Olympia-Auftakt beim Siebener: Frankreich greift nach Gold
Geschrieben von TotalRugby Team
Mittwoch, 24. Juli 2024
Frankreich und Argentinien gelten als die Topfavoriten auf Gold bei den Männern. Foto (c) World Rugby
Die Eröffnungsfeier findet zwar erst am Freitag statt, doch bereits heute geht es im Stade de France zur Sache. Der Kampf um das ovale Leder beginnt bei den Herren, denn Rugby ist einer von vier Sportarten, die bereits heute mit ihren olympischen Wettbewerben starten. Frankreich hofft mit Superstar Antoine Dupont auf Gold daheim und möchte die Olympia-Dominanz von Fidschi brechen. Jedoch gilt Argentinien als der größte Favorit.
Die Männer starten am Mittwoch mit dem Match Australien vs Samoa in den Wettbewerb. Gespielt wird im Stade de France, der Heimat der französischen Rugby-Nationalmannschaft. Die Tickets sind seit Monaten ausverkauft und wenig überraschend dürften wohl die Franzosen die Mehrheit der Fans hinter sich haben. Gespielt wird bis zum Samstag, dann fällt um 19:45 Uhr die Gold-Entscheidung zur Prime Time. Überträgen werden die meisten Spiele bei ARD und ZDF im Stream - wie viel schlussendlich auch im TV läuft, hängt von den Programmdirektoren der öffentlich-rechtlichen Sender ab.
Die Gruppen
Wie bei allen olympischen Turnieren bei Mannschaftssportarten gibt es drei Vierer-Gruppen, die die Viertelfinalisten ermitteln. Alle drei Gruppen sind - wenig überraschend - äußerst stark besetzt. Jedoch hat Japan zuletzt wenig gezeigt und dürfte in Gruppe A gegen die All Blacks 7s, die Blitzboks und Irland wenig zu melden haben. Gastgeber Frankreich bekommt es schon in der Gruppenphase mit Titelverteidiger Fidschi zu tun. Mit Kenia und Uruguay sind auch zwei Teams im Turnier, gegen die das Wolfpack in diesem Jahr schon enge Duelle hatte.
Gruppe A: Neuseeland, Irland, Südafrika, Japan
Gruppe B: Australien, Argentinien, Samoa, Kenia
Gruppe C: Fidschi, Frankreich, USA, Uruguay
Die Favoriten
Seit der Wiedereinführung von Rugby bei den Spielen gingen beide Olympia-Goldmedaillen an Fidschi. Das Insel-Team hatte sich in Rio in die Herzen nicht nur der Rugby-Fans gespielt und den Titel fünf Jahre später in Tokio unter Ausschluss der Öffentlichkeit verteidigt. Jedoch spricht in Paris wenig für die Ballzauberer vom Pazifik. Die letzte SVNS-Saison schlossen die Flying Fijians auf Rang sechs ab und beim letzten regulären Event in Singapur schaffte es das Team nicht mal ins Viertelfinale. Coach Ben Gollings wurde von Rio-Held Osea Kolinisau abgelöst und in Madrid war zumindest ein Aufwärtstrend erkennbar, denn dort schaffte es das Team am Ende auf Rang drei.
2021 wurde in Tokyo ohne Zuschauer gespielt und am Ende gewann Fidschi zum zweiten Mal Gold
Ganz anders die Formkurve der Argentinier. Los Pumas 7s um Superstar Marcos Moneta haben die Gesamtwertung in der vorherigen Saison sowie drei Events gewonnen und gelten in Paris nun ebenso als Favorit. Beim großen Abschluss-Event der SVNS-Series musste sich das Team aber den Franzosen geschlagen geben, die ihre beste Siebener-Saison seit langem spielten. Nach zwei mageren Resultaten in Dubai und Kapstadt gewann das Team mit Antoine Dupont in LA und konnte ohne den Superstar in Hongkong bis ins Finale vordringen. Nun hat das Team um Kapitän Riva und Spielmacher Parez die Chance im eigenen Land für ein Olympia-Highlight zu sorgen. Für Superstar Dupont wäre es nach der WM-Enttäuschung im Vorjahr ein Triumph, der die Karriere des vielleicht talentiertesten Spielers jemals noch ein wenig besonderer macht.
Die All Blacks 7s sind der dritte große Favorit im Bunde. Das sehr erfahrene Team um Veteran Scott Curry hat gegen Ende der SVNS-Series aufsteigende Form unter Beweis gestellt und die Events in Hongkong und Singapur gewonnen. Beim Abschluss-Event in Madrid landeten die Neuseeländer nach einer Pleite gegen Argentinien im kleinen Finale, in dem man dem alten Rivalen Fidschi unterlegen war.
Südafrika wiederum hat nach dem Sieg in Dubai letzten Dezember die wohl schwächste Saison seit Jahren gespielt und musste sich erst über den Umweg Repechage qualifizieren, nachdem man die Afrika-Quali gegen Kenia verloren hatte. Das Team um Kapitän Selvyn Davids kann aber sicherlich noch für Überraschungen sorgen. Der letzte im Kreis der Favoriten ist Irland. Zwar haben die Boys in Green in der letzten Saison kein SVNS-Event gewinnen können, waren in der Abschlusswertung aber Zweiter. Mit Leinster-Superstar Hugo Keenan und Andrew Smith von Connacht kamen zwei Fünfzehner-Topspieler als Verstärkung ins Team. Auch mit dem Sieg bei den Hamburg 7s haben die Iren ihre Stärke unter Beweis gestellt und sind mindestens ein Medaillenkandidat.
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