Frankreich und England buchen Grand-Slam-Showdown bei den Six Nations
Geschrieben von TotalRugby Team
Dienstag, 23. April 2024
Im europäischen Frauen-Rugby das Maß aller Dinge - Englands Frauen. Foto (c) World Rugby
Vor dem Super Saturday am Samstag stehen Frankreich und England bisher mit makelloser Bilanz da. Die beiden Topfavoriten auf den Six-Nations-Titel treffen sich in Bordeaux zum Showdown um den Titel - der Sieger holt den Grand Slam. Das Topspiel wird der nächste Höhepunkt im Boom des Frauen-Rugbys, das nächstes Jahr eine Rekord-WM in England erleben wird. Der einzige Makel: Die Lücke zwischen der Spitze und den restlichen vier Teams wächst weiter.
Knapp 50.000 Zuschauer verfolgten das letzte England-Heimspiel des Turniers im Londoner Rugby HQ Twickenham. Damit bleibt der Rekord aus dem Vorjahr ungebrochen, als 58.498 das Grand-Slam-Entscheidungsspiel zwischen England und Frankreich verfolgten. Doch für die Fans der Red Roses, die in die Six Nations als Titelverteidigerinnen gestartet waren, gab es dennoch mehr als genügend Gründe zu feiern.
Irland, gegen Mitfavorit Frankreich in der ersten Runde zumindest eine Hälfte wettbewerbsfähig, wurde in der vierten Runde mit 88-10 abgefertigt. Für England bedeutet dieser Erfolg, dass man wie im Vorjahr einen Showdown mit den Französinnen um den Titel hat, denn diese konnten sich parallel mit 40-0 in Cardiff durchsetzen. Les Bleues haben bis auf einen hart erarbeiteten Sieg in Edinburgh, bei dem es bis zur letzten Sekunde spannend war und der Offensiv-Bonus verpasst wurde, ebenso eine bisher perfekte Bilanz.
Dominanter Auftritt vor 50.000 Zuschauern - England bucht den Grand-Slam-Showdown mit Frankreich
Grand-Slam-Entscheidung in Bordeaux am Samstag
Das Endspiel um den Titel in Bordeaux, das jetzt bereits ausverkauft ist und vor den französischen Bildschirmen ein Millionenpublikum anlocken dürfte, ist ein weiterer Beleg für das starke Wachstum des Frauen-Rugbys in letzter Zeit. Das Turnier hat insbesondere davon profitiert, nicht mehr im Schatten des Herren-Events ausgetragen zu werden sondern anschließend bei besserem Wetter und ungeteilter Aufmerksamkeit der Rugby-Welt. Was zunächst lediglich aufgrund der Pandemie-Beschränkungen erfolgt war, stellt sich aber jetzt als Glückstreffer der Organisatoren heraus.
Doch dabei tut sich sportlich auch immer mehr eine riesige Lücke zwischen dem Spitzenduo England und Frankreich, sowie dem restlichen Feld auf. Die Engländerinnen haben mit Abstand die besten Trainingsbedingungen und können fast allesamt vom Rugby leben, was bei der Konkurrenz eher nicht der Fall ist.
Das Resultat sind Kantersiege, bei denen das Team um Marlie Packer zu oft zu einfaches Spiel hat. Vorerst trübt das den Hype um die Red Roses nicht - im Gegenteil. Mit der Heim-WM kommendes Jahr nimmt dieser mehr und mehr zu. Beim Spiel England gegen Wales waren rund 20.000 Zuschauer im Ashton Gate von Bristol, das auch bei der WM im kommenden Jahr eines der Stadien sein wird.
Die WM 2025 wird alle Rekorde sprengen
Die WM wird in jedem Fall alle Rekorde sprengen. Mit 16 statt zwölf Teams und mit den gewählten Stadien bis hin zum Rugby-Tempel Twickenham wird das Turnier im August und September nächsten Jahres eine nie dagewesene Zuschauerzahl anlocken. Sportlich sind die beiden Six-Nations-Spitzenteams England und Frankreich, sowie Titelverteidiger Neuseeland die haushohen Favoriten.
Der Super Saturday am kommenden Wochenende, bei dem alle drei Spiele nacheinander ausgetragen wird und um 17:45 dann zwischen Frankreich und England die Titelentscheidung fallen wird, dürfte in jedem Fall als Rugby-Festtag zelebriert werden. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Konkurrenz in der zweiten Reihe in absehbarer Zeit unter ähnlichen Bedingungen trainieren kann wie die Spitze.
