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Lehrerfortbildung an der CBES Lollar: „Rugby – die ideale Schulsportart!?“
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Geschrieben von Jens Hausner
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Donnerstag, 5. März 2009 |
Rugby in die Schulen bringen ist das erklärte Ziel von Jens Hausner
„Beugen – Anfassen – Warten – Binden!“ Das sind die Kommandos des Schiedsrichters vor dem Zusammenkrachen der Stürmer beim angeordneten Gedränge im Rugby. Wie der Zweikampf zweier gigantischer Schildkröten mit je 16 Beinen sieht es aus, wenn die geballte Kraft von je acht muskelbepackten Kraftpaketen aufeinanderprallt.
Ein wenig harmloser ging es bei der Lehrerfortbildung für Rugby in der Schule zu, zu der Jens Hausner – Lehrer der CBES Lollar und frischgebackener Schulsportbeauftragter des Hessischen Rugby Verbands – Sportlehrinnen und –lehrer am Dienstag, den 3. März in seine Schule geladen hatte. Die Kommandos waren die gleichen – vermittelt wurde den Teilnehmern allerdings „OK-Rugby“, die körperlose Variante des rauen Kontaktsports. „OK“ steht hierbei für „Ohne Kontakt“. In einem ganzheitlichen Vermittlungsmodell mit ein wenig Theorie und ganz viel Praxis wurden sie geschult, um künftig Rugby an ihren Schulen im Sportunterricht an viele Schüler weiterzugeben. „OK-Rugby ist die ideale Schulsportart“, behauptet Hausner ein wenig provokativ. „Rugby ist leicht zu lernen. Es gibt keine Schritt- oder Dribbelregel, auch das Regelwerk ist überschaubar und schnell erlernbar.“ So spielen die Teilnehmer auch schon nach wenigen Minuten OK-Rugby nach den Regeln des Schulwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“, als würden sie das schon jahrelang machen. Die Gruppe besteht zur Hälfte aus Männern und zur Hälfte aus Frauen und sie jagen dem ovalen Ball in gemischten Mannschaften nach. Dadurch, dass der Körperkontakt herausgenommen wird und das Tackling durch den „Touch“ – das beidhändige Antippen des Ballträgers an der Hüfte – ersetzt wird, spielen körperliche Unterschiede keine Rolle. Große und kleine Kinder, dicke und dünne, Mädchen und Jungen können so im Schulsport zusammen spielen und alle erfolgreich sein.
Für alle Sportlehrer, die nach der Fortbildung vom ansteckenden Rugby-Fieber infiziert wurden oder bereits in den vergangenen Jahren an einer Rugby-Fortbildung teilgenommen haben, besteht am 12. März die Möglichkeit, ebenfalls an der CBES ihr Wissen in einer Folgeveranstaltung zu vertiefen. Im zweiten Teil der Reihe „Rugby – die ideale Schulsportart!?“ steht dann der Schritt vom OK-Rugby zum Kontakt-Rugby auf dem Programm. Auch das Kontakt-Rugby ist für den Schulsport besonders geeignet. Das fand 2007 eine Studie der Leibnitz-Universität Hannover heraus, die zu dem Ergebnis kam, dass Schüler, die Rugby im Schulsport gespielt hatten, anschließend konzentrierter im Unterricht waren. Außerdem könne Rugby einen Beitrag zur schulischen Gewaltprävention leisten. Das sei deshalb so, „weil kontrollierter Körperkontakt beim Rugby erlaubt sei und überschüssige Energie in sportliche Betätigung kanalisiert werde“ – so die Studie. Das nächste Rugby-Ereignis an der CBES Lollar ist dann am 18. März der Regionalentscheid von „Jugend trainiert für Olympia“.
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Letzte Aktualisierung ( Donnerstag, 5. März 2009 )
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