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Die Strahlkraft von Olympia: Rugby auf dem Vormarsch?
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Donnerstag, 1. August 2024

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Der größte Star im Welt-Rugby - wenn es nur nach der Popularität in den sozialen Medien geht - seit Olympia Ilona Maher aus den USA. Foto (c) World Rugby

Nur selten bekommt der Rugbysport hierzulande die Chance, sich im ganz großen Rampenlicht zu präsentieren. Olympia ist da eine der Ausnahmen und tatsächlich wurde in den letzten Tagen weitaus mehr über Rugby berichtet, als das sonst der Fall ist bei Großevents. International war der Hype um das ovale Leder allerdings viel größer, wie vor allem der Blick in die USA beweist, wo ein neuer Rugby-Superstar die Sympathien im Sturm erobert.

Allzeit-Zuschauerrekord bei den Frauen pulverisiert

Der bisherige Zuschauerrekord für ein Event der Frauen wurde damit mal eben pulverisiert und um rund 10.000 Zuschauer auf rund 70.000 verbessert. Doch die Anwesenden dürften zum großen Teil schon zuvor Rugby-Fans gewesen sein. Spannend ist vor allem, wie sehr Rugby weit über das traditionelle Publikum Interesse geweckt hat, vor allem in den USA, wo nicht nur 2028 die nächsten Sommerspiele, sondern 2031 auch die übernächste Rugby-WM der Herren stattfindet.

Bei NBC, dem Sender mit den Olympia-Übertragungsrechten in den Staaten, sinnierte der legendäre Rapper Snoop Dogg über eine Minute lang, wie gut Antoine Dupont doch sei und dass er ihn in seinem Fantasy Football Team brauche. Dupont war natürlich auch in Frankreich in aller Munde und so zeigte Fußball-Legende Zinedine Zidane seinen 34 Millionen Followern, wie er Dupont persönlich nach dem Gold-Gewinn per Facetime gratulierte.

 

Rugby im US-Mainstream?

Doch so sehr Dupont auch in Frankreich und im Rugby-Universum ein Star sein mag, noch viel mehr Strahlkraft entwickelte eine amerikanische Spielerin, von der selbst viele eingefleischte Rugby-Fans bisher noch nichts gehört haben dürften. Die 27-jährige Ilona Maher spielt seit 2020 für die USA auf der Innenposition Siebener und hatte vor den Spielen bereits Hunderttausende Follower auf TikTok.

Während der Spiele explodierten Ihre Followerzahlen auf Instagram und TikTok, womit sie innerhalb weniger Tage alle männlichen Rugby-Topstars überrundete und in den Schatten stellte. Mittlerweile folgen ihr auf Instagram mehr als 2,3 Millionen User und auf TikTok ebenso mehr als 2 Millionen.

Nicht nur ihre sympathische und authentische Art, mit der sie von ihrem Leben als Sportlerin auf und neben dem Rasen berichtet, tragen zu der unfassbaren Popularität bei. Sie hat auch äußerst prominente Fürsprecher wie Schauspielerin Sharon Stone oder Nachrichten-Legende Katie Couric. Dazu reiste American-Football-Legende Jason Kelce, selbst Gewinner des Super Bowls und siebenmaliger All Star (Pro Bowl), nach Paris um Maher vor Ort zu unterstützen.

Der unfassbare Hype um Maher dürfte ihr selbst bald unheimlich werden, denn mittlerweile berichten selbst Klatschblätter in den USA über sie (selbst der Spiegel veröffentlichte ein Potrait). Doch auch ihre schlagartige Prominenz hat dafür gesorgt, dass der Bronze-Gewinn der US Girls in den Staaten von einem Millionen-Publikum verfolgt wurde.

In Deutschland setzt das ÖR-Fernsehen andere Akzente

In Deutschland hatten die Rugby-Wettbewerbe in Paris durchaus ein positives Echo. Viele Zeitungen und Online-Medien berichteten sehr positiv über das sportliche Geschehen und das frenetische Drumherum. Im Öffentlichen-Rechtlichen war leider nur das Endspiel der Frauen im Free TV zu sehen, während man zuvor teils Inhalte aus der Konserve der Live-Action mit dem ovalen Leder vorzog und nur etwa die Hälfte der Spiele im Livestream anbot.

Das dürfte sich zumindest solange nicht ändern, bis sich ein deutsches Team für den Rugby-Wettbewerb bei Olympia qualifiziert. Immerhin machten aber zahlreiche spektakuläre Clips online die Runde - national, wie international. Das Video eines irischen Lifts  bei den Damen wurde auf X mehr als 35 Millionen Mal angesehen. Das ZDF lud dieselbe Szene auf Instagram hoch, wo das Video von knapp einer Million deutschen Usern (der Account ist nur mit deutscher IP zu erreichen) gesehen wurde.

Auch wenn dies allein noch keinen Rugby-Boom in Deutschland auslösen wird. Die Bekanntheit unseres Sports steigt kontinuierlich, was sich mittelfristig hoffentlich auch in den Zahlen bei den Aktiven und beim Interesse von Sponsoren auf allen Ebenen widerspiegeln wird.

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