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TR-Analyse: Verdiente Niederlage in Amsterdam
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Sonntag, 18. Februar 2024

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Auch im vierten Duell in Folge behielten die Niederländer gegen unsere Adler die Oberhand. Foto (c) Perlich

Die deutschen Adler verlieren auch ihr drittes EM-Gruppenspiel der Rugby Europe Championship mit 13-39 in Amsterdam - es ist die vierte Niederlage in Serie gegen das Team in Oranje. Besonders in der Schlussphase brach das deutsche Team, das nur phasenweise mit den Holländern mithalten konnte, regelrecht ein. Konnte man nach den beiden Pleiten gegen die klaren Favoriten Georgien und Spanien noch positiv auf die Entwicklung des Teams blicken, waren die letzten 20 Minuten aus deutscher Sicht zum Vergessen. Nun geht es in zwei Wochen in der ersten Platzierungsrunde gegen die Belgier.


Es war ein gebrauchter Nachmittag, der den miserablen Wetterbedingungen in der Holland-Metropole entsprach, zumindest aus deutscher Sicht. „Einfach scheiße, was soll man sagen“, so ungeschminkt fasste Adler-Flanker Justin Renc die Stimmung im Team nach der am Ende viel zu deutlichen 39-13 Niederlage treffend zusammen. Trainer Mark Kuhlmann fand im Anschluss ebenso deutliche Worte: „Wir waren nicht clever genug und im Endeffekt auch nicht gut genug“.

Mitte des zweiten Durchgangs hatte es noch gar nicht mal derart düster ausgesehen. Das deutsche Team war trotz wackligem Auftakt mit zwei niederländischen Versuchen, die viel zu einfach fielen, dank des Paketversuchs von Mika Tyumenev und dem verlässlichen Kick von Edo Stella mit nur zwei Zählern Rückstand in die Pause gegangen. Auch in der ersten Hälfte des zweiten Durchgangs hielt das deutsche Team durchaus mit den Gastgebern mit, gegen die man zuletzt drei Mal in Serie verloren hatte.

Deutsches Team gibt Momentum aus der Hand

Doch nach dem Anschluss zum 13-15 verlor die Mannschaft den Faden in der Offensive und leistete sich zu viele Fehler in der Defensive. Hatte man zuvor bereits den einen oder anderen unnötigen Straftritt weggegeben, häuften sich die Entscheidungen des Schirigespanns gegen unsere Adler nun - teils durch übermütige wie unnötige Adler-Aktionen, teils durch den Druck der stärker werdenden Niederländer.

All das Momentum, das man sich zwischen der 20. und 55. Minute mühsam aufgebaut hatte, war innerhalb weniger Minuten verloren. Stattdessen verlagerten die Holländer das Spiel komplett in die deutsche Hälfte und der Oranje-Sturm schob sich allein in der Schlussviertelstunde zwei Mal in das deutsche Malfeld.

Während man an der Gasse im Vergleich zu den ersten Spielen trotzt Sturm und Regen klar verbessert auftrat und im Gedränge ebenbürtig schien, schaffte es das deutsche Team über die Hintermannschaft nie wirklich, gefährlich zu werden. Versuchten es unsere Adler mit der Brechstange über die Innen, konnten die Niederländer dies gut verteidigen, über Außen war man ebensowenig gefährlich, wie mit den taktischen Kicks.

 

Entscheidende Kickduelle gingen an die Gastgeber

Die Kickduelle, die bei extrem schwierigen Bedingungen mit böigem Wind und glitschigem Spielgerät imminent wichtig waren, gingen ebenfalls klar an das Team in Oranje. Das Team von Kapitän Koen Bloemen schaffte es, sich über die Kicks von Fortuin und Weersma clever in der deutschen Hälfte festsetzen und das deutsche Team dort einzuschnüren.

Trainer Mark Kuhlmann bemängelte gar die taktische Disziplin seiner Mannschaft. Man habe vor der Partie vor der Spielweise der erfahrenen Spielmacher der Gastgeber gewarnt - „da braucht sich keiner rauszureden“ - so der sichtlich angefressene Kuhlmann. Dazu habe man zu viel in der eigenen Hälfte gespielt, selbst wenn das Risiko eines Ballverlusts zu hoch war.

Besonders frustrierend aus deutscher Sicht: Hatte das deutsche Team gegen Georgien und Spanien noch bis in die letzten Minuten mitgehalten, konnte das deutsche Team in der Schlussphase den Holländern nicht mehr viel entgegensetzen. Drei harte Spiele in Serie sind, so ist es auch aus dem Team zu hören, mental wie physisch zehrend. Zum Glück folgt nun die Pause, bevor es übernächste Woche im Platzierungshalbfinale und dem abschließenden Sonntag um den Klassenerhalt.

Sollte das deutsche Team auch in Brüssel verlieren und die Niederländer daheim gegen Polen unterliegen, könnte es theoretisch noch einmal eng werden in Sachen Klassenerhalt. Noch hat das deutsche Team aber noch alles in den eigenen Händen.

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