Neuer Zehner für die Adler: Pretorius startet gegen Highlanders
Geschrieben von TotalRugby Team
Samstag, 20. Juli 2024
Könnte der neue Strippenzieher bei den Adlern werden: Der Deutsch-Südafrikaner Bader Pretorius.
Heute Nacht um 2 Uhr morgens deutscher Zeit spielt die deutsche Rugby-Nationalmannschaft in Vancouver gegen das dortige Profiteam Highlanders (mehr dazu in unserem Vorbericht). Auf der Verbinderposition feiert mit Bader Pretorius ein Kreativspieler sein Debüt, der für die Adler noch von großer Bedeutung werden könnte. Dazu sind zwei Wolfpack-Asse im Aufgebot und verstärken ebenso die Hintermannschaft.
Verbinder Bader Pretorius könnte derjenige Spieler sein, der die Lücke schließt, welche Raynor Parkinson mit seinem Karriereende im Frühjahr hinterlassen hat. Am heutigen Samstag feiert der in Johannesburg geborene Sohn deutscher Einwanderer, der dank seines deutschen Passes sofort für Deutschland spielberechtigt ist, sein Adler-Debüt.
Dabei war Pretorius schon einmal vor über fünf Jahren kurz davor, für Deutschland aufzulaufen. Der Verbinder trainierte einst mit den Wild Titans, dem Profiteam, das von Capri-Sonne-Milliardär Hans-Peter Wild aus der Taufe gehoben wurde. Dabei riss sich der damals 21-jährige aber das Kreuzband und kehrte nach Südafrika zurück.
Nachdem er in Jugendjahren in den Akademien der Western Province und der Golden Lions in Johannesburg ausgebildet wurde, landete er 2019 bei den Southern Kings und spielte im damaligen Vorgänger der URC, der Pro 14 gegen Teams wie Leinster, Cardiff und Edinburgh. Der Kings sind die Provinzauswahl aus der Hafenstadt Port Elizabeth, die einst von Vuyo Zangqa trainiert wurden und für die Sebastian Ferreira Einsätze feierte.
Pretorius kann als klassischer Zehner das Spiel lenken, oder die Linie selbst attackieren
Zuletzt spielte der 27-jährige Pretorius bei den Jersey Reds, einem ambitionierten englischen Zweitligisten, der jedoch nach finanziellen Turbulenzen letzten Oktober den Rückzug aus der Championship antreten musste. Daraufhin heuerte Pretorius in Portugal an.
Trainer Mark Kuhlmann beschreibt Pretorius als „klassischen Zehner“, der von Haus aus fließend deutsch spricht und sich direkt ins Team integriert habe. Pretorius kann sowohl mit seinem starken Kickspiel eine Partie steuern, als auch selbst die Linie attackieren und mit Offloads zum Vorbereiter werden. Für die Adler könnte Pretorius in den kommenden Jahren zu einem wichtigen Faktor werden.
In der Hintermannschaft startet Leo Wolf auf der ersten Innen-Position und in Abwesenheit seines regulären Innenpartners Seb Rodwell startet ein Altbekannter erstmals in dieser Position. Wolfpack-Legende Bastian van der Bosch (geborener Himmer) spielt auf der zweiten Innenposition, wie schon sehr oft in der Bundesliga. Auf diesem Niveau ist dies zweifelsohne eine größere Herausforderung.
Ein weiterer bekannter Wolfpack-Spieler wartet auf der Bank auf seinen Einsatz. 78-Spieler Jarrod Saul kann auf den Außenpositionen und auf Schluss eingesetzt werden. Der gebürtige Australier ist sehr athletisch und scheut auch vor dem Kontakt nicht zurück. Er könnte wichtige Impulse von der Bank bringen.
Im Sturm feiern Oliver Stein und Robert Lehmann auf den Flankerpositionen ihre Rückkehr, nachdem sie im Frühjahr verletzungsbedingt nicht für die Adler aufspielen konnten. Der Frankfurter Hassan Rayan spielt auf der angestammten Position in der zweiten Reihe und führt das deutsche Team als Kapitän aufs Feld.