Fünf Jahre nach seinem letzten Adler-Einsatz kehrt Frankreich-Profi Eric Marks ins deutsche Team zurück. Foto (c) Kessler
Die Rugby Europe Championship beginnt aus deutscher Sicht morgen um 15 Uhr im Dessauer Paul-Greifzu-Stadion mit dem Heimspiel gegen Titelverteidiger Georgien. Im ersten Länderspiel in Sachsen-Anhalt überhaupt will das deutsche Team gegen die übermächtigen Lelos positiv in die Europameisterschaft starten. ProSieben Maxx überträgt die Partie aus Dessau live und beginnt 14:30 Uhr mit den Vorberichten. In Dessau wird die größte Kulisse für ein Adler-Spiel seit acht Jahren erwartet - hier gibt es noch Karten für 10€.
Es ist angerichtet. Morgen Nachmittag starten unsere schwarzen Adler in der Bauhausstadt Dessau in die Rugby Europe Championship 2024. Die Mission Klassenerhalt startet mit der schwerstmöglichen Aufgabe auf heimischen Boden. Europameister Georgien, gespickt mit Stars aus der Top 14, ist im Paul-Greifzu Stadion zu Gast und will den ersten Sieg auf dem Weg zur Titelverteidigung einfahren.
Noch nie konnte eine deutsche Nationalmannschaft in den bisherigen neun Länderspielen gegen Georgien gewinnen, geschweige denn das Nationalteam aus dem Kaukasus auch nur an den Rande einer Niederlage bringen. Deshalb geht die Adler-Mannschaft von Trainer Mark Kuhlmann auch in Dessau als krasser Außenseiter in die Partie.
Dennoch kann das deutsche Team nur mit Spielen auf diesem Niveau gegen solche Gegner wachsen. Letztes Jahr gelangen dem deutschen Team zwei Versuche in Tbilisi durch Felix Lammers und Edo Stella und auch wenn unsere Adler den Georgiern nur phasenweise mit ihrem Angriffsspiel Probleme bereiten konnten und sehr deutlich als Verlierer vom Platz gingen, war bereits das ein Erfolg.
Marks und Tyumenev feiern Adler-Rückkehr
Kapitän Jörn Schröder wird das Team auf das Feld und in die Schlacht mit dem stärksten Sturm der EM führen. Mit Hakler Mika Tyumenev und Eric Marks kehren zwei Frankreich-Profis zurück ins Team, die seit Jahren nicht mehr im Adler-Einsatz waren. Der 27-jährige Aachener Marks kommt als Leistungsträger des Pro-D2-Teams Vannes ins Team und bringt sowohl Erfahrung, als auch viel Power an den Kontaktpunkten mit.
Fünf Jahre nach seinem letzten Länderspieleinsatz wird Marks nun zum 32. Mal den Adler auf der Brust tragen. Dabei spielt er in der dritten Sturmreihe und wird damit dem deutschen Sturm gerade bei den Standards gegen die Lelos in der Defensive helfen und eine weitere Ballträger-Option sein. Markus Bachofer startet als Tighthead-Prop - dem Neuenheimer, der erst spät in seiner Rugby-Karriere in die erste Sturmreihe wechselte, steht gegen die erste Reihe der Lelos eine knüppelharte Herausforderung bevor.
Auf der Verbinder-Position vertraut Mark Kuhlmann dem Frankfurter Edo Stella, während der erfahrene Raynor Parkinson auf der Bank wartet. Auf Halb beginnt Oliver Paine, als Ersatz-Neuner ist mit Micheal McDonald ein dynamischer Antreiber als Option da, der später im Spiel sich ergebende Lücken nutzen könnte.
Wie schon 2023 bilden Leo Wolf und Sebastian Rodwell die Innenpaarung. Nikolai Klewinghaus startet als Schluss, kann aber mit seinen Spielmacherqualitäten im offenen Spiel immer wieder in die Rolle als First Receiver schlüpfen. Die Außen Zinzan Hees und Felix Lammers haben ihre Finisher-Qualitäten bereits unter Beweis gestellt.
Lelos-Trainer Cockerill muss auf Superstar Niniashvili verzichten
Georgien spielt erstmals unter dem Engländer Richard Cockerill, der zuletzt unter Eddie Jones Sturmtrainer der englischen Nationalmannschaft war und mit den Leicester Tigers als Trainer und Spieler Meister wurde. Nach der enttäuschenden WM aus georgischer Sicht hat sich Cockerill für eine Mischung aus erfahrenen Kräften und talentierten Spielern entschieden. Kapitän Merab Sharikadze läuft in Dessau zum 100. Mal für die Lelos auf und wird so zum siebten Georgier, der die magische 100-Spiele-Grenze überschreitet.
Georgiens Kapitän Merab Sharikadze feiert in Dessau seinen 100. Einsatz für Georgien
Sharikadze spielt, wie Verbinder Luka Matkava beim georgischen Profi-Franchise Black Lion, der in dieser Saison erstmals im Challenge Cup mitspielt und völlig überraschend die walisischen Scarlets auf deren Platz schlug. Mit Stade-Français-Flanker Tsutskiridze, Montpellier Hakler Karkadze und Grenoble-Lock Javakhia sind aber auch einige erfahrene Frankreich-Stars im Aufgebot. Superstar Davit Niniashvili zog sich unter der Woche eine Blessur im Training zu und wird für die ersten beiden Spiele nicht zur Verfügung stehen.
Für das deutsche Team wird es darauf ankommen, die georgische Übermacht bei den Standards nicht zu groß werden zu lassen. Im Testspiel in Hongkong verließ sich das deutsche Teams zu oft darauf, mit der Brechstange über die Vorteilslinie zu kommen. Gegen den georgischen Weltklasse-Sturm wäre man dahingehend schlecht beraten. Wenn dieses georgische Team eine Schwäche hat, dann in den weiten Kanälen, wo Zinzan Hees und Felix Lammers ihre Schnelligkeit ausnutzen können.
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