Mette Zimmat will das deutsche Siebener-Team zum besten EM-Ergebns aller Zeiten führen. Foto (c) Perlich
Nur einen Steinwurf vom tiefblauen Wasser der Adria entfernt starten die beiden deutschen Siebener-Nationalteams morgen in die zwei Turniere umfassende EM-Serie, genannt Rugby Europe Championship. Für beide Mannschaften geht es darum, sich für das letzte EM-Turnier auf heimischen Boden in Hamburg (Tickets gibt es hier) in drei Wochen eine gute Ausgangslage zu verschaffen. Das deutsche Frauen-Team hofft auf die beste EM-Serie jemals und damit auch auf die Quali für die Challenger Series, während die deutschen Männer eine Woche nach dem Dämpfer von Madrid um den Titel mitspielen wollen.
Das Ziel: Die beste EM aller Zeiten spielen
Im malerischen Makarska hat weder die Mannschaft Gareth Jackson, noch die vom Trainer-Duo Feijo und von Grumbkow Zeit, um sich mit der spektakulären Landschaft in Makarska an der kroatischen Küste zu beschäftigen. Die Frauen wollen ihr bestes EM-Turnier aller Zeiten spielen, nachdem man letztes Jahr in der Gesamtwertung auf Rang acht landete - genauer gesagt soll es gar Platz fünf und damit die Quali für die Challenger Series sein, so das erklärte Ziel.
Die Stimmung im Kader ist, wenn man sich im Team umhört, hervorragend und mit dem Turnier im französischen Haguenau hatte man voriges Wochenende pünktlich einen hochkarätigen Härtetest. Dazu gab es vor wenigen Wochen einen Vorbereitungslehrgang gegen die Belgierinnen, auf die man nun in Kroatien trifft.
Sportlich hat sich das Team in den letzten Wochen weiterentwickelt. Der neue Trainer Gareth Jackson hat auf das bestehende System aufgebaut und versucht in vielen Bereichen Fortschritte zu erzielen. So konnten die deutschen Damen beim Test-Turnier auch gegen die Top-Teams, wie das neuseeländische Development-Team, offensiv Akzente setzen.
In Hamburg gibt es für Deutschlands Siebener-Damen einen seltenen Auftritt vor heimischen Publikum - jetzt muss der Grundstein gelegt werden
In Sachen Personal setzt Jackson den Trend der letzten Jahre fort. Mette Zimmat ist Kapitänin und mit 28 bringt sie die meiste Erfahrung auf diesem Niveau mit. Die Berlinerin Julia Braun, die am letzten Wochenende gegen das neuseeländische Team mit einem spektakulären Solo-Versuch aus der eigenen Hälfte für Aufsehen sorgte, zählt mit 27 ebenso zu den erfahrenen Spielerinnen - sonst ist der Großteil des Kaders gerade einmal um die 20 Jahre alt.
In der Gruppenphase geht es zunächst in der kroatischen Mittagshitze bei um die 30 Grad gegen die Ukraine und die Belgierinnen, die man im Trainingscamp sehr gut kennen lernen durfte. Der stärkste Gruppengegner ist Spanien, gegen den es morgen im zweiten Spiel geht. Die Ibererinnen hatten Vorjahr in der EM-Wertung Rang zwei belegt, waren aber in der Olympia-Quali bei den European Games völlig überraschend an Tschechien gescheitert.
Die Spiele der deutschen Damen:
Freitag
11:14 Uhr Deutschland vs Belgien
16:46 Uhr Deutschland vs Spanien
Samstag
11:14 Uhr Deutschland vs Ukraine
Keine Zeit zu trauern - Wolfpack will um den Titel mitspielen
Nur fünf Tage liegen zwischen der ernüchternden Niederlage im Qualispiel beim SVNS-Event von Madrid gegen physisch unfassbar starke Kenianer, die man nur zwei Wochen zuvor noch in Unterzahl geschlagen hatte, und dem jetzt in Kroatien erfolgenden EM-Auftakt. Der Fokus lag beim Wolfpack also eindeutig auf Regeneration, sowie darauf, das Geschehen auch mental zu verarbeiten.
Trotz des kurzen Turnarounds hat sich das Trainerteam für exakt denselben Kader entschieden, der in Madrid angetreten war. Dort waren glücklicherweise nur vier Spiele zu absolvieren. Laut Pablo Feijo, da das Team die Abläufe kennt und eingespielt sei. Weiterhin sei Konstanz die größte Herausforderung für dieses Team, das an guten Tagen mit der erweiterten Weltspitze nicht nur mithalten kann.
Bei Temperaturen um die 30 Grad und schnellen Bedingungen dürften sich Deutschlands Speedster wohlfühlen
Mit Blick auf die gesamte EM will man sich in Makarska in eine Ausgangssituation bringen, durch die man in Hamburg in der Lage ist um den Titel mitreden zu können. In Gruppe A trifft das deutsche Team dabei zunächst auf Georgien, einen alten Bekannten. Die immer wieder unangenehm zu spielenden Männer aus dem Kaukasus waren schon beim Challenger-Event in München der erste Gegner - da spielte das deutsche Team seine spielerischen Vorteile aus und gewann souverän.
Der zweite Gegner am Freitag-Abend, bei dann sicherlich angenehmeren Temperaturen, wird Irland sein. Die Boys in Green sind bekanntermaßen für Olympia qualifiziert, könnten aber nur eine Woche nach Madrid eventuell einige wichtige Spieler schonen - doch noch wurde der Kader nicht bekannt gegeben. Am Samstag schließlich muss es für das deutsche Team darum gehen, gegen REC-Neuling Kroatien einen Sieg einzufahren, denn der Neuling auf der EM-Serie ist trotz Heimvorteil der absolute Underdog.
Die Spiele der deutschen Herren:
Freitag
14:28 Uhr Deutschland vs Georgien
19:38 Uhr Deutschland vs Irland
Samstag
14:50 Uhr Deutschland vs Kroatien
|