vorbereitung dient.
Für den Test im Rugby-Wohnzimmer hat Nationaltrainer Mark Kuhlmann einen Kader exklusiv aus Bundesliga-Spielern zusammengestellt. „Für viele Spieler aus der zweiten Reihe wird dieses Spiel eine Chance, sich zu zeigen“, so Kuhlmann. Denn angesichts der kommenden Aufgaben muss Kuhlmann mit seinem Trainerteam an der Breite des Kaders und möglichen Alternativen auf fast allen Positionen arbeiten.
Erster Test von drei bis zum Ende des Jahres
Die Bohemian Warriors sind für die Adler eine Art Wundertüte, deren Stärke schwer abzuschätzen ist - dennoch will man eine knappe Niederlage wie in Kanada vermeiden, denn man habe sich weiterentwickelt und wolle das auch unter Beweis stellen. Jedoch gibt es für dieses Duell nur eine echte Trainingseinheit mit dem ganzen Team, weswegen man taktisch nicht allzu tief ins Detail gehen wird können.
Der Test gegen das in Prag beheimatete Team ist eines von drei Testspielen bis zum Ende des Jahres - im November steht noch ein Test gegen die britische Armeeauswahl in Gloucester, sowie die Nationalmannschaft der Vereinigten Arabischen Emirate an.
Bereits kommenden Februar heißt es dann in der Rugby Europe Championship alles oder nichts. Denn diese wird bekanntermaßen über die Qualifikation für die Rugby-WM 2027 in Australien entscheiden. Schon in den ersten drei Spielen wird dabei eine Entscheidung darüber fallen, ob unsere Adler erstmals bei einer WM dabei sein dürfen (TR berichtete).
Trainer Kuhlmann mit Blick auf die kommenden Aufgaben: „Selbstverständlich denken wir an die WM-Qualifikation, alles andere wäre ja gelogen.“ Angesprochen auf die Chancen, das Ticket für Australien 2027 zu lösen, ergänzt der einstige Innen der Nationalmannschaft: „Wir haben eine Chance, es ist eine kleine Chance, aber es ist eine Chance - an einem guten Tag kann alles zusammenkommen, auch wenn es vermessen wäre zu sagen wir gewinnen einfach mal in Portugal oder Rumänien."
Mark Kuhlmann gibt im Testspiel weiteren Bundesliga-Spielern die Chance auf einen Einsatz bei den Adlern
Der Adler-Kader für den Test in Heidelberg am 31.8.
Heidelberger RK: Jörn Schröder, Andrew Reintges, Marcus Bachhofer, Tyrell Williams SC Neuenheim: Henning Brockmann, Robert Lehmann, Felix Lammers, Nikolai Klewinghaus, Anton Troch, Enrich Bülow TSV Handschuhsheim: Tim Frauenfeld, Niklas Bechtel RG Heidelberg: Robin Plümpe, Wolfram Hacker, Bastian Van der Bosch RC Leipzig: Pule Sibiya, Jaun De Bruyn TSV Victoria Linden: Jeremie Küster Hannover 78: Alexander Brosowski, Dustin Mizera, Jan Piosik SC Germania List: Mattes Bachmann, Nico Windemuth RSV Köln: Richard Vivier Berliner RC: Jonathan Maaser
Im Kader für den Test in Heidelberg befinden sich neben einigen etablierten Adler-Spielern, wie Kapitän Jörn Schröder, Felix Lammers und Nikolai Klewinghaus mit Bastian van der Bosch und Robin Plümpe zwei Hintermannschafts-Spieler mit reichlich Wolfpack-Erfahrung sowie zahlreiche Spieler mit wenig internationaler Erfahrung.
In der dritten Reihe, die besonders stark umkämpft ist, darf sich Anton Troch vom SCN beweisen, der laut Coach Kuhlmann konstant seine Leistung in der Bundesliga erbracht und sich so die Chance erarbeitet habe. Nach dem Ausfall von Matthis Blume erhält der Leipziger Jaun De Bruyn einen Adler-Einsatz. Der dynamische Hakler, der für die Leipziger einer der Leistungsträger letzte Saison war, ist zwar in Südafrika aufgewachsen, ist aber dank seiner deutschen Vorfahren direkt spielberechtigt. Mit Anfang 20 könnte er langfristig eine Verstärkung sein.
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