Frankfurt und der SCN schenkten sich im Süd-Spitzenspiel rein gar nichts. Foto (c) Seufert-Chang
Die Rugby-Bundesliga ist endgültig zurück aus der Winterpause. Der Auftakt in das Bundesliga-Jahr 2024 bot in beiden Staffeln viel Spannung, wenn auch bei schwierigen Bedingungen nicht immer das beste Rugby. Der SC Neuenheim sorgte mit einem überraschenden Remis gegen Frankfurt 1880 für Aufsehen, das sich die Königsblauen mit einem starken Comeback erarbeiteten. Im Norden drehte Hannover 78 das Lokalderby gegen Germania in der Schlussphase. Im Abstiegskampf gelangen Köln und Victoria Linden wichtige Siege.
Süd/West
SC Neuenheim 24-24 SC Frankfurt 1880
Es war ein echter Kampf, den die Zuschauer am Neuenheimer Museumsplatz zu sehen bekamen mit einem Comeback, dass den Anhängern der Königsblauen gefallen haben dürfte. Denn die Gastgeber egalisierten einen zwischenzeitlichen Zwölf-Punkte-Rückstand und trotzen dem Meister wie schon in der Vorsaison ein Remis ab.
Dabei nahmen die Neuenheimer von der ersten Minute jede Chance auf Punkte mit und der sichere Kicker Nikolai Klewinghaus sorgte nach nur 100 Sekunden für die ersten drei Zähler des SCN. Doch schon nach sechs Minuten erarbeitete sich der Frankfurter Sturm erstmals eine Gelegenheit tief in der 22, die Sechser van Rossum zum ersten Versuch nutzte.
Durch zwei weitere Klewinghaus-Straftritte holte sich Neuenheim noch einmal die Führung, bevor ein Versuch von Tim Biniak nach sehenswerter Kombination Frankfurt wieder in Front brachte. Nach je einem Straftritt von Frankfurts Parkinson und einem von Nikolai Klewinghaus ging es beim Stand von 12-17 aus SCN-Sicht in die Pause.
Zu Beginn der zweiten Hälfte schien Frankfurt dann für die Vorentscheidung zu sorgen, als 1880-Eigengewächs Johannes Barz den dritten Versuch für die Gäste vom Main erzielte und die Führung mit der Erhöhung auf zwölf Zähler anwuchs bei weniger als 30 Minuten auf der Uhr. Selbst unter den Anhängern des SCN hätten zu diesem Zeitpunkt wohl nur wenige an ein Comeback geglaubt.
Doch der SCN mit leidenschaftlichen Kampf, sowie die Fehler der Frankfurter, die immer wieder Straftritte an den Kontaktpunkten und wegen Abseits weggaben, sorgten für die späte Wende. Vier Klewinghaus-Straftritte in nur rund 20 Minuten brachten Neuenheim den Ausgleich und in den letzten Minuten hätte die Partie noch einmal in beide Richtungen kippen können. Doch es blieb beim schlussendlich verdienten Remis.
SCN-Team-Manager Axel Moser lobte im Anschluss die Disziplin seines Teams, das sich an den Gameplan gehalten und so die körperliche Überlegenheit der Frankfurter egalisiert habe. Dieses Spiel habe dem Team Rückenwind gegeben, jedoch müsse man realistisch weiter mit Rang drei im Süden rechnen.
Frankfurts Trainer Byron Schmidt lobte den „harten Kampf“ der Neuenheimer, kritisierte zugleich aber die Disziplin seines eigenen Teams. „Das war schockierend, so etwas habe ich als Frankfurt-Trainer noch nicht erlebt und dazu war unsere Chancenverwertung schlecht - wir müssen und werden besser werden“, so der Südafrikaner gegenüber TR. Beide Teams haben nach Ostern ein Heimspiel vor der Brust: Frankfurt empfängt die Münchner, während der SCN Heusenstamm zu Gast hat.
RSV Köln 21-17 RK Heusenstamm
RSV-Trainer Melvine Smith hatte dieses Abstiegsduell vorher als einen Pflichtsieg für die Kölner beschrieben. Bei schwierigen Platzbedingungen und im direkten Duell des Vorletzten beim Letzten ging es wenig überraschend hart zur Sache - es war kein Spiel für ovale Feinschmecker. Den Kölnern gelang es, die rote Laterne an Heusenstamm zu übergeben.
Es sollte allerdings mehr als eine halbe Stunde dauern, bis die Kölner Fans die ersten Punkte bejubeln konnten. Nach unzähligen Phasen gelang es Dritte-Reihe-Stürmer Linus Gilleßen sich aus einem Tackle zu drehen und das Leder mit dem Rücken zur Mallinie auf selbiger zu platzieren. RSV-Verbinder Justus Gerlach verpasste die Erhöhung, traf aber wenige Minuten später einen Straftritt zur 8-0 Pausenführung.
Nach der Pause zunächst eine Gelbe für Heusenstamms Innen Höhmann, sowie ein weiterer Straftritt zum 11-0 für die Domstädter. In der Schlussviertelstunde überschlugen sich dann die Ereignisse: Zunächst tankten sich die Füchse 15 Minuten vor dem Ende zum Versuch durch du Plessis durch, womit die Null auf der Anzeigetafel bei den Gästen endlich verschwand.
Schlammschlacht in der Domstadt mit dem besseren Ende für den Aufsteiger
Doch Köln hatte durch Eigengewächs Robert Amelung die direkte Antwort. Der Flanker der Domstädter wurde mustergültig bedient und erhöhte zwölf Minuten vor dem Ende auf 18-7. Doch Köln brachte sich noch einmal selbst in die Bredouille. Erste-Reihe-Stürmer Nico Donnadio kassierte Gelb und Köln musste noch einmal zittern. Der Heusenstammer Sturm schob sich keine Minute darauf in Überzahl ins Malfeld und brachte den RKH in Schlagdistanz.
Doch Justus Gerlach behielt vom Tee die Nerven und erhöhte per Straftritt erneut, so dass der abschließende Versuch der Heusenstammer keinen Unterschied mehr machte. Die Füchse belohnten sich mit dem Defensiv-Bonus, stehen nun aber auf dem letzten Rang in der Tabelle. RSV-Trainer Melvine Smith gab sich entsprechend positiv: „Wir sind sehr glücklich, dass wir gewonnen haben - haben wir dabei immer gutes Rugby gespielt? Nicht unbedingt, jedoch haben wir gekämpft und gewonnen!“
Der zweite Sieg für den Aufsteiger sieht Smith als den Beweis dafür, dass man zumindest mit den Teams aus der unteren Tabellenhälfte mitspielen könne. Das größte Manko sieht er aber in der mangelnden Ruhe seiner Spieler, die gegen München in der Hinrunde den Sieg gekostet und am Ende für Panik gesorgt habe.
München RFC 6-69 TSV Handschuhsheim
Die Löwen waren nicht nach München Großhadern gereist, um Geschenke zu verteilen, das machten sie von Anfang an klar. TSV-Topscorer Jaco Otto tankte sich direkt in Minute zwei völlig humorlos durch und erzielte die ersten Zähler für die Gäste. Die Münchener erzielten ihre ersten drei Punkte durch Niklas Hohl in der 33. Minute vom Kickhütchen, doch da hatten bereits Bechtel, Gando und erneut Otto drei weitere Versuche für die Löwen erzielt.
Kurz vor der Pause machte Jaco Otto seinen lupenreinen Hattrick dann perfekt und sorgte für den 36-3 Pausenstand. Und auch wenn die Gastgeber die zweite Hälfte mit dem zweiten Hohl-Straftritt begonnen und zuerst punkteten. Die Dominanz der Löwen war erdrückend - spielerisch wie körperlich. So konnten sich Justin Renc mit einem Doppelpack, Philipp Frauenfeld und Marcel Coetzee ihrerseits noch mit Versuchen einen Platz auf dem Spielberichtsbogen sichern.
Für die Löwen bedeutet der Kantersieg dank des gleichzeitigen Remis im Spitzenspiel, dass der Abstand auf Frankfurt 1880 nunmehr nur noch zwei Zähler beträgt. Beim direkten Duell Ende April haben die Handschuhsheimer daheim damit die Chance, sich die Tabellenführung und die Pole Position in den Playoffs zu sichern. Die Münchner sind derweil weiter auf Playoff-Platz-Vier, auch wenn der Abstand zur RGH geschmolzen ist und die nächste Aufgabe in Frankfurt keineswegs einfach werden wird.
RG Heidelberg 14-11 Offenbacher SCR
Nach knapp fünf Jahren endet die Ära Mustafa Güngör bei der RG Heidelberg. 2019 hatte der einstige Kapitän der Nationalmannschaft die Orange Hearts übernommen und wird sich nun aus persönlichen Gründen verabschieden. Seine Mannschaft bereitete Güngör einen positiven Abschied mit dem Comeback-Sieg im wichtigen Duell gegen den direkten Konkurrenten aus Offenbach.
In einer engen Partie war es Finn Dieckmann, der die Gastgeber im Rugby-Wohnzimmer nach rund 20 Minuten in Front brachte. Dabei bot die Parte auch aufgrund der Bedingungen nicht immer expansives Rugby, doch Offenbach gelang es nicht, die körperlichen Vorteile in Zählbares umzumünzen. Kurz vor der Pause dann aber doch zwei Mal Punkte für Offenbach: Zunächst der erste Versuch der Brechstange und dann trotz starken Windböen die Führung per Strafkick zum 8-7 Pausenstand aus Offenbacher Sicht.
Mit dem Pausentee kam dann Ex-Wolfpack-Spielmacher Fabian Heimpel und gab den Gastgebern mit seinem Kickspiel wichtige Impulse. Zunächst erhöhte Offenbach per Kick auf 11-7 - doch in der Schlussphase wurde es noch einmal hektisch. Zunächst kassierte Offenbachs Stürmer Pepe Piano einen gelben Karton für einen harten Check gegen einen Gegenspieler ohne Ball, dann kombinierte sich der RGH mit dem besten Spielzug über fast 100 Meter zum wohl schönsten Versuch des Tages durch.
Der Jubel unter den Anhängern der Orange Hearts kannte keine Grenzen, denn das Polster auf die Abstiegsränge bleibt damit bei vorerst beruhigenden acht bzw. sechs Zählern. Ohne Coach Güngör geht es nun nach Ostern im Derby gegen den TSV Handschuhsheim weiter. Offenbach dagegen hinkt dem eigenen Ziel Playoff-Platz acht Punkte hinterher und muss in Köln unbedingt gewinnen.
Nord/Ost
SC Germania List 13-15 Hannover 78
Bei sehr schwierigen Bedingungen lieferten sich Germania List und Hannover 78 im Topspiel der Nordstaffel einen veritablen Kampf, mit dem besseren Ende für den Tabellenführer vom Maschsee, der erst in der Schlussphase die Wende herbeiführte. In einer wilden Anfangsphase gelang zunächst den Germanen der erste Wirkungstreffer: Innen Helge Köhn wurde mustergültig durch Daniel Koch bedient und brach zum ersten Versuch nach nur zwei Minuten durch.
Ohne erfolgreiche Erhöhung konnte 78 durch einen Brosowski-Straftritt den Anschluss herstellen. Nach ein wenig Leerlauf - bedingt durch böigen Wind, den tiefen Boden und den nasskalten Bedingungen - kassierte 78-Leistungsträger Jarrod eine Gelbe. In Überzahl erhöhte Germania auf 8-3, was auch der Pausenstand war.
In Durchgang belohnte sich 78 dann für eine lange Druckphase mit dem Versuch von Innen Breuste zum Ausgleich. Doch Germania konnte wenig später mit den direkten Gegenschlag durch Außen Ruben Pollakowski den alten Abstand wieder herstellen. Die Gastgeber wähnten sich auf der Siegerstraße, bis zur 73. Minute.
Die Gäste gelangen nach einem Straftritt in die 22 der SCG und nach unzähligen Phasen gelang es dem eingewechselten Hakler Schippe den vielumjubelten Versuch für 78 zu erzielen. Die Gastgeber hatten keine Antwort mehr parat und mussten die knappe Derbypleite hinnehmen, die auch gleichbedeutend mit dem Abrutschen auf Rang drei ist. 78 festigt derweil die Tabellenführung und muss sich nur noch den nun direkten Verfolger BRC vom Leib halten.
Für beide Hannoveraner Teams stehen nun machbare Auswärts-Aufgaben an. 78 spielt beim FC St. Pauli, wo man allerdings vorige Saison gestolpert war, während Germania zum RK 03 Berlin reist. Das direkte Duell gegen den BRC, auf den man nun zwei Zähler Rückstand hat, steht erst am letzten regulären Spieltag im Mai an.
Hamburger RC 21-28 RC Leipzig
Das Sonntagsspiel fand, wie Tags zuvor das Duell Pauli gegen den BRC auf dem in Mitleidenschaft gezogenen Rasen der Hamburger Rugby-Arena statt. Auf diesem gelang Leipzig gegen einen direkten Playoff-Konkurrenten ein Big Point. Dabei mussten die Leipziger am Ende noch einmal kurz zittern. Bei ganz schwierigen Platzverhältnissen waren die Sachsen über weite Strecken tonangebend - auf tiefem Geläuf und mit nassem Spielgerät fiel es allerdings beiden Teams schwer zu kombinieren und Raumgewinn zu erzielen.
In Durchgang eins punkteten die Gäste zwei Mal durch Neuner Esias Kriel vom Tee - dabei ließ sich der südafrikanische Neuner der Sachsen auch von den schwierigen Bedingungen nicht verunsichern. Der einzige Versuch gelang Leipzig mit dem Pausenpfiff, als Hakler Jaun de Bruyn eine lange Druckphase mit dem 13-0 Pausenstand abschloss - der Südafrikaner war aus kurzer Distanz nicht mehr zu stoppen und brachte Leipzig vermeintlich auf die Siegerstraße.
Umso mehr sah es nach einem klaren Gästesieg aus, als der dritte Südafrikaner im Bunde, der eingewechselte Flanker André Venter unwiderstehlich zum nächsten RCL-Versuch und damit dem 20-0 ablegte. Doch für die Hamburger war dies der Weckruf: Der eingewechselte Prop Noel Bandholz belohnte die Gastgeber mit seinem Anschlussversuch endlich für den Aufwand. Doch wenig später war es wieder der schnelle Venter, der mit dem 28-7 für die Gäste für einen ruhigeren bei den Anhängern der Gäste sorgte.
Doch Hamburg bewies noch einmal Moral und kam in Minute 70 durch Till von Behren und in Minute 78 durch Niklas von der Lohe direkt nach dem Gedränge zu zwei späten Versuchen. Dazwischen hatte der HRC-Sturm noch einmal richtig Alarm gemacht und dabei auch einen Ball über die Mallinie fallen gelassen. Damit hätte man den individuell stärkeren Leipzigern fast noch ein Remis abgetrotzt. Jedoch steht am Ende ein Leipziger Sieg, der den Abstand zwischen beiden Teams auf sieben Punkte erhöht.
Hamburgs argentinischer Trainer Tomy Cappurro analysierte im Nachhinein, dass man in den Minuten vor und nach der Pause die Disziplin und Organisation zeitweise verloren habe und so unter Druck geraten sei. Man habe anschließend Moral beweisen, aber nicht genug im Tank gehabt, um das Spiel zu drehen. Die Hamburger treten nun bei Victoria Linden an und müssen und können sich mit einem Sieg endgültig im Tabellen-Mittelfeld festsetzen, während Leipzig den Berliner RC empfängt.
TSV Victoria Linden 18-6 RK 03 Berlin
Gegen den direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt gelang den Zebras ein extrem wichtiger Sieg in einem Duell, das durch die schwierigen Bedingungen bei tiefem Geläuf geprägt war und in beiden Halbzeiten völlig gegensätzlich lief. Dabei verdankten die Zebras diesen Sieg einem späten Comeback dank einer klaren Leistungssteigerung nach dem Pausentee.
Dabei begann das Spiel mit einer Kuriosität: Schiedsrichter Paul Warman und Gäste-Verbinder Maximilian Kaiser waren sich vor dem Ankick einig, dass der von den Gastgebern zunächst bereitgestellte Adidas-Ball mit einem aufgedruckten All-Blacks-Symbol kein adäquates Spielgerät für ein Bundesliga-Match darstellte, woraufhin man das Leder durch eines der Gäste ersetzte - unter lautstarker und Kommentierung des Victoria-Trainerteams.
In Durchgang eins hatten die Gäste aus der Hauptstadt deutlich mehr Ballbesitz und wussten den Druck auf die Victorianer hochzuhalten. Deren Defensive hielt, auch wenn der neuseeländische Unparteiische mehr als ein halbes Dutzend Straftritte gegen die aggressive Zebra-Verteidigung verteilte. Bei den Gästen hatte man sich vorgenommen, alle Chancen auf Punkte zu nutzen - doch von den fünf Versuchen landete einer am Gebälk, zwei segelten daneben und nur zwei Versuche von Kicker Kaiser gingen durch die Stangen - gleichbedeutend mit einer 6-0 Gäste-Führung zur Pause.
Vielleicht wäre man bei den Berlinern besser beraten gewesen, auf Versuche abzuzielen. Denn direkt nach dem Intervall drehte sich das Bild völlig, obwohl Zebras-Prop Siphetho Manakaza für eine Undiszipliniertheit am Offenen Gelb sah. Victoria verteidigte weiter leidenschaftlich, versuchte aber den böigen Wind zu nutzen, um die RK-Defensive mit unangenehmen Kicks zu testen.
Das provozierte beim RK immer wieder Fehler und so setzte sich Victoria nun in der gegnerischen Hälfte fest. Die ersten Heimpunkte fielen dann in Minuten 54, als Zebras-Neuner Ethan Jantjies nach eineinige Sturmphasen schnell öffnete und der Ball über Verbinder Bezuidenhout auf den Außen Lars Schumann wanderte, der wiederum in der Ecke ablegen konnte.
Beim Stand von 5-6 war das Spiel nun völlig offen. Bis acht Minuten vor Schluss sollte die Lücke nur einen einzigen Zähler betragen, dann besorgte Victorias südafrikanischer Kicker Bernick Bezuidenhout mit einem beeindruckenden Kick aus der Distanz die erstmalige Führung. Die Entscheidung fiel wenige Zeigerumdrehungen später: Einen langen Spiralkick konnte die RK-Hintermannschaft nicht kontrollieren und der Vorball fiel Verbinder Bezuidenhout unweit der 22 in die Arme - der schnelle Blondschopf musste mit dem Leder nur noch unter die Stangen einlaufen.
Der RK hatte keine Antwort mehr und kassierte mit der letzten Aktion in Ballbesitz noch einen Straftritt, den Bezuidenhout humorlos über die Querlatte nagelte. Seine Ruhe unter Druck, die Stärke unter dem hohen Ball und sein blindes Verständnis mit Landsmann Jantjies auf der Neun machten am Ende den Unterschied für die Victoria, die nun bis auf einen Punkt an den RK 03 herangerückt ist.
Nach Ostern spielen die Hannoveraner erneut daheim an der Fösse, dann gegen den Hamburger RC, während der RK 03 die Lister Germania empfängt. Victoria, den RK 03 und St. Pauli trennen nur zwei Zähler - damit ist für Spannung im Tabellenkeller gesorgt.
FC St. Pauli 14-39 Berliner RC
Mit einem Pflichtsieg in der Hansestadt rückt der Berliner Rugby Club auf Rang zwei in der Tabelle. In einem von der ersten Minute an von den Sturmreihen dominierten Duell, hatte der BRC früh Vorteile und konnte diese schnell durch den ersten Versuch von Prop Dorian Baro in Punkte ummünzen. Noch vor der Pause kam der BRC zu zwei weiteren Versuchen, bis eben jener Dorian Baro mit einer Undiszipliniertheit für eine zwischenzeitliche Unterzahl der Gäste sorgte.
Diese nutzte Pauli prompt für den ersten eigenen Versuch mit dem braun-weißen Sturm. Nach einem Straftritt für die Gäste ging es mit 23-7 für die Hauptstädter in die Pause. Direkt nach dem Pausentee und wieder mit 15 Mann spielend sicherten sich die Berliner dann den Offensiv-Bonus. Es sollten zwei weitere Versuche folgen, bevor St. Pauli in den Schlusssekunden noch einmal etwas Ergebniskosmetik betreiben konnte.
Für den BRC ist dieser Bonuspunktsieg enorm wichtig, da man nun an Germania List vorbeigezogen ist und zugleich den Abstand auf Hannover 78 auf drei Zähler verringert hat. Da man beide Hannoveraner Topklubs noch daheim empfängt, hat das Team des australischen Trainerduos McConnel Leech und Fowler noch alle Karten selbst in der Hand.
|