Registrieren
Die Festung Eden Park hält: All Blacks nehmen Revanche an Pumas
Drucken
Geschrieben von TotalRugby Team   
Sonntag, 18. August 2024

Image
Nicht zu stoppen: Die All Blacks feiern ihren 50. Sieg in Serie im Eden Park.

Die unglaubliche Serie hat Bestand. Auch im 50. Spiel in Serie bleiben die All Blacks in ihrer Festung Eden Park ungeschlagen. Eine Woche nach der enttäuschenden Pleite gegen Argentinien in der Hauptstadt Wellington übte das Team von Trainer Scott Robertson Revanche und überrollte die Pumas im ersten Durchgang. Die Springboks hatten derweil wenig Probleme und besiegten Australien von 60.000 Fans in der Regenschlacht von Perth.


Im Radio läuft der brandneue Titel Cotton Eye Joe von Rednex, im Kino wird Forrest Gump zum Überraschungserfolg, Helmut Kohl steht kurz vor der Wiederwahl als Bundeskanzler und bei der Fußball-WM in den USA fliegt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft um Kapitän Lothar Matthäus im Viertelfinale überraschend als Titelverteidiger gegen Bulgarien raus. Wir schreiben das Jahr 1994 und den Franzosen um Phillippe Saint-André gelingt in Auckland etwas, das in den darauffolgenden drei Jahrzehnten niemandem gelingen sollte.

Sie entschieden ein Rugby-Länderspiel gegen die All Blacks im Eden Park für sich. Mit dem Versuch vom Ende der Welt (l'essai du bout du monde) triumphieren les Bleus mit 23-20 im Eden Park und gewinnen als erstes europäisches Team eine Test-Serie gegen Neuseeland in Neuseeland. Dass die Neuseeländer anschließend drei Jahrzehnte in ihrer Festung Eden Park ungeschlagen bleiben sollten, hätte damals wohl niemand prognostiziert.

Die letzte All-Blacks-Pleite im Eden Park datiert aus dem Jahr 1994 - damals eroberten les Bleus das Nationalstadion Neuseelands

All Blacks feiern 50. Sieg in Serie im Eden Park

Samstag-Abend ging es für die Neuseeländer im 50. Spiel seit diesem denkwürdigen Juli-Tag im Jahr 1994 nicht nur darum, die Rekordserie auszubauen, sondern auch ein wenig die Verhältnisse nach der Argentinien-Pleite von Wellington geradezurücken. In weniger als vier Jahren hatte Argentinien die All Blacks drei Mal schlagen können, zwei Mal auf neuseeländischem Boden, nachdem man zuvor nie einen einzigen Sieg über die All Blacks hatte feiern können.

Ein auf Revanche sinnendes All-Blacks-Team kann ein äußerst unangenehmer Gegner sein, zumal im Eden Park, wie die Argentinier nun feststellen mussten. Das Team von Trainer Scott Robertson wollte keine Sekunde auch nur irgendeinen Zweifel daran lassen, wer das größte Stadion Neuseelands als Sieger verlässt. Die All Blacks spielten mit Tempo und Power: Es waren gerade einmal fünf Minuten gespielt, als Innen Jordie Barrett den Verbinder Damian McKenzie per Überkick zum ersten Versuch bediente.

Noch vor der Pause erhöhten Ardie Savea, Caleb Clarke und Will Jordan gegen überforderte Pumas auf 35-0. Die Argentinier hatten wenig zuzusetzen und kassierten dazu noch reichlich unnötige Straftritte. Das Spiel war de facto gelaufen und in Durchgang zwei schnürte Jordan, der nach langer Verletzung erstmals wieder für Neuseeland auflief, seinen Doppelpack. Die Neuseeländer schalteten danach einen Gang runter und Argentinien kam durch Juan Cruz Mallía zum Ehrenversuch.

Dominanz in allen Belangen: Neuseeland überrolte die Gauchos in Durchgang eins

RWC-Endspiel-Rematch im Ellis Park

Nun folgt für die All Blacks die wohl größte Herausforderung im Welt-Rugby: Übernächstes Wochenende geht es für das Team von Trainer Scott Robertson nach Johannesburg. Im Ellis Park, der traditionellen Heimat der Springboks, könnte es eine Art Titel-Vorentscheidung geben. Genau hier hatte Südafrika 1995 seinen ersten Titel gegen ein damals scheinbar übermächtiges Neuseeland gefeiert.

Die Ausgangslage ist dieses Mal deutlich ausgeglichener. Südafrika hat als amtierender Weltmeister einen perfekten Start in die Rugby Championship gestartet und auch sein zweites Spiel gegen die Wallabies gewonnen. Die Boks hatten mit einer stark rotierten Mannschaft am Samstag im westaustralischen Perth keinerlei Probleme mit einer erneut schwachen Wallabies-Mannschaft.

Nach dem zweiten Sieg in Serie führen die Boks die Rugby Championship an

Südafrika war beim 30-12 im Dauerregen nicht nur im Sturm überlegen, sondern zeigte auch spielerisch mehr und erzielte vier Versuche, während Australien nur über Straftritte zu Punkten kam. Mit dem äußerst unerfahrenen Salmaan Moerat als Kapitän, der aber nur 17 Minuten auf dem Feld stand und dem erstmals in der Start-XV spielenden Neuner van den Berg gab es nie einen Zweifel über den Ausgang dieses Duells.

Australien muss nun nach Argentinien, wo zwei Duelle mit den Pumas anstehen, bevor man am 21. September die All Blacks in Sydney empfängt. Die Entwicklung der Wallabies war zuletzt nicht sonderlich positiv, so dass ein letzter Platz bei der Rugby Championship alles andere als ausgeschlossen ist.

Artikel empfehlen
Kommentare (0)add comment

Kommentar schreiben
Du mußt angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.

busy
Letzte Aktualisierung ( Sonntag, 18. August 2024 )
 
< vorheriger Artikel   nächster Artikel >

honeypot@totalrugby.de
Advertisement