Über 80 Minuten schenkten sich beide Hamburger Rivalen rein gar nichts. Foto (c) Olaf Both
Die beiden Hamburger Erzrivalen St. Pauli und der HRC haben am Samstag das am 6. Spieltag wegen schlechter Platzverhältnisse ausgefallene Stadtderby nachgeholt. In einem dramatischen Spiel mit zahlreichen Wendungen konnte sich am Ende der formal als Gast antretende HRC mit 26-23 durchsetzen. Pauli bleibt damit weiter im Abstiegskampf, während der HRC den Anschluss an Leipzig und damit die Playoff-Plätze hergestellt hat.
FC St. Pauli 23-26 Hamburger RC
Mehr Spannung zum Auftakt in das neue Bundesliga-Jahr hätte man sich nicht wünschen können. In einem echten Hamburger Derby mit zahlreichen Zuschauern war der FC St. Pauli an der Saarlandstraße im Stadtpark der Hanse-Metropole formal Gastgeber. Die Paulianer wollten dringend wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg sammeln - ein Sieg hätte sogar dafür gereicht, den Stadtrivalen in der Bundesliga-Nordstaffel zu überholen, was zuletzt vor knapp zehn Jahre geschehen war.
Von Anfang schenkten sich beide Teams bei wechselnden Bedingungen rein gar nichts - entsprechend hart ging es an den Kontaktpunkten zur Sache. Pauli punktete zuerst per Penalty, den der sichere Kicker Johann Schünemann durch die Stangen nagelte, doch Hamburg konterte mit dem ersten Versuch durch Nachwuchsass Hans Koch. Noch vor der Pause zunächst ein weiterer braun-weißer Straftritt, dann der erste Durchbruch der Paulianer ins Malfeld durch Tobias Toppel. Wenig später dann der HRC-Konter durch Fernando Raga zum 12-13 Anschluss, der gleichzeitig der Pausenstand war.
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Nach dem Pausentee hatten zunächst weiter die Rugger in braun und weiß die Oberhand. Eine erste Chance vergaben die Gastgeber, als sie sich hochhalten ließen, doch wenig später folgte Versuch Nummer zwei zum 18-12 - einen weiteren verpassten die Paulianer, als sie sich von HRC-Stürmer Höllmann hochhalten ließen. Diese Führung sollte jedoch nicht allzu lange halten, denn pünktlich zur entscheidenden Phase hatte das Team des argentinischen Coaches Tomy Cappurro seine beste Phase. Zwei Versuche von Kreativspieler Nils Kanngießer drehten das Spiel zu Gunsten des HRC.
St. Pauli gab sich in der Schlussphase aber nicht auf und lieferte dem HRC noch einmal einen echten Fight. Johann Karwen legte nach einer schönen Kombination den 23-26 Anschluss und in den letzten fünf Minuten hatte St. Pauli gleich mehrfach die Chance, per Penalty den Ausgleich herzustellen. Doch Pauli wollte den Sieg, scheiterte aber dramatisch wenige Meter vor der Linie mit einem Vorwurf.
So musste sich St. Pauli trotz einer kämpferisch starken Leistung mit einem Defensiv-Bonus begnügen. Kommendes Wochenende treten beide HH-Klubs zum ersten regulären Bundesliga-Spiel des Jahres erneut daheim an. Zunächst empfängt St. Pauli den BRC, bevor der Hamburger RC die Chance hat, im direkten Duell mit Leipzig an den Sachsen vorbeizuziehen.
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