Krönt Neuseeland-Legende Portia Woodman ihre außergewöhnliche Karriere mit einer weiteren Goldmedaille? Foto (c) World Rugby
Direkt am Tag nach Frankreichs Gold-Triumph bei den Herren geht es mit dem Wettbewerb der Frauen weiter. Neuseeland geht als Titelverteidiger und Topfavorit in das Turnier, das wohl der letzte Auftritt für die vielleicht beste Spielerin aller Zeiten werden dürfte. Die Hauptkonkurrentinnen der Black Ferns sind Erzrivale Australien und die Französinnen, die auf den Support des Stade de France bauen können.
Die Gruppen
Es gilt derselbe Modus wie bei allen olympischen Mannschaftssportarten, mit drei Vierer-Gruppen. Für die Teams bedeutet das zunächst: Als eines der zwei besten Teams jeder Gruppe ist man im Viertelfinale, als Gruppendritter zählt die Punktedifferenz im Vergleich aller Dritten.
- Gruppe A: Neuseeland, Fidschi, Kanada, China
- Gruppe B: Australien, Irland, Großbritannien, Südafrika
- Gruppe C: Frankreich, USA, Japan, Brasilien
Die Favoriten
Die Mission Gold beginnt für Neuseelands Frauen am heutigen Sonntag. Angeführt von Portia Woodmann, der vielleicht besten Spielerin der Black Ferns jemals, soll wie in Tokio am Ende Gold herausspringen. Die 33-jährige, die es zur Weltspielerin im Siebener und im Fünfzehner gebracht hat, wird in Tokyo das letzte Mal die Rugbystiefel schnüren. In der Gruppe wartet bereits Tokio-Bronzegewinnner Fidschi auf die Black Ferns.
In der abgelaufenen World-Series-Saison dominierten die Black Ferns Sevens über Monate und gewannen die letzten vier Events in Serie. Die Gesamtwertung ging damit klar an Neuseeland, jedoch stolperte das erfahrene Team beim Abschluss-Event ausgerechnet am Erzrivalen Australien.
Die Australierinnen wiederum waren stark in die letzte World-Series-Saison gestartet und hatten in Dubai und Kapstadt triumphiert. Anschließend folgten aber drei Endspielpleiten, zwei davon gegen den Erzfeind Neuseeland. Der Triumph in Madrid gibt dem Team um Kapitänin Charlotte Caslick, die schon beim Gold-Gewinn in Rio dabei war, neues Selbstbewusstsein. Jedoch warten in der Gruppe mit Irland und dem Team GB zwei Stolpersteine auf das Team in Green and Gold.
Mit Maddison Levi hat das Team die beste Finisherin der Serie im Team, die in den letzten drei World-Series-Spielzeiten unfassbare 152 Versuche sammelte und damit in der Allzeitwertung nur hinter ihrer erfahrenen Kapitänin Caslick liegt. Vor drei Jahren in Tokio stolperte Australien im Viertelfinale an Fidschi, dem späteren Bronzegewinner. Dazu soll es dieses Mal unter keinen Umständen kommen und angesichts der Form der Aussies wäre alles andere, als eine Medaille, eine Überraschung.
Gastgeber Frankreich, in Tokio überraschend Gewinner der Silbermedaille, könnte am ehesten die Phalanx der Ladies aus Down Under brechen. Les Bleues um Kapitänin Carla Neisen waren in der Endabrechnung der World Series Dritter, unterlagen aber in allen drei erreichten Endspielen. Mit dem heimischen Publikum im Rücken und einer vermeintlich einfachen Gruppe sollte es mindestens weit gehen für das Team.
Die US-Ladies sind ebenso in Frankreichs Gruppe, die sich ihrerseits Chancen auf eine Medaille ausrechnen, jedoch auch Japan und Brasilien, die jeweils als krasse Außenseiterinnen gelten. Kanada, Irland und Fidschi sind derweil ebenso Anwärter auf das Halbfinale und somit auf eine Medaille.
Sonntag 27.7. laufen zwei Spiele im ZDF-Livestream:
20:25 Uhr Frankreich vs Japan
21:25 Uhr Neuseeland vs Kanada
Bei den Kollegen von Eurosport 2 laufen weitere Spiele (in vielen Abo-Paketen inklusive). Außerdem kann man mit einem Discovery-Plus-Abo alle Spiele im Stream mit englischem Kommentar verfolgen.
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