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TR-Update international: Dupont vor Siebener-Debüt, Italien erhält Verstärkung, England in Wembley?
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Dienstag, 20. Februar 2024

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Er ist der vielleicht derzeit beste Spieler der Welt und spielt nun erstmals Siebener. Antoine Dupont gibt dieses Wochenende sein Siebener-Debüt. Foto (c) Perlich

Kurz vor dem dritten Spieltag der Six Nations gibt es bei den Italienern eine unerwartete Personalrochade. Einer der profilstiersten Spieler nimmt sich mitten im Turnier eine Auszeit, dafür kommt ein hochtalentierte Youngster ins Team von Gonzalo Quesada, der auch für England und die Wallabies hätte spielen können. Derweil steht Antoine Dupont vor seinem Debüt im olympischen Siebener an diesem Wochenende.


Italien verliert Allan aber sichert sich Dienste von Louis Lynagh

Für die Azzurri waren die ersten beiden Six-Nations-Spiele nicht unbedingt zufriedenstellend. Gegen England fuhr man zwar das beste Ergebnis jemals ein, verpasste einen möglichen Sieg aber dennoch mit nur drei Zählern. In Dublin waren die Italiener dann gegen Titelverteidiger Irland ohne jede Chance.

Für die Azzurri geht es an diesem Wochenende mit dem Gastspiel in Lille gegen die Franzosen weiter. Dabei gibt es zwei sehr prominente Veränderungen im Kader, die in den letzten Tagen für Aufsehen sorgten. Zunächst verkündete der erfahrene Tomasso Allan, dass er sich eine Auszeit vom internationalen Rugby genehmigen würde.

Der 30-jährige aus Vicenza hat 80 Einsätze für die Azzurri gesammelt und gilt als der wohl sicherste Kicker des Teams. „Physische und mentale Ermüdung“ seien die Gründe für seine Entscheidung, die aber noch nicht endgültig sei. Zumindest für eine Weile wird sich Allan auf den Abstiegskampf mit seinem Top-14-Klub Perpignan konzentrieren.

Auf so viel Geschwindigkeit und Power können sich die Azzurri-Fans freuen: Louis Lynagh spielt künftig für Italien

Derweil können die Azzurri sich aber über einen hochtalentierten Neuling aus einer absoluten Rugby-Dynastie freuen. Louis Lynagh hat sich dafür entscheiden, international für Italien aufzulaufen. Der im italienischen Treviso geborene Sohn des Wallabies-Weltmeisters Micheal Lynagh hätte theoretisch für drei Nationalteams auflaufen können, nachdem der Quins-Profi im Jugendbereich für Englands Teams aufgelaufen ist.

Der 23-jährige Außen wird nun aber für sein Geburtsland spielen und den Azzurri damit einen weiteren großartigen Finisher bescheren. Seit seinem Quins-Debüt im Jahr 2020 hat er 58 Einsätze für die Londoner gesammelt und dabei 27 Versuche gesammelt. Zuletzt gelang Lynagh im Champions Cup gegen Ulster ein Doppelpack. Schon in dieser Woche könnte er für Italien auflaufen - ab kommendes Jahr wird er in Vereinsfarben für Benneton auflaufen und damit in seine Geburtsstadt zurückkehren.

 

Dupont feiert sein langersehntes Siebener-Debüt in Kanada

Dem Frankreich-Team im Fünfzehner fehlt er während der Six Nations gerade akut, da er sich in den kommenden Wochen und Monaten auf die olympische Rugby-Variante konzentriert. Antoine Dupont selbst erklärte den französischen Medien gegenüber kurz vor seinem anstehenden Debüt: „Natürlich ist es derselbe Sport, aber die Anforderungen sind andere - momentan bin ich noch in einer Lernphase!“

Für einen derart talentierten Athleten wie Dupont findet die Lernphase an diesem Wochenende im kanadischen Vancouver statt. Dort spielt er mit dem Frankreich-Team im spektakulären BC Place vor der malerischen Kulisse der Westküsten-Metropole sein erstes World-Series-Turnier (live und kostenlos auf Rugbypass.tv). Zuletzt beendeten les Bleus das Turnier in Perth auf Rang sechs.

Antoine Dupont, noch immer in blau, aber dieses Mal bei der anderen Rugby-Nationalmannschaft Frankreichs

Ob Dupont direkt einen Impact haben wird, bleibt abzuwarten. Der Hype ist in jedem Fall groß. Die TV-Rechte in Frankreich und dem Vereinigten Königreich sind seit dem Dupont-Wechsel ins Siebener mit einem Schlag wertvoller. Dupont könnte nicht der einzige Fünfzehner-Star in diesem Jahr im Siebener sein. Ex-Wallabies-Kapitän Micheal Hooper will zu Olympia und hat einen Vertrag mit Australia 7s unterschrieben. Darüber hinaus halten sich Gerüchte um eine Siebener-Rückkehr von Irland-Schluss Hugo Keenan und auch Marcus Smith und Cheslin Kolbe sollen an einem Auftritt in Paris interessiert sein.

 

England Rugby braucht Geld und hat über Twickenham-Verkauf nachgedacht

Der englische Verband ist mit Rund einer Viertelmilliarde Euro Einnahmen pro Jahr noch immer einer der reichsten der Welt, auch wenn die Franzosen dem Mutterland im kommerziellen Bereich zunehmend Konkurrenz machen. Dennoch klaffen im Haushalt der RFU weiterhin Lücken und wie die Londoner Times nun enthüllt hat, gab es im englischen Verband Überlegungen das Twickenham Stadium zu Geld zu machen.

Das Nationalstadion ist seit 1907 die Heimat des englischen Rugbys und die vielleicht berühmteste Rugby-Arena weltweit. In einem internen Papier, das laut Times 69 Seiten umfasst, hatte man ein mögliches Szenario durchgespielt. Man würde das extrem wertvolle Grundstück im wohlhabenden Westen Londons verkaufen und einen Teil des Geldes nutzen, um dem englischen Fußballverband 50% der Anteile des Wembley-Stadions abzukaufen.

Daraufhin hätte man sich, ähnlich wie in Frankreich, das Nationalstadion mit den Rundballern geteilt. Mit den restlichen Einnahmen hätte man den Verband finanziell sanieren können und Investitionen tätigen können. Der Aufschrei wäre allerdings besonders in der Rugby-Community riesig gewesen, die im Mutterland sehr traditionsbewusst ist.

Man hätte beim Verband damit die größte Einnahmequelle gefährdet, denn die Heimspiele  sind für den Verband besonders lukrativ. Deshalb wurde der Gedanke schlussendlich Ende des letzten Jahres verworfen. Jedoch hat man nun einen Sanierungsbedarf von über 600 Millionen Pfund identifiziert, der auch eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur enthält. Dafür ist, wenig verwunderlich, aber derzeit kein Geld da.

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