Tim Lichtenberg war einer der wichtigen Leistungsträger im Wolfpack und sorgte mit seinem Hattrick gegen Kenia für ein Ausrufezeichen. Foto (c) Perlich
Nach dem ersten von drei Turnieren der World Rugby Challenger Series ist das Fazit im deutschen Camp überwiegend positiv. Das Ziel Halbfinale hat man erreicht, dabei vor allem in der Defensive über weiter Strecken einen starken Auftritt abgeliefert und den späteren Sieger Kenia relativ deutlich geschlagen. Dennoch wäre besonders an Tag drei weitaus mehr drin gewesen - woran man mit Blick auf die kommenden beiden Turniere arbeiten muss, steht fest.
So ganz wusste man im Wolfpack vor Beginn des ersten Challenger-Turniers nicht, wo man denn nun in der neuen Challenger Series sportlich steht, in der dieses Jahr gleich drei Absteiger aus der verkleinerten World Series mitspielen. Schließlich hatte man voriges Jahr die damals nur zwei Turniere umfassende Series als Dritter abgeschlossen, dazu mit Kenia, Japan und Uruguay drei härte Gegner hinzubekommen.
Coach Clemens von Grumbkow sieht einen sehr ausgeglichenen Wettbewerb: „Uns war nicht ganz klar, wo wir im Wettbewerb stehen. Dahingehend können wir positiv gestimmt sein. Es sind acht Teams dabei, wo jeder jeden schlagen kann.“ Mit dem souveränen Sieg über den späteren Sieger Kenia in der Gruppe hat das deutsche Team in jedem Fall unter Beweis gestellt, dass man um die Spitze in der Series mitspielen kann.
Vier Siege in den ersten vier Spiele, dann zwei knappe Pleiten an Tag drei im Halbfinale und im kleinen Finale bedeuten Rang vier für Deutschland
Weitestgehend positives Fazit nach Dubai
Die ausführliche Analyse des Turniers folgt noch - das vorläufige sportliche Fazit ist im deutschen Team weitestgehend positiv, wobei Trainer von Grumbkow sowohl Licht als auch ein wenig Schatten nach dem Halbfinaleinzug in Dubai sieht: „Im Großen und Ganzen mit ein bisschen Abstand denke ich können wir sehr zufrieden sein. Natürlich sind wir sehr enttäuscht über die beiden Niederlagen an Tag drei. In den Spielen war mehr drin, wir haben unsere Chancen nicht genutzt und das ist die größte Aufgabe für die nächsten Wochen.“
Denn während man mit der Defensiv-Leistung über weite Strecken sehr zufrieden war, gelang es dem Team besonders an Tag drei nicht, die eigenen Chancen zu Genüge zu nutzen. Gegen Chile im Halbfinale hatte das deutsche Team in Durchgang eins fast durchgehend den Ball und war zwischenzeitlich gar numerisch in Überzahl. Doch während man sich gegen die Chilenen mit der Chancenverwertung schwer tat, nutzten die Südamerikaner den ersten eigenen Ballbesitz für einen 80-Meter-Versuch, der allerdings aus einem klaren Vorpass resultierte.
Steigerung in den Gassen und bei den Ankicks nötig
Die zweite Baustelle war die fehlende Sicherheit in der Gasse. Die wiederum habe das Team dazu bewogen bei Straftritten die Gasse zu wählen, was dazu führte, dass man das Tempo aus dem Spiel nahm und sich so selbst einer eigenen Stärke beraubte. Da, so ist aus dem Trainerteam zu hören, helfe nur viel Training und Sicherheit und Selbstvertrauen in der Gasse zu tanken. Gleiches gilt für die Ankicks, von denen man dem Geschmack des Trainerteams nach zu wenige geholt habe.
Um an diesen Baustellen zu arbeiten, hat man nun einige Wochen Zeit. In knapp zwei Monaten steht das zweite von drei Challenger-Turnieren in Uruguay an. „In Montevideo wollen wir ein ähnlich gutes Ergebnis einfahren, oder vielleicht noch ein wenig besser abschneiden“, wie Coach von Grumbkow im Gespräch mit TR unterstreicht. Dass einige der jungen Spieler, die in Dubai erstmals auf diesem internationalen Niveau wichtige Erfahrungen sammeln konnten, ist dabei in jedem Fall ein Plus.
Ein weiterer Halbfinaleinzug in Südamerika wäre bereits ein weiterer wichtiger Schritt Richtung Madrid, wo im Rahmen des SVNS-Abschluss-Turniers über den World-Series-Status entschieden wird: Ein Mini-Turnier zwischen den vier besten Challenger-Teams und den vier schlechtesten SVNS-Series-Teams im Metropolitano-Stadion verspricht viel Spannung. Beim Heim-Turnier im Mai zum Abschluss der Challenger Series soll dann das Madrid-Ticket gelöst werden: „In München, mit dem eigenen Publikum im Rücken, wollen wir den Sack zu machen!“
HINWEIS: Tickets für das letzte Challenger-Turnier in München im Mai sind bereits im Verkauf - wenn ihr das Wolfpack live sehen wollt könnt ihr hier Karten erwerben.
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