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TR-Update international: Rugby-WM in Spanien, Johnny May nach Nordkorea?
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Geschrieben von TotalRugby Team   
Montag, 11. Dezember 2023

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Er hätte der nächste Dennis Rodman werden können, doch auch Hinweis von Eddie Jones lehnte er eine Ablehnung nach Nordkorea ab. Foto (c) Perlich

Sportlich hatte das Rugby-Wochenende so einiges zu bieten. Der wohl beste Vereinswettbewerb startete endlich in die neue Saison - dabei gab es im Champions Cup einige Überraschungen. Derweil triumphierte Argentinien in Kapstadt bei den Cape Town 7s. Aus Spanien wurde bestätigt, dass der Verband ein Interesse an der Ausrichtung der Damen- und Herren-WM im Fünfzehner hat.


Argentinien triumphiert in Kapstadt, Englands Teams überzeugen im Europacup

Die ovale Action am Wochenende brachte einige Überraschungen. Bei den Kapstadt 7s, dem zweiten Event der in SVNS umbenannten World Series, triumphierte Argentinien im Endspiel über Favoritenschreck Australien. Die Aussies hatten zuvor den Gastgeber sowie den Olympiasieger Fidschi eliminiert, doch im Endspiel des zweiten Events der Olympia-Saison war Argentinien mit Superstar Marcos Moneta am Ende zu stark

Bereits im Viertelfinale hatte Irland mit dem ersten Sieg über Neuseeland jemals Geschichte geschrieben, der mit 36-21 auch noch deutlich ausfiel. Gastgeber Südafrika enttäuschte nach dem Sieg in Dubai erneut die eigenen Fans und schied ebenso im Viertelfinale aus, nachdem man gegen Australien zwar über weite Strecken den Ball hatte, aber mit vier Versuchen unterlag.

Argentinien zeigt sich zum Auftakt der Olympia-Saison in Topform

Weit weg vom südafrikanischen Sommer begann der Europacup und damit der Weg zum Endspiel nach London. Am ersten Wochenende zeigten sich besonders die Englischen Teams stark, was angesichts der finanziellen Probleme der Liga und einem Exodus der Stars (TR berichtete) überrascht.

Harlequins mit England-Spielmacher Marcus Smith holten sich einen überraschenden Triumph in der Arena von Racing 92. Unter dem Dach der Pariser Rugby-Halle konnten die Londoner gegen den neuen Klub von Springboks-Kapitän Siya Kolisi mit 31-28 gewinnen. Bristol besiegte derweil Lyon, die Sharks Stade Français und Exeter konnte einen ebenso überraschenden Erfolg in Toulon feiern.

Marcus Smith führte Quins in Paris zum Sieg

Einzig Englands erfolgreichstes Europacup-Team Saracens unterlag in Pretoria bei den Bulls. Derweil konnte Leinster bei La Rochelle Revanche für die beiden Finalpleiten in den letzten Jahren nehmen und im Dauerregen mit 16-9 auswärts an der französischen Atlantikküste gewinnen.

Spanien will sich laut Medienberichten auf die Rugby-WM bewerben

Bereits vor zwei Monaten sorgte Spaniens größte Fußballzeitung Marca für ungewöhnliche Freudensprünge bei Spaniens Rugby-Fans. Denn damals spekulierte die meistgelesene Sportzeitung Spaniens, dass der spanische Rugby-Verband FER an der Ausrichtung eines Rugby World Cups interessiert sei.

Dies wurde nun vom spanischen Verband am Freitag gegenüber derselben Zeitung bestätigt. Genauer gesagt würde es um die Herren-WM 2035 und die Frauen-WM 2037 gehen. Dass Spanien die nötige Infrastruktur hätte - ein Problem, das die irische Bewerbung für die WM 2023 erfolglos machte - steht außer Frage.

Mit sieben Stadien, die jeweils eine Kapazität von über 50.000 Sitzplätzen haben, sowie mehr als genügend Bettenkapazitäten im ganzen Land, sowie Zug- und Flugverbindungen zwischen den potenziellen Spielorten wäre Spanien der ideale Kandidat für die Ausrichtung des Turniers.

Dazu hat das Land bereits mehrfach unter Beweis gestellt, große Stadien mit Rugby füllen zu können. 2016 waren rund 100.000 Zuschauer im Camp Nou von Barcelona, als die Top 14 wegen der Fußball-EM in Frankreich ihr Endspiel nicht im Stade de France austragen konnte. 2018 kamen über 50.000 Zuschauer ins San Mames von Bilbao zum Endspiel des Champions Cup.

Zum spanischen Pokalfinale und zu Länderspielen kommen regelmäßig fünfstellige Zuschauerzahlen. Im Madrider Metropolitana-Stadien sahen über 40.000 Fans ein Duell der spanischen Mannschaft gegen eine Classic-All-Blacks-Auswahl. Angesichts dieser Zahlen, vielen anreisenden Fans aus Frankreich, England, Irland und Co. sowie dem Hype, der in Spanien entstehen könnte, würden sich auch die großen spanischen Arenen füllen lassen.

World-Rugby-Präsident Beaumont soll von der Idee angetan sein. Jedoch sind dem Vernehmen nach auch Argentinien, Italien und Südafrika an einer Ausrichtung der Herren-WM interessiert. Nachdem die kommenden Turniere der Herren in Australien und den USA stattfinden, wäre Europa wenn es nach den Fans geht nach zwölf Jahren Pause wieder an der Reihe.

England-Nationalspieler wurde von Nordkorea kontaktiert und eingeladen

Es ist schon einige Jahre her, doch Ex-England-Außen Jonny May hat den Besuch bei einem Rugby-Podcast genutzt, um eine wirklich bizarre Geschichte zu erzählen. Der 78-fache England-Spieler, der nach der WM seinen Rückzug aus der Nationalmannschaft angekündigt hatte, berichtete den Podcast-Moderatoren von einem Brief aus Nordkorea.

Dieser wurde ihm über seinen Verein Gloucester Rugby zugestellt und zwar mit Wachssiegel und Unterschrift des nordkoreanischen Botschafters in London. Den Diplomaten aus dem Land, das eher für seine Atombomben-Drohungen gegenüber Südkorea, Japan und den USA Schlagzeilen macht, war nicht entgangen, dass May über Social Media von seiner Faszination für das völlig isolierte Land erzählt hatte.

Wie Jonny May einst von Nordkoreas Botschaft eingeladen wurde

Der Brief jedoch jagte May, wie er nun Jahre später erläutert, gehörigen Respekt ein. Er enthielt eine persönliche Anrede und eine Einladung in die Botschaft und unter Umständen zu einer VIP-Tour in das abgeriegelte Land. May wäre bei weitem nicht der erste Sportler, den das kommunistische Regime einlädt - der bekannteste Sportler war Ex-NBA-Star Dennis Rodman, der sogar eine Freundschaft mit Diktator Un führen soll.

May jedoch war besorgt - immerhin ist Nordkorea auch für seine KZ-artigen Umerziehungslager und Hinrichtungen bekannt, die selbst nahe Verwandte von Alleinherrscher Kim Jong Un betroffen haben sollen. So wandte sich May auf Rat seiner Mutter an die RFU, genauer gesagt Trainer Eddie Jones.

Der ist bekanntermaßen halber Japaner und auch deshalb nicht gut auf das Nachbarland zu sprechen. Eddie Jones empfahl May in weniger diplomatischer Art und Weise: „Well, just tell them f*ck off“.

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