Gewohntes Bild: Der HRK holte die letzten beiden Meistertitel und nimmt nun am 6. April den Anlauf auf den Titel-Hattrick.
Das Endspiel um die deutsche Meisterschaft der Frauen im Fünfzehner steht fest: Der Heidelberger RK und der SC Neuenheim haben am Wochenende wie erwartet ihre Endspiel-Tickets gelöst. Dabei hatte der SC Neuenheim die deutlich anspruchsvollere Aufgabe vor der Brust und wurde weitaus mehr gefordert, als die Titelverteidigerinnen. Angesichts des zuletzt äußerst engen Duells zwischen den beiden Heidelberger Topklubs steht uns wohl ein aufregendes Endspiel bevor.
Manch einer mag sich nach ein wenig Abwechslung sorgen, doch sportlich gesehen ist das Traumfinale perfekt: Zum dritten Mal in Serie stehen sich der SC Neuenheim und der Heidelberger RK im Endspiel um die deutsche Meisterschaft im Fünfzehner-Rugby gegenüber. Am 6. April empfangen die Königsblauen den Titelverteidiger und wollen mit dem Heimvorteil im Rücken den Titel-Hattrick der Zebras verhindern und gleichzeitig den ersten Titel seit sechs Jahren einfahren.
Neuenheim setzt sich mit Erfahrung gegen Handschuhsheim durch
Der Weg ins Endspiel war für die Endspiel-Gastgeberinnen beschwerlicher, als der des HRK. Es ging im Halbfinale gegen die Lionesses - die Bundesliga-Vertretung des TSV Handschuhsheim, ergänzt mit Spielerinnen des Heidelberger TV und Kaiserslauterns, spielte bisher eine überragende Debütsaison in der Bundesliga A. Das musste unter anderem der RSV Köln, 2019 noch letzter Vor-Corona-Meister, schmerzlich erfahren: Beide Duelle zwischen den Lionesses um Nationalspielerin Annika Nowotny gingen an die Heidelbergerinnen.
Im ersten Durchgang nutzten die SCN-Damen ihre Erfahrung und übernahmen durch Versuche von Mareike Bier, Sylvia Dillmann und Steffi Gruber früh die Kontrolle. Nach der Pause aber reduzierten beide Teams auf 13 Spielerinnen, da zwei Lionesses-Spielerinnen mit Kopfverletzungen vom Feld mussten, ohne dass für Sie auf der Bank Ersatz bereitstand.
Daraufhin wurde das Spiel zum offenen Schlagabtausch, was zu jeweils drei Versuchen beim Endstand von 38-20 führten. Julia Rettig, Steffi Gruber und SCN-Kapitänin Laura Schwinn erzielten die Versuche nach dem Pausenpfiff, für den TSV trugen sich Margot Chazotte und Ronja Hinterding per Versuch in den Spielberichtsbogen ein.
SCN-Trainerin Elisa Trick zeigte sich im Gespräch mit TR natürlich zufrieden mit dem Ausgang: „Wir freuen uns sehr, wieder im Finale zu stehen, da wir es ja auch ausrichten dürfen!“ Dabei lobte die einstige SCN-Kapitänin den Einsatz und die Defensive des TSV. „Am Ende haben wir es aber souverän gewonnen - dennoch haben wir Verbesserungspotenzial und haben nun zwei Wochen, um daran zu arbeiten“, so Trick mit Blick auf das Endspiel.
HRK hat wenig Mühe mit den Kölnerinnen
Der HRK hatte derweil ein weitaus weniger Mühe, sich seinen Platz im Endspiel zu sichern. Die Titelverteidigerinnen vom Harbigweg buchten ihr Tickets gegen den RSV Köln, ein Team, das sich derzeit im Neuaufbau befindet. Gegen den HRK um Nationalmannschafts-Kapitänin Mette Zimmat, die selbst einst die Rugbyschuhe für den RSV schnürte, entwickelte sich ein einseitiges Halbfinale.
Mit 88:0 fegten die Klub-Damen die Konkurrenz aus der Domstadt vom Feld. HRK-Pressesprecherin und Nationalspielerin Johanna Hacker resümierte: „Sicherlich war es nicht so ein spannendes Spiel, aber Köln hat gut dagegengehalten und uns im Spierlverlauf vor Herausforderungen gestellt.“ Mit Blick auf das erneute Endspiel gegen Neuenheim betont Hacker, dass es darauf ankomme „das volle Leistungspotenzial“ abzurufen.
Man werde die Neunheimerinnen keinesfalls unterschätzen, so Hacker. Spätestens seit dem letzten Duell in der regulären Runde im Februar weiß man beim Klub, welches Potenzial auch Neuenheim hat. Damals gewannen die Titelverteidigerinnen zwar am Ende mit 25-20, lagen zur Pause auf dem Museumsplatz aber mit 0-15 zurück. Ein ähnlich spannendes Endspiel wäre am 6. April für neutrale Fans sicherlich das beste Szenario.
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