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TR-Vorschau Six Nations: Richtungsweisende Duelle in Edinburgh und London
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Freitag, 9. Februar 2024

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Es ist einer der Klassiker im Welt-Rugby: England gegen Wales. Foto (c) Kessler

Das zweite Six-Nations-Wochenende beginnt direkt mit einem absolut richtungsweisenden Spiel. Die Schotten empfangen Frankreich und nur der Sieger hat noch realistische Chancen auf den Titel. Kann sich Frankreich von der Demontage zum Auftakt erholen, oder kommen die Schotten ihrem ersten Titel seit einem Vierteljahrhundert einen Schritt näher? Direkt im Anschluss gibt es das Duell der Erzrivalen England und Wales, bevor am Sonntag Irland die Italiener empfängt.

HINWEIS: Wie immer gibt es alle Spiele der Six Nations mit deutschem Kommentar auf More than Sports TV im Kabelfernsehen oder via Browser zu sehen.


Schottland – Frankreich

Samstag 10. Februar, 15:15 Uhr Murrayfield Edinburgh

Dieses Duell dürfte für beide Rivalen ein richtungsweisendes werden. Die Schotten könnten mit einem weiteren Sieg ihre Chancen auf den ersten Titel seit den Five Nations 1999 signifikant erhöhen. Frankreich wiederum ist quasi zum Siegen verdammt, wenn man noch ein Wörtchen um den Titel mitsprechen möchte. Denn im Auftaktspiel gegen Irland im Angriff ließ man vieles vermissen und wurde von den Iren nach dem Platzverweis von Paul Willemse teils vorgeführt– das Resultat war die höchste Heimpleite in den Six Nations seit über 100 Jahren.

Die Schotten wiederum müssen ihrerseits ebenso ein Trauma verarbeiten. Nach unfassbar souveränen ersten 50 Minuten in Cardiff, in denen Finn Russel und Duhan van der Merwe das Team fast im Alleingang mit 27:0 in Führung brachten, verspielten man noch fast die haushohe Führung. Nach vier Gegenversuchen und über einem Dutzend Straftritten in weniger als einer halben Stunde rettete Schottland dennoch den hauchdünnen 27-26 Sieg über die Ziellinie und gewann somit erstmals seit 22 Jahren in Cardiff.

Die letzten beiden Six-Nations-Duelle dieser Teams gingen an Frankreich. Spielerisch haben beide Mannschaften viel Potenzial, was auf ein hochklassiges Duell schließen lässt. In Sachen Personal müssen beide Teams umstellen: Schottland muss auf Flanker Crosbie und Zweite-Reihe-Stürmer Grant Gilchrist verzichten, die beide mit Blessur ausfallen. Dafür kommen Matt Fagerson und Grant Gilchrist ins Team.

Bemerkenswert: Ex-Kapitän Jamie Ritchie fällt aus Leistungsgründen komplett aus dem Kader und wird durch den Co-Kapitän Rory Darge ersetzt. Ritchie habe seine Stärken im Wales-Spiel aufgrund der Schiedsrichter-Regelinterpretation nicht ausspielen können, so Trainer Townsend – anders gesagt, er macht den Flanker für die Flut an Straftritten gegen die Schotten verantwortlich. Um dieses Spiel zu gewinnen, müsse man in erster Linie den Kampf an den Kontaktpunkten, so der Schottland-Trainer.

Frankreich wiederum hat mit Cameron Woki einen adäquaten Ersatz für den rotgesperrten Zweite-Reihe-Stürmer Willemse. Der Racing-Profi interpretiert die Position aber anders, ist auf dem Rasen deutlich mobiler und spielt fast wie ein dritter Flanker. Auf Außen rückt Louis Bielle-Biarrey ins Team und bringe mehr Speed in die XV, so die Erklärung von Trainer Fabien Galthié. Sonst dieser derselben Mannschaft, die in der ersten Runde gegen Irland unterlag.

TotalRugby-Prognose: Wie schwach Frankreich über weite Strecken beim 17-38 gegen Irland aufgetreten ist, hätten wohl nur wenige so erwartet. Ob und wie schnell sich dieses Frankreich-Team fängt und den WM-Kater hinter sich lässt, ist kaum abzuschätzen. Denn niemand zweifelt daran, dass das Team auch ohne Superstar Antoine Dupont genug spielerische Klasse hat, um jeden Gegner im Turnier zu schlagen. Gleichwohl haben auch die Schotten in Cardiff viel Licht aber fast ebenso viel Schatten gezeigt. Bei ordentlichen Bedingungen dürfte es einen offenen Schlagabtausch geben, für den Frankreich eigentlich besser gerüstet ist. Aber mit Strippenzieher Finn Russell in Bestform sehen wir die Gastgeber an diesem Samstag im Murrayfield knapp vorne. Schottland gewinnt mit +4 Zählern.

 

England – Wales

Samstag 10. Februar, 17:45 Uhr Twickenham Stadium London

Die alten Rivalen eint schon seit exakt 153 Jahren eine innige Feindschaft, die von walisischer Seite wohl noch ein wenig intensiver gelebt wird, als von englischer. Dies- und jenseits der Severn Bridge, die man auf dem Weg von Cardiff nach London überquert und damit in England landet, ist man aber umso glücklicher, wenn man dieses besondere Spiel für sich entscheiden kann. Doch der letzte walisische Sieg bei den Six Nations in London liegt mittlerweile schon zwölf Jahre zurück.

England konnte sein Auftaktspiel in Rom gewinnen, Wales verlor dagegen daheim gegen die Schotten. Doch während im Mutterland keineswegs unisono Zufriedenheit über den knappen Sieg in Rom herrscht, hat die runderneuerte walisische Mannschaft trotz Pleite daheim viel Moral bewiesen und mit vier Versuchen fast noch Comeback für die Ewigkeit erreicht.

Bei den Gästen hofft man darauf, von Minute eins an einen solchen Auftritt hinlegen zu können. Wales-Trainer Warren Gatland gibt den Helden der heroischen Aufholjagd, allen voran dem vorige Woche eingewechselten Verbinder Ioan Lloyd und Neuner Tomos Williams eine Chance von Beginn an. Dazu kehrt Routinier George North zurück ins Team, der im 13 Jahre nach seinem Debüt bei den Six Nations seinen 50. Einsatz im Turnier  feiert.

Die Losung der Waliser ist derweil ganz einfach: „Wir wollen das Publikum aus dem Spiel halten, die Stimmung drücken, das kann ein wichtiger Faktor sein!“ Gatland hat reichlich Erfahrung im Londoner Rugby-Tempel sammeln dürfen, aber viele seiner jungen Spieler, wie der neue Kapitän Dafydd Jenkins, spielen zum ersten Mal ein Six-Nations-Spiel vor den Steilen Rängen des Rugby HQ.

Bei den Gastgebern ist man derweil selbstbewusst vor dem so wichtigen Spiel. England-Coach Borthwick ist auch trotz des knappen Sieges mit „nur“ drei Punkten gegen Italien – ein engeres Spiel zwischen diesen beiden Teams hatte es noch nie gegeben – von seinem Team überzeugt und schickt, bis auf die Rückkehr von Ellis Genge auf die Bank, dieselbe 23 ins Rennen. Damit spielt George Ford weiter als Verbinder, auch weil Markus Smith weiter verletzt ausfällt.

Sein Team müsse er vor diesem Spiel im Training zügeln, denn die Intensität im Training sei noch einmal extrem gestiegen, wie Coach Borthwick den englischen Medien erläuterte. Er erwarte eine walisische Mannschaft, wie im zweiten Durchgang gegen Schottland, mit dem Messer zwischen den Zähnen. Er sieht sein Team jedoch auch gut auf diese Intensität vorbereitet. Man werde nicht nur dagegenhalten, sondern auch spielerische Lösungen finden.

TotalRugby-Prognose: Dieses junge walisische Team hat in der Londoner Rugby-Festung Twickenham eine schwierige Aufgabe vor der Brust. Für zahlreiche Waliser, wie Kapitän Jenkins, wird es der erste Auftritt in London sein. Sich von der Kulisse nicht beeindrucken zu lassen und gut in diese Partie zu kommen, wird eminent wichtig sein. Dazu muss die dritte Sturmreihe um Tommy Reffell wieder wie im zweiten Durchgang gegen Schottland die Hoheit an den Kontaktpunkten herstellen, sonst kann England sein Spiel ohne Probleme durchziehen. Wales wird den Engländern einen großen Kampf liefern und dem ersten Sieg in Twickenham seit 2012 nahe kommen, aber nach 80 Minuten sehen wir England knapp mit +5 Punkten vorne.

 

 

Irland – Italien

Sonntag 11. Februar, 16:00 Uhr Aviva Stadium Dublin

Beide Teams haben vorige Woche historische Resultate eingefahren. Irland hat noch nie in Frankreich dermaßen hoch gewonnen, während die Niederlage mit drei Punkten das beste Ergebnis ist, das Italien jemals gegen England eingefahren hat. Allein das verdeutlicht: Diese beiden Teams gehen mit völlig unterschiedlichen Ansprüchen in dieses Turnier.

Topfavorit Irland will den Titel unbedingt verteidigen und dabei das erste Team überhaupt sein, dass den Grand Slam bei den Six Nations verteidigt. Natürlich geht Irland als haushoher Favorit in dieses Spiel und so leistet es sich Coach Andy Farrell trotz des relativ offenen Spiels letztes Jahr gegen die Azzurri, einige Leistungsträger zu schonen.

Kapitän Peter O’Mahony wird durch Ryan Baird ersetzt, Caelan Doris ersetzt ihn als Spielführer. Craig Casey startet als Neuner anstelle von Jamison Gibson-Park und Finlay Bealham ersetzt Tadgh Furlong. Aber auch mit diesen Wechseln bleibt diese irische Mannschaft eine eingeölte Maschine, die als System funktioniert und mit ihrem Angriffsspiel über dutzende Phasen so ziemlich jeder Defensive den Zahn ziehen kann.

Für die Azzurri fehlen nun ausgerechnet bei diesem Spiel die beiden wichtigen Flanker Negri und Cannone. Denn besonders die Flanker sind der Schlüssel dazu, das irische Angriffsspiel zu manipulieren und den schnellen Rhythmus zu verlangsamen. Diese Aufgabe muss nun das junge Duo Alessandro Izekor und Manuel Zuliani übernehmen. Auf der Neun übernimmt Varney von Alessandro Garbisi, der zunächst auf der Bank startet. Der superschnelle Cappuozzo kehrt nach überstandener Krankheit ins Team zurück.

TotalRugby-Prognose: Italien ist durchaus in der Lage phasenweise mit den absoluten Top-Teams mitzuhalten, wie man vorige Woche sehen konnte, als sich das Azzurri-Team gegen England über das halbe Feld zu einem der schönsten Versuche seit langem kombinierte. Gleichwohl produzieren die Italiener zu viele Fehler und schenken damit der Konkurrenz viel zu oft leichtfertig das Leder. Irland braucht man in solchen Situationen nicht zwei Mal bitten, denn das Team von Andy Farrell spielt seine Chancen gnadenlos zu Ende. Deshalb sehen wir Irland am Ende dieses Spiels mit +17 Zählern vorne.

 

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Letzte Aktualisierung ( Samstag, 10. Februar 2024 )
 
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Tabelle Six Nations 2014

   SP
Irland Irland58
England England58
Wales Wales56
Frankreich Frankreich56
Schottland Schottland52
Italien Italien50

Ergebnisse Six Nations 2014

Sa, 15. Mär 2014
18:00 Uhr
Frankreich
Frankreich
20:22 Irland
Irland
Spielbericht

15:45 Uhr
Wales
Wales
51:3 Schottland
Schottland
Spielbericht

13:30 Uhr
Italien
Italien
11:52 England
England
Spielbericht

Top Try Scorer Six Nations 2014

Michele Campagnaro (ITA)   2
Mike Brown (ENG)   2
Yoann Huget (FRA)   2
Luther Burrell (ENG)   2
Gael Fickou (FRA)   1

gesamte Tabelle

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