Die erfahrene Hintermannschaftsspielerin Mette Zimmat führt Deutschland als Kapitänin aufs Feld. Foto (c) Perlich
Im ersten Länderspiel des Jahres spielt die deutsche Nationalmannschaft der Frauen im Fünfzehner am Samstag gegen Belgien (Ankick 15 Uhr). Auf der Anlage des RC Aachen, nur wenige Kilometer von der belgischen Grenze und dem Dreiländereck, geht es gegen den einstigen Konkurrenten aus der Rugby Europe Trophy. Es wird das erste Länderspiel unter dem neuen Trainer Gareth Jackson sein, der das Spiel in erster Linie als Chance zur Weiterentwicklung des Teams sieht, aber natürlich nichts gegen einen erneuten Sieg über Belgien hätte.
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft spielt in diesem Frühjahr keine EM-Serie, bekanntermaßen ist dies der Tatsache geschuldet, dass die Trophy dieses Jahr nicht ausgetragen wird - die Championship wäre derweil sportlich wie finanziell ein großer Sprung. So bleibt dem Phönix-Team zunächst nur ein Länderspiel am Samstag gegen den einstigen Trophy-Konkurrenten Belgien in der Kaiserstadt Aachen, um sich weiter als Mannschaft zu etablieren, sich sportlich weiterzuentwickeln, neue Talente ins Team zu integrieren und die Konkurrenz aus Portugal und Schweden nicht allzu weit davonziehen zu lassen.
Belgien als erste Standortbestimmung unter Jackson
Der neue Coach Gareth Jackson, der erstmals in der Geschichte der Frauen-Nationalmannschaft für seine Trainer-Tätigkeit entlohnt wird, hatte zunächst zu offenen Trainingseinheiten aufgerufen, in denen knapp 100 Anwärterinnen vorspielen konnten. Der Engländer, der aus seiner Zeit beim englischen Verband RFU als Development Officer solche Scouting-Sessions nur zu gut kennt, konnte dabei einige Talente ausmachen, die zuvor noch für keine Auswahlmannschaften aufgelaufen waren.
Gegen die den deutschen Damen aus vorherigen EM-Serien bekannten Belgierinnen, die in der Weltrangliste in gleichen Gefilden wie unsere Auswahl rangieren, gibt es unter dem neuen Trainer Jackson eine erste echte Standortbestimmung unter Wettkampfbedingungen. Mit der erweiterten Bundesliga, die in der A- und B-Staffel auch ohne Sankt Pauli mittlerweile neun Teams umfasst, haben mehr talentierte Spielerinnen die Chance, sich zu zeigen und sich so für die Nationalmannschaft zu empfehlen.
Mette Zimmat führt Deutschland als Kapitänin aufs Feld
Das Rückgrat für das Belgien-Spiel bilden, wenig überraschend, weiterhin etablierte Kräfte. Schon am Mittwoch-Abend hat sich Coach Jackson auf eine Aufstellung festgelegt. Mette Zimmat, die mit reichlich Erfahrung auf der EM-Serie im Siebener, in Spanien und in der Bundesliga auf der Zwölf startet, übernimmt die Kapitänsbürde. Die 28-jährige bringt das Spielverständnis und die Athletik mit, um gegen die Belgierinnen voranzugehen und bildet mit Johanna Hacker eine starke Innen-Paarung
Ex-Kapitänin Mareike Bier startet auf der rechten Prop-Position, wo sie auch in der letztjährigen Trophy-Saison als Spielführerin ihren Stammplatz hatte. Clara Tauschek startet auf der Verbinder-Position, kann aber auch auf die Neuner-Position rutschen, wo sie im Vorjahr auf EM-Niveau im Einsatz war.
Der deutsche Kader für das Belgienspiel in Aachen
Deutschland-Sturm wird Schlüsselrolle innehaben
Ihre Kölner Teamkollegin Yusra Abdelkarim startet als Achterin und ist damit sicher die größte Überraschung im deutschen Kader. Zusammen mit der gelernten Zweite-Reihe-Stürmerin Luise Lauther hat das deutsche Team gleich mehrere starke Optionen für Ballvorträge über die Vorteilslinie, die der schnellen Hintermannschaft Räume verschaffen müssen.
Ein Sieg zum Auftakt wäre natürlich der bestmögliche Einstand für Trainer Jackson, der aber betont, dass man aufgrund der kurzen gemeinsamen Vorbereitung zunächst am eigenen Spiel arbeiten wolle und sich für die Zukunft aufstellen wolle. Dennoch geht man natürlich nicht ohne Ambitionen in dieses Duell.Denn fast exakt vor einem Jahr gewann das deutsche Team dank Versuchen von Joy Weatherspoon und Johanna Hacker, sowie zwei Erhöhungen von Laura Schwinn in Brüssel verdient mit 14-10.
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