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Nach dem Sieg gegen Belgien: Reifeprozess der Adler geht weiter
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 4. März 2024

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Felix Lammers erlöste das deutsche Team mit seinem Versuch in der 67. Minute. Foto (c) Kessler

Mit 21-11 gewann das deutsche Team am Samstagabend dank Versuchen von Mika Tyumenev und Felix Lammers auswärts in Belgien. Dank dieses Erfolgs bleibt das deutsche Team weiterhin in Europas höchster Spielklasse. Der Auftritt beim direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt bewies Charakter und einen fortgeschrittenen Reifeprozess dieses Teams, das nach dem Abstieg aus der REC im Jahr 2019 komplett neu aufgebaut wurde. Mit dem Sieg im Rücken kann man den Blick nun nach vorne richten und die Perspektive dieser Mannschaft ist positiv.

Es war der befreiende Moment, auf den das deutsche Team und seine Fans so sehnsüchtig gewartet hatten. Die beiden Neuenheim-Teamkollegen Oliver Paine und Felix Lammers sorgten in einer aus deutscher Sicht schwierigen Phase mit ihrem blinden Verständnis dafür, dass unsere Adler in Durchgang zwei in Waterloo die Zügel wieder an sich reißen konnte.

Außen Lammers hatte eine Lücke in der belgischen Defensive erkannt und war mit vollem Tempo aus der Tiefe gelaufen, Neuner Paine erkannte die Situation, zog mit zwei drei schnellen Schritten entlang der Mittellinie den belgischen Verteidiger neben dem Offenen auf sich und bediente seinen Außen mit einem mustergültigen kurzen Ball.

Lammers brach durch, umkurvte Belgiens Schluss Soenen und sprintete die über 50 Meter bis ins belgische Malfeld zum vielumjubelten Versuch. Das deutsche Team holte sich damit die Führung nur 14 Minuten vor Abpfiff wieder zurück und sollte sie bis zum Schlusspfiff nicht mehr hergeben.

Blindes Verständnis der beiden Neuenheimer: Oliver Paine bedient Felix Lammers zum zweiten deutschen Versuch

Deutsches Team zeigt Charakter in der Schlussphase in Waterloo

Wie die schwarzen Adler anschließend in der Schlussphase den Druck weiterhin hochhielten und die Entscheidung suchten, anstatt die knappe Führung zu verteidigen, spricht für den Reifeprozess dieses Teams. Denn auch für die abstiegsgefährdeten Belgier ging es mit eigenem Publikum im Rücken um alles.

Für einen dritten Versuch reichte es knapp nicht, obwohl teils nur wenige Meter bis zum erlösenden Malfeld fehlten. Jedoch zeigte sich Nikolai Klewinghaus vom Tee und per Dropkick zwei Mal treffsicher und sorgte so für das 21-11 und damit den ersten deutschen Sieg nach zuletzt drei REC-Niederlagen in Serie, sowie drei Pleiten nacheinander gegen die Belgier in den letzten fünf Jahren.

Es war ein verdienter Erfolg, denn das deutsche Team hatte von Beginn an die Initiative übernommen und mehr Ballbesitz und Feldvorteile. Dabei hätte man mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit und Abgebrühtheit schon früher für eine deutlichere Führung sorgen können. Vom Tee und im offenen Spiel ließ das deutsche Team besonders in Durchgang eins Punkte liegen, was den Belgiern Anfang des zweiten Durchgangs erlaubte, zurück ins Spiel zu kommen und kurzeitig zu führen.

Der Adler-Sturm war die Grundlage für den Erfolg

Doch auch dank der Dominanz bei den Standards hatte man immer eine solide Plattform und Ballbesitz. Generell war der Adler-Sturm ein absoluter Sieggarant, nicht nur wegen des bereits dritten Versuchs von Hakler Mika Tyumenev in der laufenden Rugby Europe Championship. An den Kontaktpunkten, im Gedränge und in der Gasse war das deutsche Team überlegen, was besonders bei der Gasse eine absolute Verbesserung im Vergleich zum Auftakt des Turniers ist.

Die Mannschaft ist durch die gemeinsame Zeit auf und neben dem Feld zusammengewachsen und hat auch ohne drei der besten Legionäre - Eric Marks, Sebastian Ferreira und Michel Himmer waren allesamt im Einsatz für Ihre Klubs - diesen wichtigen Sieg eingefahren. In Paris hat das Team nun die Chance im zweiten Duell mit den Holländern innerhalb weniger Woche ohne das Damoklesschwert Abstieg einen besseren Auftritt gegen Oranje hinzulegen.

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Die Perspektive der Mannschaft sieht im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg nicht nur wegen des Sieges in Belgien weiterhin positiv aus. Bereits gegen Georgien und Spanien lieferte das deutsche Team eine über weite Strecken positive Vorstellung ab und zumindest los Leones sind dem deutschen Team nicht uneinholbar enteilt. Die Schweiz ist als wahrscheinlicher Aufsteiger ein für die Adler in der jetzigen Form machbarer Gegner. Für die kommenden Jahre sind das gute Nachrichten, die man mit dem unverhofften Aufstieg vor knapp über einem Jahr nicht unbedingt so hätte erwarten können.

Bereits kommendes Jahr beginnt in Europa die Qualifikation für die Rugby-WM in Australien 2027 und dem Vernehmen nach wird es für europäische Teams zwei weitere Startplätze geben. Von einer WM-Teilnahme zu träumen ist sicherlich noch verfrüht, aber vielleicht könnte die Perspektive Rugby World Cup nicht nur das Team weiter motivieren und antreiben, sondern auch den einen oder anderen deutschen Rugby-Profi im Ausland, der zuletzt nicht für die Adler aufgelaufen ist.

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Valentin Calafateanu (ROM)   5
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Ramil Gaysin (RUS)   4

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Julen Goia Iriberri (ESP)   1

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