Alun Wyn Jones beendete seine Rugby-Karriere im November - wie sich nun herausstellte, hatte der 38-jährige mit Herzrhythmusstörungen zu kämpfen.
Neuseelands Rugby-Verband NZRU darf sich pünktlich zu den Feiertagen über eine deftige Finanzspritze freuen. Dabei stellen sich viele Fans in Neuseeland die Frage, ob das Geld vom Investor nicht einem Ausverkauf gleichkommt. Derweil hat Wales-Legende Alun Wyn Jones den wahren Grund für seinen Rücktritt im November erläutert. Mehr dazu in unserem Update international.
Ausverkauf oder Investment: Neuseelands Verband erhält Millionen-Spritze
Neuseelands Rugby-Verband erhält dieser Tage einen warmen Geldregen. 62,5 Millionen Dollar landen auf den Konten der NZRU und dabei handelt es sich natürlich nicht um ein Weihnachtsgeschenk eines wohlhabenden Gönners. Vielmehr, sofern man den Kritikern des Verbands trauen darf, verscherbelt dieser ein bisschen mehr vom Tafelsilber.
Denn im Gegenzug erhält Finanzinvestor Silver Lake weitere 1,79% an den kommerziellen Rechten des Verbands und damit beispielsweise auch die Einnahmen aus der Vermarktung der All Blacks. Silver Lake bewertet die kommerziellen Rechte damit derzeit derzeit mit fast 3,5 Milliarden NZ-Dollar.
Die US-Amerikaner hatten vor rund anderthalb Jahren bereits 200 Millionen Dollar für etwas mehr als 5% der Rechte ausgegeben. Den ersten Geldsegen hat der Verband laut eigenen Berichten unter anderem auch in das Community-Rugby investiert und nicht nur, um die sich aus der COVID-Pandemie ergebenden Lücken zu stopfen.
Die neue Finanzspritze soll in einem „Legacy Fund“ landen, mit dem langfristig Projekte im Rugby-Umfeld finanziert werden sollen - vom Jugendbereich bis hin zu den Profis. Denn obwohl Rugby in Neuseeland Sport Nummer eins und als solcher unangefochten ist, sinkt die Zahl der aktiven Spieler in vielen Regionen.
Finanzinvestor Silver Lake hält nun exakt 7,5% an den kommerziellen Rechten der NZRU. Insgesamt verwaltet Silver Lake Einlagen im Wert von fast 100 Milliarden US-Dollar und hält außerdem auch Anteile an den New York Knicks, den New York Rangers und Manchester City.
Alun Wyn Jones erklärt wahren Grund für seinen Rücktritt
Mit 158 Einsätzen für Wales, weitern zwölf für die British and Irish Lions und einer fast 20-jährigen Profi-Karriere hat Zweite-Reihe-Stürmer Alun Wyn Jones sich selbst ein Rugby-Denkmal geschaffen. Nachdem der 1,98-Hüne im Frühjahr seinen Rücktritt aus der walisischen Nationalmannschaft verkündete, unterschrieb er noch einmal bei Toulon.
Für den legendären Klub von der Côte d’Azur absolvierte der 38-jährige aber nur noch fünf Spiele. Was zunächst mit der Vertragssituation des Routiniers zusammenzuhängen schien, hatte andere Gründe, wie Wyn Jones nun selbst erläuterte. Bei Toulon stellte ein Teamarzt Vorhofflimmern fest, was den Teamärzten bei den Ospreys in 19 Jahren nie aufgefallen war.
AWJ hat sich den Status einer Legende erarbeitet - seine Karriere musste er vorzeitig beenden
„Ich werden Toulon für immer dankbar sein“, so Alun Wyn Jones jetzt, denn die Herzrhythmusstörung kann auch für trainierte Athleten äußerst gefährlich werden. Mittlerweile hat sich Alun Wyn Jones einer Operation unterzogen und ruft nun dazu auf, sich untersuchen zu lassen. Er habe immer auf seine Fitness geachtet, was jedoch nicht bedeutet, dass man keinerlei gesundheitliche Probleme habe.
Toulon und Toulouse für Kolbe-Transfer bestraft
Im Oktober 2021 wechselte der Springboks-Superstar für eine Ablöse von 1,8 Millionen Euro zwischen den beiden südfranzösischen Topklubs. Doch jetzt hat der Transfer mehr als zwei Jahre danach ein Nachspiel. Beide Klubs müssen eine sechsstellige Strafe entrichten: Zunächst haben beide Vereine die nötige Dokumentation und Transparenzregeln missachtet.
Darüber hinaus stellt der Transfer auch ein Vergehen gegen die Gehaltsobergrenze dar. Da Kolbe in der laufenden Saison transferiert wurde, dürfte der Fall kompliziert sein. Bisher wurde die Salary Cap in Frankreich relativ locker gehandhabt, aber der Ligaverband LNR scheint auch bei Superstars wie Kolbe nicht mehr beide Augen zudrücken zu wollen. Immerhin beträgt die Obergrenze mit über 10 Millionen Euro fast das Doppelte wie die der Premiership.
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