Irland schlägt zurück, Adler-Konkurrenz überzeugt, Hoffnung bei den Wallabies
Geschrieben von TotalRugby Team
Dienstag, 16. Juli 2024
Südafrika hat das zweite Spiel gegen Irland verloren, aber vielleicht das größte Talent seit Jahren entdeckt.
Ein weiteres Wochenende vollgepackt mit Rugby geht zu Ende. Das Highlight-Spiel fand im südafrikanischen Durban statt, wo Irland erneut beim Weltmeister Südafrika angetreten ist und einen wichtigen Sieg für die Moral erkämpfen konnte. Derweil waren einige Konkurrenten unserer schwarzen Adler aus der Rugby Europe Championship im Einsatz und wussten dabei zu überzeugen, bevor die schwarzen Adler kommendes Wochenende selbst im Einsatz sind.
Die Adler-Konkurrenz kann sich international beweisen
Das deutsche Team befindet sich in diesen Stunden auf dem Weg nach Kanada und spielt erstmals seit langer Zeit wieder ein Testspiel im Sommer. Doch bereits bevor die Adler von Coach Mark Kuhlmann kommendes Wochenende in Kanada antreten, war bereits die Konkurrenz aus der Rugby Europe Championship im Einsatz und zwar mit Erfolg.
Georgiens Sturm-Power war zu viel für das Japan-Team von Eddie Jones - die Lelos gehen als Topfavorit in die WM-Quali in Europa
Vorm Start zu Wuali für die nächste WM zeigte sich die Konkurrenz in solider Form: Georgien gelang auswärts ein beachtenswerter 25-23 Sieg gegen den Japaner von Eddie Jones. Die Portugiesen, bei der letzten WM noch eine der Sensationen und anschließend überraschend gegen Belgien unterlegen, gewannen in Windhoek mit 37-22 gegen Namibia, ebenso Teilnehmer der letzten WM.
Spanien wiederum unterlag nur knapp mit 30-34 in Samoa gegen ein mit Super-Rugby-Stars gespicktes Gasgeber-Team. Einzig Belgien enttäuschte beim 5-33 in Chile klar und musste sich gegen einen WM-Teilnehmer aus dem Vorjahr deutlich geschlagen geben. Der Konkurrenzkampf um die Quali-Plätze für die WM in Australien dürfte knüppelhart werden - aber das war allen Beteiligten bereits vorher klar.
Zeichen der Hoffnung bei den Wallabies
Drei Siege in Serie klingen nicht nach viel. Doch für die Wallabies bedeuten diese drei Serie nach einer zuletzt schwarzen Serie einen riesigen Fortschritt - zumal derzeit kein Top-Ten-Team im Welt-Rugby eine derartige Bilanz aufweisen kann.
Australien ist noch lange nicht da, wo der zweimalige Rugby-Weltmeister nach eigenem Verständnis hingehört. Doch unter Coach Joe Schmidt, dem der Ruf vorauseilt, ein langweiliger Übungsleiter zu sein, hat sich das Team mindestens stabilisiert.
Zumal die ganz harten Tests noch bevorstehen. In knapp vier Wochen empfängt die strauchelnde Rugby-Nation Weltmeister Südafrika in Brisbane. Spätestens dann wird man wissen, wie viel die beiden Siege gegen wankende Waliser wert waren.
Doch so unberechenbar, wie das internationale Rugby derzeit erscheint, wäre eine Sensation gegen den Weltmeister nicht unbedingt ausgeschlossen. Rugby Down Under braucht die Euphorie angesichts der Herausforderungen, die mit der Lions Tour und der WM 2027 warten.
Der Weltmeister ist schlagbar - hat mit Sacha Feinberg-Mngomezulu aber ein herausragendes Talent
Vorige Woche noch schien Rassie Erasmus Entscheidung, den unvermeidlich erscheinenden Generationenwechsel vor sich her zu schieben, noch die richtige gewesen zu sein. Wieder bot Erasmus eine ultra-erfahrene Boks-XV auf, in der nur zwei Starter unter 30 Jahre alt sind. Jedoch ging die Strategie des Weltmeister-Trainers dieses Mal nicht auf. Irland ließ sich nicht wie am ersten Wochenende physisch dominieren und war von der ersten Minute an im Spiel.
Zwar schafften die Boks es, eine frühe Irland-Führung nach einem Murray-Traumversuch dank Überlegenheit im Gedränge und acht Straftritten von Pollard zu drehen. Doch Irland hatte den längeren Atem und einen Rotschopf mit Eis in den Venen: Die Iren kamen dank zweier Dropgoals vom eingewechselten Ciarán Frawley spät im Spiel noch zu einem beeindruckenden Sieg auf dem Rasen des Weltmeisters.
Irland ist beim Thema Personal-Umbruch fast ebenso vorsichtig wie Südafrika, hat aber zumindest mit Frawley und Munster-Verbinder Jack Crowley zwei würdige Anwärter auf die Sexton-Nachfolge gefunden, die bei ihren Klubs Leinster und Munster künftig miteinander konkurrieren.
Die Springboks sind derweil trotz zweier WM-Titel in Serie weit von der Dominanz entfernt, die einst die Ära der All Blacks in den frühen 2010er-Jahren geprägt hat. Der größte Hoffnungsschimmer der Gastgeber kam aber in Form eines Bankspielers: Sacha Feinberg-Mngomezulu ersetzte früh Routinier le Roux und deutete sein gesamtes Potenzial an. Der spielfreudige Schluss ist der vielleicht talentierteste Südafrika-Spieler seit langem, dabei sammelte er gerade erst seinen dritten Einsatz in Grün.
Südafrikas größtes Talent, der 22-jährige Sacha Feinberg-Mngomezulu